Schon länger ist die Dorfmitte von Altheim eine Baustelle. Sogar das jährliche Dorffest in der zur Gemeinde Leibertingen gehörenden Ortschaft musste deshalb im vergangenen Jahr ausfallen. Doch zum Dorffest im September 2024 könnte alles fertig sein: Ortsvorsteher Helmut Straub rechnet damit, dass die Arbeiten an der Neugestaltung der Dorfmitte bis dahin abgeschlossen sein werden und im Rahmen des Dorffests die Eröffnung gefeiert werden kann. Dann wird neben dem Gebiet zwischen Dorfbach und Gutenbühlstraße auch ein großer Teil der Infrastruktur im Dorfkern erneuert worden sein.
Projekt im Juni 2022 bewilligt
Ideen zur Umgestaltung der Dorfmitte neben dem Bürgerhaus gab es schon lange, wie Straub berichtet. Für ein solches Projekt gab es mehrere Gründe: So existierte bisher im Dorf kein Treffpunkt, an dem sich die Dorfbewohner aufhalten konnten, der Kinderspielplatz benötigte eine Sanierung und auch die Parkplatzsituation am Bürgerhaus war unbefriedigend. Dazu bestand Bedarf, den Verlauf der Gutenbühlstraße zu optimieren und einen Gehweg zu schaffen, damit die Fußgänger nicht auf der Straße laufen müssen. Doch erst als die Gemeinde Leibertingen im Jahr 2018 ELR-Schwerpunktgemeinde wurde, ergab sich die Möglichkeit, das Projekt zu finanzieren. „Der Bewilligungsbescheid für die Dorfmitte kam am 2. Juni 2022“, erinnert sich Straub.
Auch Eigenleistung erbracht

Die Einwohnerinnen und Einwohner von Altheim wurden von Anfang an in das Projekt einbezogen: „Wir haben die Pläne oft im Ortschaftsrat vorgestellt und auch Bürgertische organisiert“, berichtet Ortsvorsteher Straub aus der Planungsphase. Baubeginn war im Oktober 2022 zunächst mit dem Abriss eines alten Anbaus an den Schuppen auf der Wiese zwischen Dorfbach und Gutenbühlstraße. Rund 70 Stunden an Eigenleistung haben die Dorfbewohner in den Abbruch und das Verputzen der Abbruchstelle investiert. „Den Schuppen wollten wir unbedingt erhalten, denn der gehört zu Altheim“, erklärt Straub. Noch ist aber unklar, wie dieser in Zukunft genutzt werden soll. Ideen gibt es genug, so könnte der Schopf etwa als Dorfladen oder einfach als offener Aufenthaltsraum für Wanderer – etwa mit einem Verkaufsautomaten – dienen. „Damit darf sich dann der neue Ortschaftsrat beschäftigen“, sagt Straub, der das Projekt als Ortsvorsteher praktisch von Anfang bis Ende begleitet hat.
Vielseitige Umbaumaßnahmen
Wenn alle Arbeiten im September abgeschlossen sein werden, wird es vor dem Bürgerhaus einen neuen, größeren Vorplatz geben, auf dem in Zukunft auch das Festzelt für das Dorffest genug Platz findet. Außerdem werden zusätzliche Parkplätze für das Bürgerhaus entstanden sein – darunter einer für Menschen mit Behinderung. Der Kinderspielplatz soll auf den neuesten Stand gebracht sein und für die Bürgerschaft und Wanderer werden Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen. Auch an dem Weg über das Gelände zwischen Dorfbach und Gutenbühlstraße wird bereits gebaut. Die Gutenbühlstraße erhält einen leicht veränderten Verlauf, um einen möglichen Unfallschwerpunkt zu vermeiden. Die Umbaumaßnahmen werden zudem zum Anlass genommen, um nötige Erneuerungen an Altheims Infrastruktur vorzunehmen. So wurden in dem Abschnitt neue Wasserleitungen verlegt und Vorbereitungen für die Glasfaserverlegung getroffen, die ab Herbst im ganzen Dorf beginnen soll. Hinzu kamen neue Hausschlüsse, damit in Altheim die Dachständer nach und nach abgebaut werden können. Eine besondere Herausforderung war es laut Straub, das Trafohäuschen von seinem Standort hinter dem Bürgerhaus neben den Schuppen zu verlegen.
Zuschüsse in Höhe von 325.000 Euro
Für die Neugestaltung der Dorfmitte wurden bis jetzt 450.000 Euro veranschlagt. Davon erhält die Gemeinde Leibertingen 225.000 Euro aus ELR-Mitteln sowie 100.000 Euro aus dem Ausgleichsstock als Zuschüsse. Somit verbleiben bei der Gemeinde voraussichtlich 125.000 Euro an Kosten.
Viel Zeit hat der scheidende Ortsvorsteher in das Projekt investiert, dabei kam dem Pensionär zugute, dass er die vergangenen Jahre bereits in Altersteilzeit war. „Das war schon herausfordernd, aber ich habe das sehr gerne gemacht“, sagt er. Auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde habe sehr gut funktioniert. „Der Bürgermeister hat das Projekt voll unterstützt.“ 15 Jahre lang hat Straub das Ehrenamt ausgeübt. Bei den Kommunalwahlen ist er nicht mehr für den Ortschaftsrat angetreten.