Seit rund zehn Jahren lebt der Rechtsanwalt Andreas Schuster im Ortsteil Großschönach und ist dort mit seiner Frau und Kindern heimisch geworden. Seine beiden fünf und drei Jahre alten Töchter besuchen den Kindergarten Märchenland in Aftholderberg. In der Alten-Herren-Mannschaft steht er bei Bedarf im Tor. Davor hat Schuster, der zunächst Bankkaufmann gelernt hat, mit seiner Frau im Deggenhausertal gewohnt. Andreas Schuster war in Villingen-Schwenningen in einer mittelständischen Kanzlei tätig, ehe er sich 2018 mit einer eigenen Kanzlei in Großschönach selbstständig machte.
Bereits 2017 Kandidatur erwogen
Als Gerster 2017 zur Wiederwahl angetreten war, spielte Schuster schon einmal mit dem Gedanken, sich als parteiloser Kandidat zu bewerben. Doch damals war seine Frau gerade mit dem ersten Kind schwanger und darum verzichtete Schuster darauf. „Nun möchte ich der Gemeinde etwas zurückgeben.“ Sein Entschluss, den Hut in den Ring zu werfen, stand schon vor der privaten Stellenanzeige fest, mit der eine Gruppe von Herdwangen-Schönachern eigeninitiativ um Kandidaten warb. „Das hat mich noch einmal bestärkt.“
Begegnungsstätten schaffen
Den Wahlkampf hat Schuster anders als seine vier Mitbewerber gestaltet, also ohne Flyer und Internet-Auftritt. Dass es heißt, ein Großschönacher Anwärter auf das Bürgermeisteramt habe es schwer, in Herdwangen Wähler zu mobilisieren, ist dem 38-jährigen bekannt. Ihm ist sehr daran gelegen, den Zusammenhalt zwischen den Ortsteilen zu fördern. „Dazu gehört aus meiner Sicht, Begegnungsstätten zu schaffen, wo sich alle treffen können, etwa indem man den Barfußpfad in der Tongrube reaktiviert.“ Um Touristen ins Bodenseehinterland zu locken, müsse das Bild der Gemeinde attraktiver werden. „Wir müssen Aushängeschilder schaffen und die Gastronomie wieder beleben, die Wanderwege besser pflegen und Outdoor-Aktivitäten anbieten.“ Eine seiner persönlichen Lieblingsspazierwege ist der Rundweg in Richtung Katzensteig.
Schnell, präzise und lösungsorientiert
Rezensionen von Mandanten auf Schusters Rechtsanwalts-Website beschreiben ihn als schnell, präzise und lösungsorientiert, als jemanden, der keine Konflikte scheut. „Ich bin nicht abgehoben, sondern authentisch und natürlich“, fügt er hinzu. „Mehrere Seiten einfangen, die Menschen abholen, wo sie gerade stehen und zu einer Lösung führen gehört zu meinen Schlüsselkompetenzen.“ Gehe es um Probleme rechtlicher Natur, bringe er von Berufs wegen die notwendige Erfahrung mit. „In neue Themenbereiche arbeite ich mich ein und zudem gibt es in der Verwaltung fähige Leute, mit denen ich mich gut austauschen kann.“ Die Gemeinde stehe auf soliden finanziellen Füßen und er werde mit den Finanzen nicht leichtfertig umgehen.
Erneuerbare Energie mit Bürgerbeteiligung
Schuster möchte kreativ denken, beispielsweise die Ansiedlung von Firmen im Gewerbegebiet gemeindlich unterstützen und dort im Zusammenhang mit erneuerbaren Energie eine Anlageform für Bürger schaffen. Was die Erschließung von Baugebieten betrifft, will er den Fokus auch auf Geschosswohnungsbau legen. „Nicht alle streben nach einem Einfamilienhaus mit Garten. Es gibt in der Gemeinde kaum Häuser mit mehreren Parteien und Wohnungen sind rar.“