Mit acht Namen ist der Stimmzettel im zweiten Wahlgang der Bürgermeisterwahl in Tengen ziemlich voll. Neben den drei Kandidaten aus dem ersten Wahlgang, Sven Müller, Heiko Strauß und Markus Bauermeister, haben fristgerecht zum zweiten Wahlgang auch Fabian Kern, Gertrud Homburger, Selcuk Gök, Thomas Wezstein und Roland Weibezahl jeweils ihren Hut in den Ring geworfen. Ein Umstand, der in Tengen für Diskussion sorgt. Denn nicht jeder Tengener ist mit den Nachrückern für den zweiten Wahlgang einverstanden. Gerade in den sozialen Medien mehren sich die kritischen Stimmen. Der SÜDKURIER hat sich mal in Tengen umgehört.

So ist die Stimmung in der Randen-Stadt

„Die Bürgermeisterwahl in Tengen ist überall ein Diskussionsthema. Wo man hinkommt, reden alle darüber“, sagt Alexander Ritzi aus Büßlingen. Im Vergleich zum ersten Wahlgang sei es für ihn nun fast schwieriger, in so kurzer Zeit eine Auswahl unter so vielen Kandidaten zu treffen. Franz-Josef Zeller aus Tengen freue sich auf eine spannende Wahl: „Die Kandidaten wurden im ersten Wahlgang zum Teil zu hart angegangen. Es hat doch jeder eine Chance verdient, gerade wenn sich ein junger Kandidat viel Mühe gibt im Wahlkampf.“

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Für Jennifer Gräble aus Watterdingen sei der amtierende Bürgermeister Marian Schreier mit seiner Fähigkeit, frei zu reden, nur sehr schwer zu ersetzen. Ihr Favorit habe bereits im ersten Wahlgang seine Kandidatur zurückgezogen. „Den anderen gegenüber war ich von Anfang an skeptisch. Jetzt beim zweiten Wahlgang sind es schon fast zu viele. Jetzt weiß man gar nicht mehr, wen man wählen soll“, sagt sie. Bianca Maus aus Tengen finde, dass sich die Qualität der Bewerber noch einmal enorm gesteigert habe: „Die Luft wird dünn und es wird im zweiten Wahlgang sicher eine ganz enge Kiste.“

Nicht jeder Tengener war mit den Kandidaten im ersten Wahlgang vollkommen zufrieden. Auch bei der SÜDKURIER Wahlarena mehrten sich die ...
Nicht jeder Tengener war mit den Kandidaten im ersten Wahlgang vollkommen zufrieden. Auch bei der SÜDKURIER Wahlarena mehrten sich die kritischen Stimmen. | Bild: Uli Zeller

Wieder etwas unsicherer sind Jennifer und Daniel Speck aus Beuren. Vor allem weil nun viele neue Kandidaten dabei sind. „Wir finden es gut, dass es weitere Bewerber gibt. Einige auch mit Hintergrundwissen. Und schön, dass auch Einheimische sich Gedanken machen und Verantwortung übernehmen wollen“, befinden sie. Außerdem sei es wichtig, dass nun einige der Kandidaten bereit wären, den Wahlkampf richtig anzugehen, indem sie sich den Bürgern vorstellen würden.

Das sagt der Stimmkönig aus dem ersten Wahlgang

Sven Müller ist einer der Kandidaten, die bereits zum ersten Wahlgang angetreten sind. Mit 46,81 Prozent der abgegebenen Stimmen hat er die erste Runde der Bürgermeisterwahl zwar klar gewonnen, scheiterte aber an der absoluten Mehrheit von 50 Prozent plus einer Stimme, die im ersten Wahlgang erforderlich ist. Auch mit ihm hat der SÜDKURIER über die plötzliche Anzahl an Wahlkontrahenten gesprochen. Dabei wird deutlich: Sven Müller ist mit dem Ausgang des ersten Wahlganges zufrieden. „Mir geht es sehr gut, die Hälfte der Wähler möchte mich als neuen Bürgermeister“, schreibt er auf Anfrage. Für dieses Vertrauen möchte er sich bedanken.

Er gewann den ersten Wahlgang klar, erreichte aber nicht die absolute Mehrheit von 50 Prozent plus einer Stimme: Bürgermeisterkandidat ...
Er gewann den ersten Wahlgang klar, erreichte aber nicht die absolute Mehrheit von 50 Prozent plus einer Stimme: Bürgermeisterkandidat Sven Müller. | Bild: Hanser, Oliver

Müller werde in den nächsten Tagen versuchen, die unentschlossenen Wähler von ihm als neuen Rathauschef zu überzeugen. Unter anderem deswegen werde er auch noch einmal an der Wahlarena des SÜDKURIER teilnehmen. „Im Grunde wollen wir alle dasselbe, eine Fortführung und Fertigstellung der bereits geplanten Projekte, eine neue Ortsmitte in Tengen mit Parkmöglichkeiten für das Ärztehaus, ein Mensagebäude für die Grundschule, Wohnraum, ein neues Feuerwehrhaus und DRK-Heim, und ein behindertengerechtes Bürgerhaus in allen Ortsteilen, genauso wie die Erhaltung und Instandsetzung der vorhandenen Gebäude und Straßen“, so Müller weiter.

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Diese Projekte seien Millionen schwer und würden den Haushalt in den nächsten Jahren sehr belasten. „Da jedoch jetzt schon ein knapper Haushalt vorliegt, gilt es für die Zukunft neue Einkommensquellen zu generieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, lokale Unternehmen zu stärken, Start-ups zu fördern und durch den Tourismus ein Mehrgewinn für die Stadt zu erzielen“, betont Müller.

Wie seine Mitbewerber dazu stehen, zeigt sich Montagabend, 13. März, um 19 Uhr bei der bei der Kandidatenvorstellung der Gemeinde und Mittwochabend, 15. März, um 19 Uhr auf dem Podium der SÜDKURIER-Wahlarena.