Es war der Abend der großen Helden, kleinen Helden und mutigen Abenteurer – das Jahreskonzert des Musikkapelle Krauchenwies im vollbesetzten Waldhornsaal. Das Konzert trug den Titel "Von Helden und Abenteurern". Im Wechsel zwischen opulenten, mit Paukenschlägen untermalten und ruhigen Passagen versprach das Einstiegsstück "Music for a Hero" einen verheißungsvollen Konzertabend. Klaus Nipp, stellvertretender Vorsitzender der Kapelle, unterstrich, dass an diesem Abend nicht nur Science-Fiction-Helden, sondern auch reale Helden im Mittelpunkt stünden und das Konzert eine Hommage an alle Helden dieser Welt sei.

Saxofonist Christian Stöhr führte durch das Konzertprogramm, Die Musiker unter der Leitung von Esther Kramer brachen mit "Gulliver's Travels" auf eine Abenteuerfahrt auf. Leichtfüßig besuchten sie das Land Liliput, danach glaubten die rund 200 Konzertbesucher, die behäbigen Riesen umherstapfen zu hören, bis die dahinfließenden Wogen der Musik auf der fliegenden Insel anlandeten und später die Musiker im rasanten Pferdegalopp verfielen. "Super" flüsterte die strahlende Dirigentin ihren Musikanten nach dem Schlusston lautlos zu. Zur Filmmusik von "Superman" flog Posaunist Jakob Gmeiner als Superman gekleidet unter begeistertem Applaus von der Empore in den Saal ein.

Eine Überraschung erwartete Musiker Herbert Reiß und "Helden des Abends", wie Klaus Nipp unterstrich, beim nachfolgenden "Tuba Conerto Español". Er feierte am Konzertabend seinen 75. Geburtstag und wurde zugleich für 60-jähriges aktives Musizieren geehrt. Für seinen temperamentvollen Ehrungsmarsch "Tuba Conerto Español" wurde Reiß als Torero mit Kopfbedeckung und rotem Tuch ausgestattet. Solist Ottmar Gmeiner wurde als "Stier" an der Uniformkrawatte auf die Bühne geführt. Die Musikkapelle integrierte gar ein Geburtstagsständchen mit Konfetti-Knalleffekt in das Stück.

Die kleinen Helden der Musikkapelle, die "Hupkonzert"-Musiker (Vororchester), präsentierten sich mit zwei Konzerttiteln "Pirates of the Caribbean" und "Accidentally in Love" unter Leitung von Corinna Rösch. Die Musikkapelle nahm ihr Programm mit dem Sousa-Marsch "The Thunderer" auf und begleitete bei "Adebars Reise" den Flug der Störche – vom Krauchenwieser Kirchplatz bis nach Afrika. Nach der dramatischen Filmmusik "Gladiator" holten die Musiker mit einem Medley von Queen-Hits die "letzten" Helden des Abends auf die Bühne. Dem Wunsch des begeisterten Publikums nach zwei Zugaben kam die Musikkapelle gerne nach. "Kaum eine Kapelle in unserem Raum kann so schnell von Fortissimo auf Pianissimo umschalten", lobte Anton Gmeiner. Klaus Nipp dankte allen Aushilfsmusikern und vor allem der Dirigentin Esther Kramer.
Ehrungen
Die Ehrungen langjähriger Musiker und "weiterer Helden" nahm Alexander Bippus-Jäger, Schriftführer des Blasmusikverbandes Sigmaringen, vor. Er heftete Herbert Reiß für 60-jährige aktive Mitgliedschaft im Verband die Ehrennadel in Gold mit Diamant des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg ans Revers und überreichte den dazugehörigen Ehrenbrief. Reiß war 23 Jahre im Vorstand aktiv, macht sich im Besonderen um das Archiv der Musikkapelle verdient. Christian Stöhr erhielt für 20-jährige aktive Mitgliedschaft im Blasmusikverband Sigmaringen die Ehrennadel in Silber. Stöhr sei nicht mehr wegzudenken aus der Kapelle, unterstrich Klaus Nipp. Ottmar Gmeiner, der 20 Jahre dem Verein als Vorsitzender vorstand, überreichte Bippus-Jäger für 40-jährige aktive Mitgliedschaft in der Musikkapelle Krauchenwies die Ehrennadel in Gold mit Diamant und Ehrenbrief. "Er ist immer da und steht parat, wenn's gilt", lobte Klaus Nipp. Die Musikkapelle Krauchenwies ernannte Peter Fiederer, der 2016 nach 54 aktiven Musikerjahren in den musikalischen Ruhestand trat, zum Ehrenmitglied. Auf Fieder sei immer Verlass, als Kamerad und bei Arbeitseinsätzen, sagte Nipp.