Sandra Häusler

Mehr als 200 Schüler der Sophie-Scholl-Schule unterstützten durch einen Sponsorenlauf das Kinderhilfswerk "Lunita". Seit drei Jahren unterstützt die Schule das, von Bobby Lutz aus Krauchenwies ins Leben gerufene Hilfswerk, Waisenhaus "Orphelinat nouvelle Destinée" in Douala im westafrikanischen Kamerun. Im Rahmen des Schulradios übergaben der lauffreudige Sechstklässler Ben Truhöl, der beim Sponsorenlauf 17 Runden gelaufen ist und der Viertklässler Leon Stach, der es auf 15 Runden gebracht hatte, im Namen der Schulgemeinschaft und aller Beteiligten eine Spende über 5875,65 Euro an Bobby Lutz, der diese bewegt entgegen nahm. "Ihr seid eine ganz großartige Schule, Lehrer, Schüler", dankte Lutz mit Tränen in den Augen. Das Projekt Lunita ist eine große Herzensangelegenheit des Krauchenwiesers. Bobby Lutz brachte einen Brief mit, den die Waisenkinder an die Schüler der Sophie-Scholl-Schule geschrieben haben. Derzeit entsteht in Douala ein Neubau des Waisenhauses "Nouvelle Destinée", was "Neue Hoffnung" bedeutet. Leider gebe es derzeit einen Baustopp. Anfang Januar reist Bobby Lutz wieder nach Kamerun, um Geld zu überbringen und dafür zu sorgen, dass der Bau weitergeht. Im Waisenhaus leben verlassene und mittellose Kinder. Das Waisenhaus erhält keine finanzielle Unterstützung vom Staat, und ist deshalb auf Spenden angewiesen, um den rund 50 Mädchen und Jungen ein Dach über dem Kopf, Nahrung, Kleidung und einen Schulbesuch zu ermöglichen. "Die Schüler kennen die Vorgeschichte des Projektes und wissen, wo ihr Geld hingeht", erzählte Bobby Lutz den Schülern in Krauchenwies.

Bobby Lutz (links) mit Freund und Unterstützer Toni auf der Baustelle des neuen Waisenhauses in Douala im westafrikanischen Kamerun. ...
Bobby Lutz (links) mit Freund und Unterstützer Toni auf der Baustelle des neuen Waisenhauses in Douala im westafrikanischen Kamerun. Bild: Privat

Am 25. Juli waren mehr als 200 Schüler der Grund-und Werkrealschule im fürstlichen Park zum Sponsorenlauf angetreten. Mit jeder gelaufenen Runde sammelten sie Spenden, für die sie im Vorfeld Sponsoren geworben hatten. Die Lehrer Wolfgang Rundel und Fabian Catania hatten die Veranstaltung organisiert. "Jetzt wird es spannend. Ich kenne das Ergebnis schon", präsentierte Catania nach und nach die Ergebnisse. "Es macht mir richtig Spaß, wenn ich euch laufen sehe, wie ihr da Gas gebt", lobte der Sportlehrer seine Schüler und unterstrich: "Ihr seid die Hauptpersonen bei diesem Lauf." In diesem Jahr waren die Schüler 1448 Runden gelaufen, im vergangenen Jahr waren es 32 Runden mehr. Da weniger Schüler gelaufen waren, und es zudem auch noch regnete, sei diese Rundenzahl höher zu bewerten als im Vorjahr, lobte Fabian Catania. Er hob die Klassen mit den meisten gelaufenen Runden hervor. Gerade die Grundschüler waren da eifrig dabei. Er nannte die laufstärksten Klasse und die Klassen mit den meisten Spenden. Die Grundschüler erliefen 2735,17 Euro, die Werkrealschüler 1051,34 Euro. Hinzu kamen noch die Spenden der 16 Klassensponsoren. Firmen und Privatpersonen waren über einen Aufruf geworben worden und unterstützten das Hilfsprojekt, so dass sich der Gesamtspendenbetrag letztlich auf 8813,48 Euro belief. "Wirklich Wahnsinn", war Fabian Catania begeistert. Zwei Drittel des Erlöses (5875,65 Euro) gehen an das Hilfswerk Lunita. Ein Drittel (2937,83 Euro) verbleibt an der Schule und fließt in die Kasse der Schülermitverantwortung, um damit Winterssporttage, Autorenlesungen und Ausflüge zu finanzieren. "Wir freuen uns immer, wenn Bobby Eis zum Sponsorenlauf mitbringt", sagten Samantha Butic und Isabell Sell im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Das Schulradio der Sophie-Scholl-Schule findet, je nach Anlass, drei bis fünf Mal pro Schuljahr statt. Alle Schüler versammeln sich dazu im Foyer. Das rund einstündige Programm mit Gesangsbeiträgen, Spielen wird von den Schülern fast ausschließlich selbst gestaltet. "Das projektorientierte Arbeiten ist eine Säule des Schulprinzips an der Sophie-Scholl-Schule", erläuterte Lehrer Wolfgang Rundel im SÜDKURIER-Gespräch.

Hilfsprojekt

Das Projekt Lunita unterstützt ein Waisenhaus in Douala/Kamerun. Dort erhalten rund 50 Waisen, verlassene und mittellose Kinder, Obdach, Nahrung, Kleidung und Bildung. 2012 waren Bobby Lutz und Helga Koschine nach Kamerun gereist. 2,5 Jahre zuvor war die Enkelin Reka Luna verstorben. Diese habe ihn in einem Traum gebeten, auf einen Berg in Afrika zu steigen. Während des Urlaubs in Kamerun lernten Bobby Lutz und Helga Koschine das Waisenhaus und dessen Arbeit kennen, beschlossen, dieses fortan zu unterstützen, und gründeten das Hilfswerk Lunita.

Am 15. November findet um 19.30 Uhr ein Benefizkonzert von "Carlas Saxaffair" in der Pfarrkirche St. Laurentius in Krauchenwies zugunsten Lunita statt. Ab 18 Uhr werden auf dem Kirchplatz Glühwein, Bratwurst und Plätzchen angeboten. (sah)