Bei der Predigt schilderte Vikar Holger Cerf den Lebensweg von Hans Essig. Er erinnerte an zwei prägende Ereignisse, den Kriegseinsatz 1943 mit kurzer Gefangenschaft im Osten sowie den frühen Tod seiner Frau Steffi 1987. Aber er erwähnte auch den Mut, die Tatkraft und die Talente des Verstorbenen. Diese setzte er uneigennützig für seine Familie, für seine Kollegen bei dem BAT als Mitglied des Gesamtbetriebsrats und vielfältig für die Dorfgemeinschaft Inzigkofen ein. Beim stillen Gedenken an den Verstorbenen spielten die Enkel Steffi und Ferdinand auf dem großen Marimbaphon eine Improvisation für ihren Opa, der immer so stolz auf sie war. Die Fürbitten sprachen die weiteren Enkel mit ganz persönlichen Gedanken.
Eine große Trauergemeinde versammelte sich auf dem Friedhof, um Abschied zu nehmen von Hans Essig. Bürgermeister Bernd Gombold erinnerte an die langjährigen, vielfältigen Tätigkeiten von Hans Essig. "Er war insgesamt 27 Jahre lang ein engagierter, kritischer, aber immer konstruktiv handelnder Kommunalpolitiker", sagte er, einige Jahre davon auch stellvertretender Bürgermeister. "Er war in der Zeit der Gemeindereform mit Weitblick und Sachverstand, aber auch Kompromissbereitschaft beim Zusammenwachsen der noch jungen Gemeinde Inzigkofen mit ihren Ortsteilen aktiv dabei, vertrat konsequent seine Meinung, auch wenn es manchmal unbequem war", so Gombold. Seine Frau Steffi unterstützte Hans Essig ab 1975 tatkräftig bei ihrer Arbeit als Hallenwartin in der neuen Mehrzweckhalle.
1953 war Essig Gründungsmitglied des Sportvereins, später sechs Jahre dessen stellvertretender Vorsitzender. Als begeisterter Tenorsänger war es selbstverständlich, dass er 1973 Gründungsmitglied des Gemischten Chores war. Bei vielen Festen und Feiern erfreute er sich beim Gesang in geselliger Runde, bis zuletzt auch beim Mittwochs-Stammtisch im Gasthaus Kreuz. Über 60 Jahre gehörte er als passionierter Wander- und Heimatfreund zum Schwäbischen Albverein. Vielen Gruppen gab er bei Führungen im Bauernmuseum Einblick in die Vergangenheit der Landwirtschaft. Bis zuletzt nahm er Anteil am Geschehen im Ort, war gerne unter Menschen. Mit unverwechselbarer Mütze und Mantelschürze sah man ihn ums Haus werkeln. Mit Dankbarkeit und der Erinnerung an den geschätzten Mitbürger verabschiedete sich die Trauergemeinde.