Marian Schreier hat in diesem Jahr zum letzten Mal in seiner Funktion als Bürgermeister die Gewerbeausstellung des Schätzele-Marktes eröffnet. Er wird das Bierfass im Festzelt nächstes Jahr nicht mehr als Schultes anstechen. Und er hat zum letzten Mal einen prominenten Politiker zum Zelt geführt.
Nach acht Jahren tritt er nicht mehr für eine zweite Amtszeit an. Ende November wird die Stelle des Verwaltungschefs ausgeschrieben. Bewerber können ihre Unterlagen bis zum 6. Februar im Tengener Rathaus abgeben.
Ein Anreiz für potenzielle Bewerber
Ein Beschluss des Gemeinderats könnte es für potenzielle Bewerber nun noch attraktiver machen, ihr Potenzial ausgerechnet für das Randenstädtchen Tengen einzubringen. Der Gemeinderat hat die Stelle des Bürgermeisters in die Besoldungsgruppe A 16 eingruppiert. Auch A 15 wäre möglich gewesen.

So ist die Stelle nämlich derzeit eingruppiert, wie Bürgermeister Marian Schreier auf Nachfrage bestätigt. Gemäß Landesbesoldungsverordnung bedeutet eine Eingruppierung in die niedrigere Besoldungsgruppe ein Gehalt von 7.082,60 Euro. Mit A 16 liegt das Grundgehalt dagegen bei 7.889,79 Euro.
Warum höheres Gehalt gerechtfertigt ist
Mit 4853 Einwohnern liege die Stadt Tengen eindeutig am oberen Ende der Einstufungsmöglichkeit, erläuterte Bürgermeister Marian Schreier im Gemeinderat. „Es besteht ein erhöhter Arbeitsumfang für den Amtsinhaber“, so Schreier. Als Gründe nannte er die Tatsache, dass Tengen aus neun Ortsteilen besteht.
Die Mitgliedschaften im Zweckverband Wasser „Hoher Randen“ und in der Genossenschaft des Ärztehauses seien nur zwei Beispiele für die im Amt anstehenden Tätigkeiten. Auch in Umlandgemeinden wie Mühlhausen-Ehingen, Steißlingen und Volkertshausen habe man sich für die Eingruppierung in A 16 entschieden – trotz weniger Teilorte bei ähnlicher Einwohnerzahl.
Stimmen aus dem Gemeinderat
Adelbert Zeller (Freie Wähler) fragte in der Sitzung, ob es auch möglich sei, die Eingruppierung erst festzulegen, wenn der Kandidat bekannt ist. Bürgermeister Marian Schreier: „Wir dürfen nicht die Qualifikation des Stelleninhabers bewerten, sondern müssen die Stelle ohne Ansehen der Person bewerten.“
Thomas Wezstein (Fraktionsvorsitzender Freie Wähler) fasste zusammen: „Wenn wir die Stelle mit A16 eingruppieren, ist die Wahrscheinlichkeit höher, einen höher qualifizierten Kandidaten zu bekommen.“ Dem schloss sich der Gemeinderat auch bis auf eine Gegenstimme an.
Die Eckdaten
Die öffentliche Kandidatenvorstellung findet am 27. Februar statt. Am 20. Mai beginnt die Amtszeit der neuen Bürgermeisterin oder des neuen Bürgermeisters.