Helmut Stroppel

Ein Hörgenuss war das Weihnachtskonzert des Beuroner Chors in der Abteikirche St. Martin. Neben dem Chor überzeugten die Solistinnen Irina Gulde, Alt, Gabriele Merz, Mezzosopran und die Sopranistin Stephanie Simon ebenso wie das 14-köpfige Bläserensemble der Stadt Mühlheim an der Donau unter der Leitung von Antal Fenyvesi. Gekonnt begleitete Peter Hastedt an der Chororgel, die Gesamtleitung lag bei Hans-Peter Merz, der auch ein Orgelsolo zur Eröffnung spielte, in besten Händen. Um alle Besucher aufnehmen zu können, musste seitlich der Bankreihen und links und rechts vom Innengang und im Eingangsbereich zusätzlich bestuhlt werden.

Das Bläserensemble der Stadtkapelle Mühlheim unter Leitung Antal Fenyvesi.
Das Bläserensemble der Stadtkapelle Mühlheim unter Leitung Antal Fenyvesi. | Bild: Günther Brender

Mit den Worten "Singet und seid froh" begrüßte der Vorsitzende des Chors, Gerhard Kappeler die zahlreichen Besucher, an der Spitze Erzabt Tutilo Burger. Er wies auch auf ein musikalisches Jubiläum hin, denn vor 200 Jahren ist zum ersten Mal das Weihnachtslied "Stille Nacht, heilige Nacht", komponiert und getextet von Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr, gesungen worden. Im Mittelpunkt des Konzerts stand die zu Herzen gehende Pastoralmesse von Anton Diabelli, bei der die Messeteile Credo, Sanctus/Benedictus und Agnus Dei zum Vortrag kamen. Auch die anspruchsvollen Teile meisterte der Chor vorbildlich, mal stimmgewaltig, mal gefühlvoll. Besonders zum Tragen kamen die wunderbaren Stimmen der Solistinnen beim Sanctus/Benedictus. Mit "Puer natus in Bethlehem", einem lateinischen Weihnachtslied, stellten die Solistinnen ihr Können nochmals unter Beweis. Zum Vortrag kamen auch Weihnachtslieder, die zur Auflockerung im Wechsel zwischen Chor, Soli und Bläsern dargeboten wurden. Zwischen den Chorstücken beeindruckten die Bläser mit Werken von Johann Sebastian Bach, die kraftvoll, getragen oder feierlich-festlich vorgetragen wurden. Bei den Schlussliedern "Stille Nacht, heilige Nacht" und "O du fröhliche" sangen und musizierten alle zusammen.

Nach dem gemeinsam gesungenen Weihnachtslied und dem Verklingen der Glocken applaudierten die Konzertbesucher begeistert.
Nach dem gemeinsam gesungenen Weihnachtslied und dem Verklingen der Glocken applaudierten die Konzertbesucher begeistert. | Bild: Günther Brender

Viele Zuhörer zeigten sich begeistert wie Karl Brigel aus Engelswies: "Bin zum ersten Mal beim Weihnachtskonzert hier. Sehr positiv überrascht bin ich von den vielen Besuchern und den Darbietungen des Chores. Die Solistinnen haben mir hervorragend gefallen wie auch die Bläsergruppe, eine wunderbare Aufführung." "Der Chor ist toll gewesen, das Dirigat großartig, die Solistinnen haben sauber auf Line gesungen, von den Bläsern bin ich begeistert", hob die Mutter von Solistin Irina Gulde hervor.

Setzten einen Glanzpunkt beim Weihnachtskonzert: Irina Guide mit ihrer Alt-Stimme (links) und Sopranistin Stephanie Simon.
Setzten einen Glanzpunkt beim Weihnachtskonzert: Irina Guide mit ihrer Alt-Stimme (links) und Sopranistin Stephanie Simon. | Bild: Guenther Brender

Der Erlös der Konzerte gehe immer in aktuelle Sanierungsprojekte, sagte Erzabt Burger im Gespräch. In diesem Jahr werde das Geld für die Renovierung der St. Maurus-Kapelle verwendet. Der Beuroner Chor, ein Konzertchor, wurde 1976 von Sigmund Lang ins Leben gerufen und ist aus dem Mühlheimer Kirchenchor hervorgegangen. Von 1999 bis zum Jahr 2010 hatte Achim Gaus die musikalische Leitung inne, seit 2010 liegt sie in den Händen von Hans-Peter Merz. Als Mitbegründer der Kirchenkonzerte in der Klosterkirche der Erzabtei St. Martin widmet sich der Chor der geistlichen Chormusik. Er veranstaltet jährlich Konzerte an verschiedenen Orten, eines davon ist das traditionelle Benefizkonzert zugunsten des Klosters Beuron.