Rund 70 Sänger aus ganz Deutschland und der Schweiz haben an der Chorwoche Gospelgesang der Volkshochschule im alten Kloster von Inzigkofen teilgenommen. In nur viereinhalb Tagen studierten sie unter der Leitung von Angelika Rehaag aus Krefeld Lieder ein, die sie bei einem Konzert in der Inzigkofer Klosterkirche präsentieren. Nicht oft ist die Inzigkofer Kirche so gefüllt wie bei diesen Abschlusskonzerten der Gospelwoche, sagt Bernd Eck, Leiter der Volkshochschule Inzigkofen.

Bereits kurz nach der Ausschreibung der Chorwoche im Jahresprogramm seien alle Teilnehmerplätze belegt gewesen. Doch was macht diese Veranstaltung so beliebt? Der SÜDKURIER hat bei den Proben vorbeigeschaut.

Sänger orientieren sich an Angelika Rehaag
Alle Blicke im großen Kapitelsaal sind auf Angelika Rehaag gerichtet. Noten gibt es nämlich bei der Chorwoche Gospelgesang nicht, sondern die Sänger orientieren sich an der studierten Kirchenmusikerin, die sich ganz dem Black Gospel verschrieben hat. Die gefühlvollen Balladen oder mitreißenden Gospelsongs bekannter internationaler Komponisten studieren die Teilnehmer zeilen- und stimmenweise über Vor- und Nachsingen ein. Am Piano begleitet der mehrfach ausgezeichnete Jazz- und Gospelpianist Lukasz Flakus aus Bonn, je nach Liedcharakter gefühlvoll oder antreibend.

„Man muss es erleben, um das nachvollziehen zu können“
Er und Angelika Rehaag sind seit Jahren ein eingespieltes Team. Angelika Rehaag hat eine spezielle Gesangstechnik entwickelt. Diese stützt sich auf das Rufen und erzeugt eine besondere Dynamik. Die Chorleiterin lebt den Black Gospel. Ihr Charisma und ihre Energie übertragen sich auf die Sängerschar. „Sie ist ein Energiebündel und hat Power“, beschreibt die Sopransängerin Wiebke Kuhn. „Man muss es erleben, um das nachvollziehen zu können“, fügt Bassist Pit Hülsmann an. Obwohl sich die Gospelbegeisterten in der Regel nur alle zwei Jahre in Inzigkofen treffen, sei die Chorwoche Gospelgesang wie ein großes Familientreffen und die Wiedersehensfreude groß.
Teilnehmer kommen teils von weit her
Rund ein Drittel der Teilnehmer waren in diesem Jahr neu dabei. Viele hatten für diese Chorwoche eine mehrstündige Anfahrt auf sich genommen, wie zum Beispiel Birgit Peters aus Hamm oder Anja und Frank Kleimann aus Meerbusch. Doch auch zahlreiche Sänger aus der Region und näheren Umgebung haben sich vom Geheimnis der Chorwoche einfangen lassen.