„Und ich flieg, flieg, flieg, wie ein Flieger“, schallte es am Montagvormittag durch Leibertingen. Wurde die Fasnet in den Hochsommer verlegt? Nein, auf dem Schulhof der Leibertinger Wildensteinschule fand der „Tanzalarm“ statt – einer von 20 Programmpunkten des Ferienprogramms der Gemeinde in diesem Sommer. Und weil am Montag die Sonne so schön vom Himmel schien, hatten die Organisatorinnen des Tanzalarms die Veranstaltung kurzerhand von der Turnhalle nach draußen verlegt. Rund ein Dutzend Kinder konnte man dabei beobachten, wie sie sich ausgelassen zur Musik bewegten. Aber auch die beiden Tanz-Instruktorinnen, Silke Biseli-Jäger und Melanie Weiß, hatten sichtbar Spaß daran, so richtig „abzutanzen“.
Freude an der Bewegung vermitteln
„Wir wolllen den Kindern den Spaß und die Freude an der Bewegung zur Musik vermitteln“, sagte Biseli-Jäger, die an der Wildensteinschule Sportlehrerin ist. Melanie Weiß ist eine Lehrerkollegin aus Tuttlingen. Die beiden sind bewusst zu zweit, falls ein Kind mal auf Klo muss oder Heimweh hat, wie Silke Biselli-Jäger erklärt. Heimweh hatte aber keines der Kinder während dem Tanzalarm. Ein einhelliges „gut“ war auf die Frage zu hören, wie den Kindern das Bewegungsprogramm gefallen hatte? Das Ferienprogramm soll auch die Eltern entlasten. „Viele Eltern müssen arbeiten und bringen die Kinder dann zu Oma und Opa, die sind auch froh, wenn sie die Kinder hier beschäftigen können“, sagte Biselli-Jäger. Die beiden Pädagoginnen wollen mit ihrem Angebot auch eine Alternative zu Fernsehen, Handy und Computer sein. Nachdem sich ihr Vormittagsprogramm an Kinder im Kindergartenalter richtete, waren am Nachmittag die Großen dran. Für die Grundschüler boten die beiden „kleine Hallenspiele“ in der Turnhalle an.
Mehrtägiger Circus-Workshop

Auch die Schulsozialarbeit der Wildensteinschule hat für das Leibertinger Ferienprogramm mehrere Programmpunkte organisiert. Ein Highlight war sicherlich der mehrtägige Circus-Workshop, den die Schulsozialarbeiterin Julja Budamert gemeinsam mit dem Zauberer und Kabarettisten Jupp – alias Juergen Seybold – in der ersten Ferienwoche leitete. Innerhalb von drei Tagen galt es mit 20 Kindern im Alter von acht bis elf Jahren ein Circus-Programm auf die Beine zu stellen, das am Ende den Eltern, Freunden und Verwandten vorgeführt werden sollte. Und so konnte man in der vergangenen Woche in der Turnhalle der Wildensteinschule viele kleine Zauberer antreffen, die auf die Frage, was ihnen an dem Workshop am besten gefallen habe, ganz einfach mit „Alles!“ antworteten.

Auch dem Zauberer Jupp gefiel die Zusammenarbeit mit Kindern offenbar gut. „Es macht schon irre Spaß“, meinte der von zwei „Lehrlingen“ begleitete Zauberlehrer, den Hündinnen Gretel und Kalinka. Eine Vielzahl verschiedener Tricks durften die Kinder von Zauberlehrer Jupp lernen – vom einfachen Kartentrick bis hin zur mentalen Magie und sogenannten Großillusionen.
Eines der Kinder wurde während der Zaubershow sogar auf magische Weise „zerteilt“. Natürlich hatte Jupp zu Anfang des Workshops den Kindern das Versprechen abgenommen, keinen der Tricks zu verraten. Unterstützt wurden Workshop und Zaubershow durch die Familie von Schülerbetreuerin Maren Hahn, die auch für die Verpflegung der Kinder sorgte. Außerdem halfen Rodica Rebholz und Hiltrud Riester von der außerunterrichtlichen Betreuung der Wildensteinschule. „Meine Kinder sind völlig hin und weg“, wurde das ganze Team von der Mutter eines teilnehmenden Kindes gelobt.
Programm lebt vom ehrenamtlichen Einsatz
Das Leibertinger Ferienprogramm lebt zum Großteil vom ehrenamtlichen Einsatz der Bürgerinnen und Bürger sowie der örtlichen Vereine, die das Programm auf die Beine stellen. Viele der Veranstaltungen sind kostenlos, für einige ist ein geringer Unkostenbeitrag zu entrichten. Die meisten Anmeldungen gingen fürs „Batiken und T-Shirt bemalen“ bei Maren Hahn ein. Bis zum Ferienende am 10. September werden die Kinder noch fleißig Backen, Basteln und Sport treiben. „Die Gemeinde bedankt sich sehr herzlich bei allen teilnehmenden Ferienprogrammanbietern für die tolle Zusammenarbeit und wünscht weiterhin viel Spaß beim Ferienprogramm“, hieß es von der Gemeindemitarbeiterin Evelyne Glocker aus dem Rathaus in Leibertingen. Die Gemeinde hofft im nächsten Jahr wieder auf so viele Angebote für die Kinder und Jugendlichen.