Die Finanzen der Gemeinde sind knapp. So könnte man das Zwischenergebnis der laufenden Haushaltsdebatte im Leibertinger Gemeinderat am vergangenen Dienstag zusammenfassen. Ein Beschluss der Haushaltssatzung für 2022 ist in der kommenden Sitzung zu erwarten. Doch auch wenn die Gemeinde momentan keine großen Sprünge machen kann, sie muss ihre Pflichtaufgaben wahrnehmen und eine „leistungsfähige Feuerwehr aufstellen, ausrüsten und unterhalten“, wie im Feuerwehrgesetz des Landes Baden-Württemberg nachzulesen ist. Deshalb stand auf der Tagesordnung der Ratssitzung ebenfalls, dass die Räte über die Beschaffung eines neuen „Gerätewagens Transport“ für die Feuerwehrabteilung des Ortsteils Altheim zu beraten haben. Was die Gemeinderäte auch ausführlich taten – nämlich etwa genau solange wie zuvor über den Gemeindehaushalt für das aktuelle Jahr.

Ausreichend Reserve bei der Zuladung

Bei der günstigeren Fahrzeugvariante gebe es nur geringe Reserven bei der Zuladung, erläuterten die Gerätewarte der Feuerwehrabteilung Altheim, Andreas Michelberger und Matthias Moosmann, dem Gemeinderat. Damit das Fahrzeug ausreichend Zuladungskapazität hat, plädierten sie für die Anschaffung eines 13,5-Tonners als Gerätewagen für Altheim mit Mehrkosten von etwas über 5700 Euro. Die teurere Variante habe auch den Vorteil, dass man mit vier Mann eine Wasserversorgung über 1000 Meter umsetzen könne, argumentierte Michelberger. Außerdem brächte auch der Allrandantrieb der teureren Variante bei unwegsamem Gelände im Winter Vorteile, erklärte er. Gegen die günstigere Variante spräche auch, dass die Hebebühne des Fahrzeugs nur mit ausgefahrenen Stützen zu nutzen sei, ergänzte Gerätewart Moosmann. Ein Problem wird sich allerdings bei beiden Varianten ergeben: Beide Neufahrzeuge sind höher als der alte Gerätewagen. Die Altheimer Feuerwehr wird das Tor zum Gerätehaus entsprechend anpassen müssen.

Die Altheimer Feuerwehr wird das Tor zum Gerätehaus an die Fahrzeughöhe des neuen Gerätewagen anpassen müssen.
Die Altheimer Feuerwehr wird das Tor zum Gerätehaus an die Fahrzeughöhe des neuen Gerätewagen anpassen müssen. | Bild: Heinrich Sturm

Allradantrieb steht nicht im Bedarfsplan

„Ich finde der Preisunterschied ist im Verhältnis dazu, was man nachher hat, keine Summe“, meinte Gemeinderat Alexander Biselli.
„Ich finde der Preisunterschied ist im Verhältnis dazu, was man nachher hat, keine Summe“, meinte Gemeinderat Alexander Biselli. | Bild: Heinrich Sturm

Es sei ein sehr langfristiger Prozess gewesen, der mit sehr viel Recherchearbeit verbunden gewesen sei, lobte Bürgermeister Stephan Frickinger die Präsentation der beiden Gerätewarte. „Ich finde der Preisunterschied ist im Verhältnis dazu, was man nachher hat, keine Summe“, stimmte Gemeinderat Alexander Biselli dem Vorschlag der Abteilung Altheim zu.

Den Preis des Allradantrieb müsse man beim Preisunterschied berücksichtigen, erklärte Gemeinderat Guido Amann.
Den Preis des Allradantrieb müsse man beim Preisunterschied berücksichtigen, erklärte Gemeinderat Guido Amann. | Bild: Heinrich Sturm

Gemeinderat Guido Amann lobte ebenfalls die Präsentation der Feuerwehrleute, er wünschte sich allerdings, dass beide Varianten ausgeschrieben werden sollten. Damit man am Ende vergleichen könne, was der Feuerwehrbedarfsplan ursprünglich vorgesehen habe und was die Feuerwehrleute nun vorgeschlagen haben, meinte Amann. Im ursprünglichen Bedarfsplan sei kein Allradantrieb für das Fahrzeug vorgesehen, argumentierte er weiter. Den Preis des Allradantrieb müsse man beim Preisunterschied berücksichtigen, sagt der Gemeinderat. Der Vorschlag zur Anschaffung des 13,5-Tonners habe auch die Zustimmung der anderen Feuerwehrabteilungen gefunden, argumentiere Bürgermeister Frickinger, außerdem sei die Abteilung Altheim bereit, noch viel Eigenleistung beim Einrichten des Fahrzeugs und beim Umbau des Garagentors zu erbringen.

Rat einstimmig für teurere Variante

Altheims Abteilungskommandant Benedikt Stump wartete als Zuschauer auf das Ergebnis der Beratungen zum Feuerwehr-Gerätewagen im ...
Altheims Abteilungskommandant Benedikt Stump wartete als Zuschauer auf das Ergebnis der Beratungen zum Feuerwehr-Gerätewagen im Leibertinger Gemeinderat. | Bild: Heinrich Sturm

Der Gemeinderat stimmte zur sichtlichen Freude der Altheimer Feuerwehrabteilung am Ende einstimmig für die Ausschreibung alleine der teureren Variante. Die Anschaffung wird voraussichtlich rund 182 700 Euro kosten. Für 25 500 Euro gibt es eine Förderzusage des Landratsamts in Sigmaringen.