Die Hauptsaison ist im „Campingarten Leibertingen“ mit einem neuen Angebot angelaufen: Seit Anfang Mai können die Gäste des im Ortsteil Thalheim gelegenen Campingplatzes in sogenannten Campingfässern übernachten. Die Besitzer des Platzes, das Ehepaar Tanja und Markus Klaus, wollten schon länger eine feste Übernachtungsmöglichkeit anbieten. Die geplanten Hütten befinden sich aber noch im Bau. Nun sind die Fässer eine schnelle Lösung, um Urlaubern ohne Campingausrüstung das Übernachten auf dem Platz zu ermöglichen.
Maximal für zwei Erwachsene und zwei Kinder
Die hölzernen Campingfässer haben auf rund neun Quadratmetern Platz für maximal zwei Erwachsene und zwei Kinder. „Ich glaube bis zwölf Jahre macht es den Kindern noch Spaß, auf den kleinen Pritschen zu schlafen, ein 16-Jähriger wird sich da aber nicht mehr wohlfühlen“, sagt Tanja Klaus. Die Kinderbetten im vorderen Bereich des Fasses dienen auch als Sitzgelegenheiten am ausziehbaren Tisch. Unter der großen Liegefläche für die Erwachsenen im hinteren Bereich des Fasses ist ausreichend Stauraum. „Da könnten sogar die Kinder drin spielen, wenn es regnet“, meint Markus Klaus. Bei schönem Wetter sitzt man natürlich draußen vor dem Fass.
Fünf Fässer stehen zur Verfügung

Das Ehepaar Klaus hat jedem der insgesamt fünf Fässer eine Garnitur mit Tisch und Stühlen „spendiert“. Eine Möglichkeit zum Kochen bieten die Fässer nicht. Die Gäste können entweder die Gastronomie auf dem Campingplatz nutzen oder müssen Grill oder Gaskocher selbst mitbringen. Die Campingplatzbesitzer bieten ihren Gästen an, Lebensmittel in einem Kühlschrank zu lagern. Auch ein Bad oder gar eine Toilette besitzen die Fässer nicht, dafür stehen die nahen, gemeinschaftlich genutzten Sanitäranlagen zur Verfügung. Immerhin eine Infrarot-Heizung gibt es, so dass die Fässer auch in der Übergangszeit genutzt werden können.
Die Campingfässer wurden gleich nach dem Aufstellen gebucht. Das Angebot wird gerne von Gästen genutzt, die keinen Camper, Wohnwagen oder Zelt besitzen und ihre campenden Freunde auf dem Platz besuchen wollen. Die Camper würden gezielt nachfragen, ob es beispielsweise eine Möglichkeit auf dem Platz gibt, um die Großmutter unterzubringen, berichtet Tanja Klaus.
Erster Eindruck von Gästen gut
Just bei der Besichtigung der Campingfässer erscheinen die beiden Wanderer, die eines der Fässer für die Nacht gebucht haben. Sie sind auf dem Jakobsweg von Hechingen nach Meßkirch unterwegs. Thalheim ist ihre letzte Station. Sie habe zunächst nicht gewusst, was ein Campingfass sei, als man ihr angeboten habe, dort zu übernachten, sagt eine der beiden Frauen. „Aber in Zeiten von Internet kann man sich so was ja schnell anschauen“, erklärt sie. Ihr erster Eindruck von den Fässern sei gut, meinen die beiden Frauen.
Saune im Fass kommt
Die Gäste des Campinggarten Leibertingen können außerdem in Kürze einen weiteren Service in Anspruch nehmen: Die Campingplatzbesitzer bieten – ebenfalls in einem Fass – eine mobile Sauna an. Sie wird auf Wunsch neben dem Camper oder Wohnwagen aufgestellt. Vier Personen finden in der Fass-Sauna Platz, die erst vor kurzem geliefert wurde und noch für ihren Einsatz vorbereitet werden muss.

Die Saison habe verhalten angefangen, meint Tanja Klaus. Noch könne sie nicht sagen, ob es am Wetter liege. Es sei zu spüren, dass die Menschen momentan auf spontane Reisen verzichten würden, das könne auch an den hohen Benzinpreisen liegen, ergänzt sie. „Im Moment wird viel für die Ferien gebucht. Mal schauen, wie sich die Saison entwickelt, ich kann es nicht voraussagen“, sagt die Campingplatzbesitzerin. In den Corona-Jahren war der Platz stark nachfragt. Tanja Klaus hofft natürlich, dass das so bleibt und besonders, dass es in diesem Jahr wieder richtigen Badebetrieb in zum Campingplatz gehörenden Freibad gibt.
