Der Kreisverband der CDU feierte am vergangenen Wochenende seinen 75. Geburtstag. Und zeitgleich würdigten die Gäste die Kreisreform vor 50 Jahren. Daraus ging der heutige Kreis Sigmaringen hervor. Rund 200 Gäste waren am Freitag einer Einladung zur Jubiläumsfeier ins Strandbad von Krauchenwies gefolgt.
Jugendorchester sorgt für Musik

Den Einstieg in die Jubiläumsfeier bildete ein kleiner Rückblick in die Vergangenheit. Karl Stiegler, der viele Jahre als Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Sigmaringen fungierte, berichtete über seine Erfahrungen während den Geburtsstunden des Kreisverbandes. Um den Abend aufgrund der zahlreichen Festreden nicht allzu trocken zu gestalten, sorgte das Kreisverband-Jugendorchester für die musikalischen Erfrischungen. Unter der Leitung von Ralf Uhl umrahmten die Musiker bereits die Eröffnung der Feier.

Erst Klinik, dann Krauchenwies
Als Hauptredner war der bekannte Innenpolitiker und frühere Fraktionsvize der CDU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Bosbach, angekündigt. Der jedoch verspätete sich etwas. Der prominente Politiker musste aufgrund eines kleinen Missgeschicks noch kurz im Krankenhaus in Sigmaringen behandelt werden. Klaus Burger, Chef der Kreis-CDU, wusste die Festgäste zu beruhigen. Und dann trat der gelernte Rechtsanwalt, hemdsärmelig und leicht bandagiert, ans Rednerpult und legte sich ins Zeug.
„Niemals extreme Parteien wählen“
Bosbach würdigte zum Anfang seiner Rede alle Mitstreiter und ehrenamtlichen Helfer in der politischen Landschaft mit den Worten: „Demokratie kann ohne Demokraten nicht funktionieren“ und erhielt dafür prompt viel Beifall. „Ich mache mir Sorgen, dass wir in Deutschland die politische und gesellschaftliche Stabilität verlieren könnten“, sagte er in seiner Rede. „Deshalb brauchen wir starke Volksparteien“, fügte er hinzu und meinte damit die CDU und die SPD. Sein Appell an die Anwesenden: „Machen sie ihr Kreuz bei den Wahlen niemals bei Parteien der extremen Linken und der extremen Rechten. Das hat unser Land immer in tiefes Unglück gestürzt.“
Mit Blick auf die Arbeit der Polizeikräfte appellierte er an die Festgäste: „Wenn es einmal hart auf hart kommt, dann fallen wir der Polizei nicht in den Rücken, sondern wir stärken ihr den Rücken“ – auch für diese Aussage erhielt er viel Beifall.
Bosbach: Land braucht Kontrolle über seine Grenzen
Auf das Thema Integration ging Wolfgang Bosbach ausführlich ein. Das Versprechen, sichere EU-Außengrenzen und dafür die Abschaffung der Binnen-Grenz-Kontrollen zu ermöglichen, ist für ihn eine objektive Unmöglichkeit. „Wenn ein Land die Kontrolle über seine Grenzen verliert, dann bekommen wir die gesellschaftlichen Probleme, die wir seit vielen Jahren haben“, ist er überzeugt. Auch auf Themen wie das Gesundheitssystem, die Renten und die Bildung ging der gebürtige Rheinländer ausführlich ein. Langanhaltender Beifall folgte seinem rund einstündigen Auftritt.
Bürkle, Lins und Burger sprechen
Landrätin Stefanie Bürkle würdigte lobend das Wirken der CDU in den vergangenen 50 Jahren im Landkreis Sigmaringen. „Wir setzen in unserem Landkreis auf Zukunft und Aufbruch“, verdeutlichte die Landrätin, und sie sieht dabei die CDU als die gestaltende Kraft.
Norbert Lins, Europa-Abgeordneter und Vorsitzender des europäischen Agrarausschusses, lenkte das Augenmerk in seiner Rede auf die bevorstehenden Europa-Wahlen in 2024. Dabei sieht er Asylpolitik, Klimaschutz sowie die Sicherung des Wohlstands als die wichtigsten Themen an.
Klaus Burger, Vorsitzender des CDU-Kreisverbands und Landtagsabgeordneter in Stuttgart, appellierte in seinen Schlussworten: „Die Zuwanderung müssen wir schnell in den Griff bekommen.“ Er erteilte gleichzeitig dem „sozialdemokratischen Hirngespinst“, wie der Vier-Tage-Woche, eine klare Absage. Mit den aufmunternden Worten „Die Lage ist besser als die Stimmung“, verabschiedete er die Festgäste. Am Schluss wurde noch die Deutsche Nationalhymne zusammen gesungen.