„Er wäre hier der richtige Mann“: Armin Reitze übergibt an Bürgermeister Stephan Frickinger

Der Kultur- und Tourismusverein (KuT) Leibertingen hat in seiner Hauptversammlung im Haus der Vereine in Thalheim vergangene Woche mit Bürgermeister Stephan Frickinger einen neuen Vorsitzenden bekommen, da Armin Reitze, der bisherige Vorsitzende, nicht mehr kandidiert hat. Das Ausscheiden Reitzes kommentierte der Gründer und langjährige Vorsitzende des Vereins, Heinrich Güntner, mit den Worten: „Schade, denn du bist ja noch gar nicht richtig drin!“ Aber der ehemalige Leibertinger Bürgermeister begründete seine Entscheidung mit dem Wunsch, mehr freie Zeit im Ruhestand haben zu wollen. Er schlug den jetzigen Amtsinhaber vor, weil Frickinger bei seinem Wahlkampf um den Leibertinger Rathaussessel betont habe, sich intensiv um den Tourismus kümmern zu wollen. „Deswegen wäre er hier der richtige Mann“, sagte Reitze augenzwinkernd. Da sich Frickinger im Vorfeld schon damit einverstanden erklärt hatte, war die Wahl nur noch eine Formsache.

Thomas Heinrich verlässt die Jugendherberge Burg Wildenstein

Eine weitere Neuerung zeichnet sich ab mit dem Wegzug von Beisitzer Thomas Heinrich. Der Jugendherbergsvater der Jugendherberge Burg Wildenstein wird Ende des Jahres in Freiburg eine neue Stelle antreten, solange will er aber noch sein Beisitzeramt im KuT ausüben. Seines Wissens gebe es noch nichts Konkretes zu seiner Nachfolge. Nach seinem Ausscheiden wird Sonja Fecht, Marketingfachfrau des Meßkircher Campus Galli, dieses Amt übernehmen.

Campus Galli sorgt für bessere Tourismuszahlen

Fecht hatte in Vertretung von Hannes Napierala, Geschäftsführer des Campus Galli, im Anschluss an die Hauptversammlung ein Referat über das Werden der karolingische Klosterstadt gegeben und dabei eindrucksvolle Zahlen vorgelegt. „Seit Eröffnung des Campus Galli sind die Zahlen der Übernachtungen in Meßkirch und Umgebung deutlich gestiegen,“ sagte sie. „Dieses Projekt“, merkte Reitze an, „hat merkliche Auswirkungen auf das touristische Geschehen in unserer Region“.

Wildensteiner Jahrmarkt zwei Jahre ausgefallen

Der Vorsitzende hatte „wenig zu berichten“, denn die letzte Versammlung sei 2019 gewesen und die Wildensteiner Jahrmärkte konnten zwei Jahre lang wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. „Erfreulicherweise steht er in diesem Jahr wieder auf der Veranstaltungsliste“, freute sich Reitze und hoffte mit Blick auf die Inzidenzen, dass das auch so bleibe. Einzig ein Krimi-Dinner konnte auf der Burg Wildenstein stattfinden, aber ansonsten zeigte sich Reitze eher unzufrieden über die „kulturlose Zeit“. Möglich waren die Wanderwegbeschilderung des kürzlich eröffneten Achtsamkeitspfades bei der Burg Wildenstein und die Beschilderung beim „Distelhummelhof“.

Sorge um den Distelhummelhof

Der Vorsitzende bedauerte die Abwesenheit von Carsten Weber, Betreiber des Distelhummelshofs, hatte aber Verständnis: „Er ist aktuell auf Herbergssuche“. Wie berichtet, suchen Carsten Weber und seine Partnerin Julianna Ranzmeyer dringend eine neue Bleibe für ihren Arche-Hof mit den rund 200 Tieren verschiedener seltener Haustierrassen. Die Mitglieder des KuT hoffen, dass der Distelhummelhof – er ist deutschlandweit einer von 70 Höfen, die zur Gesellschaft alter und vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen gehört – in der Region bleiben kann.

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Verein soll in der Öffentlichkeit präsenter werden

Was den KuT anbelangt, bemängelte Reitze, dass dieser in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werde: „Der Verein muss präsenter werden!“ Heinrich Güntner regte an, den Wildensteiner Jahrmarkt, der ja neben der Burg ein echtes Zugpferd der Gemeinde ist, wieder auf seine Ursprünge zurückzusetzen und das Kommerzielle etwas zurückzuschrauben, was auch die Intention des neuen Vorsitzenden ist. Stephan Frickinger tat kund, sich zu freuen, wenn er mit den „Gründervätern“ den Wildensteiner Jahrmarkt neu ausrichten könnte.