Die Pläne für den geplanten Windpark Hölzl, im Wald zwischen Pfullendorf und Ostrach werden konkret. Geplant sind 13 Anlagen, die 58.000 Haushalte mit Strom versorgen können. Das Kopenhagener Energieunternehmen Ørsted will den Windpark bauen und die Bürger bei einer Veranstaltung am 18. März in der Buchbühlhalle in Ostrach über das Vorhaben informieren. Dort sollen die Entwicklungen detailliert vorgestellt und auch Visualisierungen des Windparks aus verschiedenen Blickrichtungen präsentiert werden. Neben Unternehmensvertretern werden Experten Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg und des Forstbetriebes Thurn und Taxis an der Infoveranstaltung teilnehmen, die von 17 bis 20 Uhr dauert.

Einwohner von Magenbuch sehen Vorhaben kritisch

Bereits im November 2023 veranstaltete das Unternehmen Ostwind, das seit 2022 zum Kopenhagener Energieunternehmen Ørsted gehört, in der Buchbühlhalle einen Informationstag zum geplanten Windpark. Damals in informierten die potenziellen Betreiber, dass im Pfullendorfer Hölzel zehn bis 15 Anlagen geplant sind. Vor allem die Bewohner des Ostracher Teilortes Magenbuch sehen die Pläne kritisch.

Der geplante Windpark zwischen Pfullendorf und Ostrach.
Der geplante Windpark zwischen Pfullendorf und Ostrach. | Bild: Unternehmen

Es gibt Befürchtungen, dass die Ortschaft von bis zu 60 Windrädern umzingelt werden könnte. Um die Akzeptanz zu erhöhen hatte Gemeinderat Alfred Stecher nachgefragt, ob Anwohner womöglich entschädigt werden, die die Windräder im Blickfeld hätten. „Eine mögliche Stromvergünstigung wurde noch nicht mit der Gemeinde abgeklärt“, lautete die damalige Antwort des Firmenvertreters.

Grüner Strom für 58.000 Haushalte

Auf seiner Homepage informiert Ørsted, dass im Hölzl 13 Anlagen des Typs Nordex N175 gebaut werden sollen, die rund 58.000 Haushalte mit grünem Strom versorgen können. Die Inbetriebnahme ist für 2027 beziehungsweise 2028 vorgesehen. Das in Frage kommende Gebiet ist demnach ein wirtschaftlich genutzter Fichtenforst direkt an der Landstraße. Der Wald rund um den Windpark wird von Thurn und Taxis Forst und dem fürstlichen Forstbetrieb der Hohenzollern bewirtschaftet. Seit mehreren Jahren ist das Unternehmen nach eigenen Angaben in der Region aktiv und führt Windmessungen durch.

Ergebnisse von Gutachten werden bald veröffentlicht

Im zweiten Quartal 2025 werden nach Angaben des Unternehmens auch aktualisierte Gutachten für die Bereiche Schall und Artenschutz veröffentlicht. Die vorgesehenen Windräder des Herstellers Vestas aus Dänemark besitzen demnach eine Nabenhöhe von 175 Metern. Mit einem Rotordurchmesser von 172 Metern ergibt sich eine Gesamthöhe von 261 Metern. Pro Windenergieanlage wird nach Angaben von Ørsted eine Fläche von rund 4500 Quadratmetern benötigt, was etwas mehr als einem halben Fußballfeld entspricht. Die N175-Anlagen sind auf eine Betriebsdauer von 25 Jahren ausgelegt und bereits heute bis zu 95 Prozent recycelbar.

Gutachten für Schallimmissionen

Auf Grundlage der „Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm“ wird beurteilt, ob die Immissionsrichtwerte eingehalten werden. Die Schallimmissionen des geplanten Windparks wurden seit Beginn der Planungen mehrfach von unabhängigen Gutachtern der Ramboll Deutschland GmbH analysiert. Noch in diesem Monat wird demnach ein neues Gutachten erwartet. Die bisherigen Ergebnisse zeigen nach Unternehmensangaben, dass die Schallimmissionen für die angrenzenden Gemeinden Magenbuch, Lausheim und Kalkreute deutlich unter den Richtwerten liegen, die tagsüber gelten. Zudem neutralisiere das Rauschen der Bäume die Geräusche der Rotorblätter schon auf kürzeste Distanz.

Gutachten für Arten- und Naturschutz

Auch für den Arten- und Naturschutz wurden vorab und im laufenden Planungsprozess unabhängige Gutachten durchgeführt. Im zweiten Quartal 2025 wird nach Unternehmensangaben auch diesbezüglich ein neues Gutachten veröffentlicht. In den bisherigen Gutachten konnten in allen Prüfungen keine artenschutzrechtlichen Einschränkungen festgestellt werden. Die monatelange Untersuchung verschiedener Vogelarten habe beispielsweise ergeben, dass sich der nächste Greifvogel-Horst erst in einer Entfernung von über 2000 Metern befinde. Auf Basis aller Gutachten würden schließlich konkrete Maßnahmen für den Betrieb abgeleitet – wie etwa die routinemäßige Abschaltung der Anlagen in lauen Sommernächten zum Schutz des Großen Abendseglers oder der Zwergfledermaus.