Die beiden Sonderaktionen der Tuttlinger Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH zur Unterstützung der heimischen Gastronomie sind bei den Betroffenen und in der Öffentlichkeit gut angekommen. Das jedenfalls zeigte sich bei einer kleinen SÜDKURIER-Umfrage unter den Donautal-Gastronomen.

Großes Lob, wie hier im Jägerhaus, bekommen die Donautalbesucher für ihre Disziplin beim Einhalten der Corona-Sondervorschriften.
Großes Lob, wie hier im Jägerhaus, bekommen die Donautalbesucher für ihre Disziplin beim Einhalten der Corona-Sondervorschriften. | Bild: Steinmüller, Hermann-Peter

Die Tuttlinger Donaubergland GmbH und ihr Geschäftsführer Walter Knittel haben auf die Sorgen der Gastronomen wegen der Einschränkungen und Einnahmeausfälle aufgrund der Corona-Pandemie mit zwei Sonderaktionen reagiert. Zunächst stand die Gutscheinaktion im Mittelpunkt. Kunden und Stammgäste der einzelnen Gasthäuser und Restaurants konnten für jeweils 50 Euro Gutscheine kaufen, die später einlösbar sind. In einer ersten Bilanz bei einem Pressegespräch im August berichtete der Geschäftsführer davon, dass „ein mittlerer sechsstelliger Betrag“ zusammengekommen sei.

Zweite Aktion für Beherbergungsbetriebe

Bei der zweiten Solidaritätsaktion geht es darum, Einheimische zu Freizeit und Urlaub in der Region zu animieren. Unter anderem nutzten der Tuttlinger Wahlkreisabgeordnete und Tourismusminister Guido Wolf und Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck die Gelegenheit, durch Wanderungen zu und Übernachtungen in regionalen Betrieben auf die Aktion hinzuweisen.

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Doch wie kamen diese Aktionen vor Ort wirklich an? Zur Tuttlinger GmbH gehören alle Gemeinden aus dem Kreis Tuttlingen und die Anliegergemeinden des Oberen Donautals im Kreis Sigmaringen. Das Jägerhaus zwischen Fridingen und Beuron liegt am Donautalradweg fast genau an der Kreisgrenze zwischen Tuttlingen und Sigmaringen. Jägerhaus-Wirtin Martine Stehle fasst ihre Erfahrungen so zusammen: „Ich kann beide Donauberglandaktionen nur loben.“ Die Gutscheinaktion sei im Jägerhaus gut angekommen und durch die „Bleib-daheim-Aktion“ habe das Haus neue Gäste gewonnen.

Betrieb läuft, aber zu wenig Personal

Das derzeitige Hauptproblem von Martine Stehle sind die fehlenden Mitarbeiter. „Wir müssen jetzt mit weniger Leuten die gesamte Arbeit stemmen“, schildert sie. Aber das sei kein Grund zum Klagen, das ganze Team sei froh, dass jetzt wieder Gäste kommen, beherbergt und bewirtet werden können. Ein ganz großes Lob formuliert die Wirtin an die Adresse ihrer Gäste: „Die Leute halten sich sehr diszipliniert an die aktuellen Sonderbestimmungen.“ Durch den Außenbewirtungsbereich bestünde genügend Raum, um die Corona-Abstandsregeln einhalten zu können.

Die Möglichkeit, Gäste im Außenbereich zu bewirten, ist für die Betriebe im Donautal in Corona-Zeiten von besonderer Bedeutung.
Die Möglichkeit, Gäste im Außenbereich zu bewirten, ist für die Betriebe im Donautal in Corona-Zeiten von besonderer Bedeutung. | Bild: Steinmüller, Hermann-Peter

Im Landgasthof Unger in Schwenningen hat Beate Unger-Quarleiter ähnliche Erfahrungen gemacht, wie ihre Kollegin im Donautal. Besonders Stammgäste nutzten ihrer Aussage nach die Möglichkeit, Gutscheine zu erwerben. Auch die aktuelle Urlaubszeit beschreibt Unger-Quarleiter als erfolgreich. Mehr Gäste als in früheren Jahren seien länger geblieben. Besonders schätzt die Gastronomin das Engagement von Donaubergland und Walter Knittel, die sich immer wieder telefonisch gemeldet und sich nach dem Stand der Dinge erkundigt hätten.

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Der Adler in Leibertingen ist eine regional bekannte Speisegaststätte. Auch hier sind nur zufriedene und lobende Worte über die Donauberglandaktionen zu hören. Chefin Claudia Veeser-Biselli fast ihre Bilanz in dem einfachen Wort „super“ zusammen. Die Gutscheinaktion war aus Adler-Sicht messbar erfolgreich, während die zweite Aktion nicht so einfach zu bewerten war. Trotzdem, meint die Gastronomin, auch davon profitiere ihr Haus. Sehr wichtig ist für den Adler der Außenbereich, um die Corona-Abstandsregeln einhalten zu können.

Gutscheine haben Restaurant Käppeler-Hof sehr geholfen

Auf dem Käppeler-Hof bei Thiergarten sind zwei gastronomische Betriebe zu Hause. Eva Frederick und ihre Familie vermieten Ferienwohnungen und Stallplätze für die Pferde von Wanderreitern. Nebenan ist das Restaurant Käppeler-Hof von Armin und Sigrid Eha eine beliebte Anlaufstelle. Eva Frederick hält beide Aktionen für gut, wenngleich der Käppeler-Hof keine Speisen anbietet und deshalb von der Gutscheinaktion nicht profitieren konnte. Das sieht naturgemäß bei Nachbar Eha anders aus. Die Gutscheinaktion habe seinem Haus sehr geholfen, versichert der Küchenchef und Gastronom.