Drei Tage lang hat die Köhlerzunft in Thalheim ihr 25-jähriges Bestehen mit verschiedenen Veranstaltungen und Umzügen gefeiert. Das Festwochenende begann am Freitag mit einem Nachtumzug durch die zur Gesamtgemeinde Leibertingen gehörende Ortschaft und anschließender Partynacht auf dem Festgelände. Am Samstag gab es ein buntes Programm bei der „Köhlernacht“. Am Sonntag endete das Jubiläumsfest mit einer Narrenmesse in der Thalheimer St. Laurentius Kirche, dem Zunftmeisterempfang im Bürgerhaus St. Wendelin sowie einem Jubiläumsumzug durch die Ortschaft.
Guggemusik und Tanz heizen ein

Am Samstagabend feierten die Thalheimer Narren im großen Partyzelt „Coal Factory“ auf dem Festgelände am Litzelbach die sogenannte „Köhlernacht“. Verschiedene Guggemusiken und Tanzgruppen sorgten am dem Abend für das Unterhaltungsprogramm. Als erster Programmpunkt sorgte die „Gugge Leibertingen“ bei den geschätzt 400 anwesenden Gästen für ein erstes Stimmungshoch. Anschließend zeigte die Narrenzunft „Strohglonki“ ihren traditionellen Bändertanz. Die Narren waren für ihre Vorführung aus Leipferdingen bei Geisingen angereist. Aus der nahen Umgebung – nämlich aus Kreenheinstetten – stammte der nächste Akt: eine Abordnung der Garde der Kreenheinstettener „Waldgeister“ tanzte im Kittelschurz über die Bühne und veranstalte dort eine sogenanntes „Waldgeister TV“. Die Garde freue sich über zusätzliche Tänzerinnen und Tänzer, erklärte Gemeinderat Matthias Wohlhüter, der den Abend moderierte.

Aus dem benachbarten Sauldorf begeisterten anschließend die Tänzerinnen der „Hop-a-holix“ das Publikum. Für ihre unerwartet ausgefallene Trainerin waren spontan zwei Mitgliederinnen eingesprungen, damit die Tanzgruppe des Showtanzvereins Sauldorf ihre orientalisch geprägte Choreografie am Ende doch noch aufführen konnte. Dann stand wieder handgemachte Musik auf dem Programm: Guggemusiker aus Deilingen (Landkreis Tuttlingen) sorgten dafür, dass im Zelt die Hände nach oben gingen.
Geburtstagsständchen zum Jubiläum
Die Gruppe im Wikinger-Häs mit dem schönen Namen „Bockdobel Pfuper“ sang den Thalheimer Köhlern am Ende ihrer Darbietung gemeinsam mit dem Publikum „Happy Birthday“ als Geburtstagsständen zum 25. Jubiläum. Als letzter „Act“ räumten „The Scoops“ – eine weibliche Tanzformation aus Zizenhausen – einem Stadtteil von Stockach – mit Showtanz und Hebefiguren beim Publikum ab. Schließlich sorgte „DJ Kaufe“ dafür, dass an diesem Abend noch lange das Tanzbein geschwungen wurde. Er freue sich, dass hier das Brauchtum gepflegt werde, sagte der erst kürzlich gewählte und bei der Köhlernacht anwesende Ortsvorsteher von Thalheim, Armin Beck, dem SÜDKURIER.
Umzug bei Schneefall
Eigentlich soll die Fasnet den Winter vertreiben, doch dieser brach am Sonntag während des Umzugs unbeeindruckt über sie herein. Davon ließen sich wiederum die Narren nicht beeindrucken: Bei zum Teil starkem Schneefall zogen die 44 Fasnetsvereine mit insgesamt rund 2800 Hästrägern am Mittag durch Thalheim. Viele Narren kamen aus der nahen Umgebung, andere waren bis aus dem Südschwarzwald angereist, wie etwa die „Chrüdderwieble“ aus Todtnau im Landkreis Lörrach. Ein Höhepunkt unter den vielen kreativen Darbietungen und aufwendig gestaltenden Kostümen war sicherlich das um einen Traktor herum konstruierte Piratenboot der „Bachpiraten“ aus dem nahen Ringgenbach.

Auch viel – zumeist verkleidetes – Publikum hatte sich besonders an der Hohenzollernstraße – Thalheims Hauptstraße – eingefunden. Hier begrüßte auch der Zunftmeister der Thalheimer Köhler, Johannes Schalk, die vorbeiziehenden Narrengruppen mit ihrem jeweiligen Narrengruß. Die teilnehmenden Narren und Zuschauer ließen nach dem Umzug den Nachmittag in den Zelten auf dem Festgelände gesellig ausklingen.
Die Köhler sind zufrieden
Michaela Molitor zeigte sich zufrieden mit dem gesamten Veranstaltungswochenende. Es habe keine besonderen Vorfälle während der einzelnen Veranstaltungen gegeben, meinte die Zunftmeisterin. „Das ist ein ziemlich großes Fest für eine kleine Ortschaft wie Thalheim“, sagte sie außerdem. Für die Organisation der Feierlichkeiten hatten die Köhler verschiedene Festausschüsse gebildet. Der dreiköpfige Vorstand allein hätte eine Veranstaltung dieser Größe nicht realisieren können, erklärte Molitor.
Arbeitseinsatz
Alle 300 Mitglieder der Thalheimer Köhlerzunft waren während der Veranstaltungen zu Arbeitsdiensten eingeteilt – etwa an den Getränke- und Essensständen und beim Einlass in die Zelte. Eine Woche lang habe man gemeinsam aufgebaut, berichtete Zunftmeisterin Vorständin Michaela Molitor. „Es ist toll, wie unsere Mitglieder mitziehen“, freute sich die Vorständin über das Engagement bei den Thalheimer Köhlern. Schon im Vorfeld war viel Engagement zur Vorbereitung der Feierlichkeiten notwendig.
Informationen zur Zunft: koehlerzunft.de