Tengen – In der jüngsten Tengener Gemeinderatssitzung sorgte gleich zu Beginn eine Mitteilung von Bürgermeister Selcuk Gök für strahlende Gesichter und spontanen Applaus: Grund dafür war der sehnlichst erwartete positive Bescheid für die FTTB-Erschließung der unterversorgten Gebäude in Höhe von 4,6 Millionen Euro, den der Bürgermeister von Tengen persönlich aus den Händen von Innenminister Thomas Strobl in Stuttgart in Empfang nehmen durfte. Mit FTTB-Erschließung (englisch: fibre to the building) wird das Verlegen von Glasfaserkabeln bis ins Gebäude bezeichnet. Da der Bund 60 Prozent der Gesamtfördersumme des „Graue-Flecken-Förderprogramms“ übernimmt, bedeutet dies weitere 6,9 Millionen Euro, womit die Gesamtfördersumme 11,5 Millionen Euro beträgt. Laut Selcuk Gök belaufen sich die Gesamtkosten des Breitbandausbaus Tengen auf 12,6 Millionen Euro, wobei Tengen den Differenzbetrag in Höhe von 1,1 Millionen Euro aus eigenen Mitteln finanziert.
Die Erleichterung und Freude war deshalb so groß, weil der eigentlich schon für Mai 2024 erhoffte Zuwendungsbescheid nun doch endlich mit einem halben Jahr Verzögerung kam, obwohl man sich in der Gemeinde Tengen schon zähneknirschend damit abgefunden hatte, dass sich diese, für die Stadt so grundlegend wichtige Infrastrukturmaßnahme weiter nach hinten verschieben würde. Grund für die Verzögerungen ist die Umstellung von Teilen der bereits im „Weiße-Flecken-Programm“ (ausgelaufenes Vorgänger-Förderprogramm) beantragten Maßnahmen auf das „Graue-Flecken-Programm“, für das verschiedene Förderstellen in Bezug auf Prüfung der Förderfähigkeit betraut wurden. Bürgermeister Selcuk Gök setzte sich deshalb in den vergangenen Wochen und Monaten persönlich ins Zeug und überzeugte die Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz (SPD) und Saskia Frank (Grüne), die Stadt Tengen bei der Beschleunigung der Förderzusagen zu unterstützen.
Er ließ auch bei den zuständigen Stellen die Drähte glühen, mit dem Ergebnis, dass Tengen nun doch – entgegen den Erwartungen – in diesem Jahr noch ins Förderprogramm reinrutschte. Talheim und Uttenhofen verfügen schon über Breitbandanschluss, auch die Haupttrasse ist fertig. Zeitnah soll jetzt die europaweite Ausschreibung folgen, damit als nächste Teilorte Blumenfeld und Weil und schließlich Watterdingen, Büßlingen, Beuren und Tengen selbst mit dem schnellen Internet versorgt werden können.