Das touristische Angebot in der Klostergemeinde Beuron erwacht aus seinem Jahre langen Dornröschenschlaf. Nachdem im vergangenen Jahr das Hotel Pelikan nach Umbau wieder eröffnet wurde und bei der Holzbrücke Schlaffässer jene Radfahrer ansprechen, die eine preisgünstige Bleibe für eine Nacht suchen, geht der Ausbau in diesem Jahr nahtlos weiter. Nicht nur das Haus Maria Trost wird derzeit generalsaniert und vergrößert. Seit einigen Monaten mausert sich das ehemalige Schul- und Rathaus zu einem Fahrrad- und Radfahrerzentrum. Bis Mai sollen die Um- und Ausbauarbeiten abgeschlossen sein. Joachim Buck ist der Bauherr. Der Schwenninger geht davon aus, diesen Termin halten zu können.
Buck ist, wie er sich selbst bezeichnet, ein „Fahrradhändler aus Leidenschaft“. Der gelernte Automechaniker baute seinen Radhandel zunächst seit 1987 systematisch nebenberuflich auf. Seit Dezember 2015 hat Buck seinen Drahteselstall im ehemaligen Beuroner Rathaus eingerichtet. In Schwenningen, so berichtet er, habe er keine Möglichkeit gesehen, einen Radladen mit Werkstatt einzurichten. Der Umzug ins Donautal hat sich offenkundig gelohnt. Inzwischen kümmert sich Buck hauptberuflich um den Service und Geschäft rund ums Rad. Der Geschäftsmann: „Ich konnte mir somit einen Traum erfüllen und mein Hobby jetzt vollständig zum Hauptberuf machen.“

Das Landratsamt erteilte die Baugenehmigung im März 2019. Weil das Dach des Anbaus wegen der Asbestplatten ohnehin hätte erneuert werden müssen, entschloss sich Joachim Buck, auf den einstöckigen Anbau eine Etage mit den neuen Übernachtungszimmern aufzustocken.
Mit hohen Investitionen auf Vordermann gebracht
Zum Angebot gehören neben dem Verkauf Fahrradreparaturen und die Möglichkeit, Räder ausleihen zu können sowie die Übernachtungsmöglichkeiten und das Café-Bistro. Der Radfachmann ist längst Eigentümer der Immobilie, die er gegenwärtig mit einem Kostenaufwand im hohen sechsstelligen Bereich baulich auf Vordermann bringt. Gerade der Umzug der Werkstatt ins Donautal wäre ohne die Hilfe von vier Freunden nicht so ohne Weiteres problemlos über die Bühne gegangen.
Dabei geht es nicht nur um das Präsentieren und Reparieren. Der Bauherr: „Aufgrund entsprechender Nachfrage werde ich in Zukunft die sechs Doppel- und zwei Einbettzimmer im Neubaubereich anbieten.“ Zusätzlich plant er im vorderen Teil des Gebäudes ein Café-Bistro mit 50 Sitzplätzen einzurichten. Hier gehören Radfahrer und Wanderer zur Hauptzielgruppe. Radhändler Buck: „Natürlich sind hier ebenso Familien mit Kindern willkommen, die auf der Durchfahrt einfach mal Pause einlegen und zu familienfreundlichen Preisen etwas essen und trinken möchten.“ Als Angebot für die Gäste denkt der Investor an selbst gemachten Kuchen, kleine Gerichte, sowie an heiße und kalte Getränke.
Bereits eine Vollzeitkraft verpflichtet
Für den Gästebereich hat Buck schon eine Vollzeitkraft verpflichtet. Weitere Aufgaben sollen von Saisonkräften erfüllt werden. Der Name für die gastronomische Radfahrer-Oase steht stilecht mit „Café Drahtesel“ bereits fest. Fast schon logisch ist das Angebot, während der Pause im „Drahtesel“ das eigene stromdurstige Zweirad aufzuladen. Mit Buck etabliert sich der zweite Radservice im Dorf