In seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Dienstag hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, sich an einem Planungsteam Bodensee-Oberschwaben (PBO GmbH) zu beteiligen. Dieses hat sich zur Aufgabe gesetzt, die Planung von Straßenbaumaßnahmen in der Region in Angriff zu nehmen beziehungsweise voranzutreiben. Für Krauchenwies geht es dabei um die B 311-neu und B 313 Éngelwies-Vilsingen und Sigmaringen-Mengen.
Hintergrund dafür ist, dass sich das Land aus der Planung komplett herausgezogen hat, wie Bürgermeister Jochen Spieß erläuterte. Demnach hat Verkehrsminister Winfried Hermann bereits im April dieses Jahres verlauten lassen, dass momentan nur solche Maßnahmen umgesetzt werden, die bereits geplant oder gebaut werden. Gerechnet wird mit einem Umsetzungszeitraum von 18,5 Jahren. Für die Nordtrasse bestehe somit die große Gefahr, dass mit deren Bau erst im Anschluss begonnen werde.
Die Gemeinde Krauchenwies, andere Gemeinden entlang der B 311-neu und B 313 sowie Landrätin Stefanie Bürkle haben jedoch den festen Willen, unter sich eine Lösung anzuvisieren. Als Gesellschafter der PBO GmbH sollen der Bodenseekreis sowie die Landkreise Ravensburg und Sigmaringen dieser mit jeweils 32 Prozent angehören, der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben mit einem Prozent und die Landsiedlung Baden-Württemberg mit drei Prozent.
Die Städte und Gemeinden fungieren als Zuschussgeber und sind über Facharbeitskreise inhaltlich und verfahrenstechnisch voll eingebunden. Für die Gemeinde Krauchenwies bedeutet das eine jährliche Kostenbeteiligung in Höhe von 30 000 Euro in einem Zeitraum von zehn Jahren. Der geschätzte Personal- und Sachaufwand liege bei 500 000 Euro pro Jahr. "Wir haben das erklärte Ziel, das Projekt zu realisieren", bekräftigte Bürgermeister Spieß.
Ratsmitglied Hans-Peter Kernler (CDU) betonte, dass man es der Bevölkerung schuldig sei, an der Sache dranzubleiben, und man also mitziehen müsse. Thomas Störk (CDU) dazu: "Wenn wir uns beteiligen, haben wir einen ganz anderen Stellenwert." Werner Veser (FWV): "Das ist die einzige Möglichkeit, wo wir etwas beschleunigen können, also sind wir dabei." Auch Luitgard Mauch (CDU) sprach sich dafür aus: "Der Schwerlastverkehr nimmt immer mehr zu, wir müssen was machen." Helmut Seeger (UL) regte an, sich auch an anderer Stelle Gedanken zu machen, nicht nur wenn es um Straßenbau gehe. "Wenn die Prognosen stimmen, dass der Schwerlastverkehr um 35 Prozent zunimmt, muss man sich überlegen, wie man hier gegensteuern kann."
"Seit 40 Jahren machen wir jetzt rum", meinte Anton Ruprecht (CDU). Der jetzige Zustand sei diskussionslos, es gebe keine Alternative. Und Manfred Fischer, Ortsvorsteher aus Göggingen, sagte: "Göggingen braucht die Nordtrasse jetzt, nicht erst in 30 Jahren."
Planungsteam
Das Ziel des Planungsteams Bodensee-Oberschwaben lautet, folgende Maßnahmen im Gebiet des Regionalverbands parallel zu schultern: Die B 311-neu/B 313 Engelswies-Vilsingen, Sigmaringen-Mengen sowie im Bodenseekreis die B 30 Enzisreute-Gaisbeuren und die B 31 Friedrichshafen/Waggershausen-Friedrichshafen (B 30-alt). Es gilt, die Maßnahmen zügig umzusetzen. Gesellschafter sollen dabei unter anderem der Regionalverband sowie die beteiligten Landkreise sein. (sk)