Beim Helfertreffen der Nachbarschaftshilfe „Hilfe von Haus zu Haus“ der Seelsorgeeinheit Krauchenwies-Rulfingen, stand neben dem Rückblick auf das Jahr 2015 durch den Vorsitzenden Martin Binder das Thema „Sucht im Alter“ auf dem Programm, informiert der Verein in einer Pressemitteilung. Eugen Rockenstein von der Suchtberatungsstelle der AGJ Freiburg stellte das von der Landesstiftung mitfinanzierte Projekt der Beratungsstelle „ULA –Un-Abhängigkeit und Lebensqualität im Alter“ vor. Der Referent hat langjährige Erfahrung in der Beratung von Menschen mit Suchtproblemen. Das Thema „Sucht im Alter“ gibt es. Man geht davon aus, dass in Deutschland 400 000 Menschen über 60 Jahre Probleme mit Alkohol und ein bis zwei Millionen Menschen mit Medikamenten haben. Übermäßiger Alkoholgenuss oder unkontrollierte Medikamenteneinnahme, zum Beispiel von Beruhigungs- oder Schlafmitteln verschlechterten oft die Lebensqualität, die Sturzgefahr steige und die Bewältigung der Alltagsaufgaben falle immer schwerer, was das selbständige Verbleiben in der Häuslichkeit gefährde. „Daher ist es wichtig, nicht still darüber hinwegzusehen, sondern den Mut zu haben, das Problem anzusprechen“, appellierte der Referent. Es gehe nicht darum, jemanden etwas wegzunehmen, sondern ihm zu helfen, verantwortlich mit Alkohol und Medikamenten umzugehen, so Rockenstein. Gerade bei alleinstehenden älteren Menschen seien die Mitarbeiter von Nachbarschaftshilfen oder Pflegediensten ein wichtiger Ansprechpartner. Behutsam, aber beharrlich sollte versucht werden, auf das Problem aufmerksam zu machen.