Die Jahresturnschau des Turnvereins (TV) Leibertingen gehört zu den vielen Veranstaltungen, die während der vergangenen zwei Jahre aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten. Am Sonntag aber war es wieder möglich, dass die Sportlerinnen und Sportler in der Turnhalle der Wildensteinschule zeigen durften, was sie können – und das vor vollbesetztem Haus. Die vielen Zuschauer waren bestimmt nicht nur gekommen, weil es in großer Auswahl selbstgebackenen Kuchen gab, sondern weil die Turnerinnen und Turner des TV Leibertingen im Hinblick auf ihre turnerischen Leistungen an diesem Nachmittag wirklich etwas zu bieten hatten.
Leider aktuell viele Krankheitsausfälle
Leider habe man zurzeit viele Krankheitsausfälle, bedauerte die Vorsitzende des TV Leibertingen, Silke Biselli-Jäger, während der Begrüßung der Zuschauer. Darunter viele stolze Eltern und Großeltern der Turnerinnen und Turner, die zu Beginn mit dem Badenerlied und einem im Takt klatschenden Publikum einzogen.
Drei Gruppenleiterinnen hören auf
Die erste Vorführung gehörte der Gruppe im Kindergartenalter. Die Kleinen zeigten Purzelbäume und Luftsprünge und sangen zur laufenden Musik mit. Leider musste der Moderator an diesem Nachmittag, Matthias Schwanz, verkünden, dass die Gruppenleiterinnen Janet Schüle, Hanna Reitze und Anna Biselli aus zeitlichen Gründe aufhören werden. Der Beisitzer im Vorstand des TV Leibertingen startete deshalb den Aufruf ins Publikum, sich bei Interesse für den Trainer-Job zu melden. „Es wäre sehr schade, wenn diese Gruppe wegfallen würde, weil sie die Grundlage für alle anderen Gruppen ist“, sagte Matthias Schwanz.
Schauturnerische Figuren gezeigt

Anschließend begeisterte die gemischte Gruppe der Erst- und Zweitklässler am Schwebebalken das Publikum. Sie werden trainiert von Janet Schüle und Steffi Braun. Es folgten Übungen auf dem großen Turnkasten von der Gruppe der Dritt- und Viertklässlerinnen. Die Mädchen, die von Melanie Fritz und Selina Riester angeleitet werden, zeigten außerdem verschiedene schauturnerische Figuren, für die es viele Beifall von den Zuschauern gab.
Jungs mit teils waghalsigen Sprüngen

Die Gruppe der Jungen in der gleichen Altersgruppe und darüber führten zum Teil waghalsige Sprünge vom kleinen Trampolin vor. Ihre Trainer sind Siggi Horn, Andreas Biselli und Johannes Hafner. Die „Mädchen ab fünfte Klasse“ kombinierten Turnen und Showtanzelemente, die sie mit ihren Trainerinnen Monja Widmann, Hanna Reitze und Anna Biselli eingeübt hatten.

Es folgte die „Riege der alten Damen“, wobei das Alter der drei Turnerinnerinnen eher als jugendlich zu bezeichnen ist. Melanie Fritz, Bianca Riester und Carmen Schleicher zeigten turnerische Höchstleistung am Stufenbarren, wobei Carmen Schleichers Töchterchen die drei „Damen“ bei einigen Übungen unterstützen durfte. Man nenne sich in Anlehnung an die „alten Herren“ beim Fußball „die Riege der alten Damen“, erklärte Melanie Fritz auf Nachfrage. Sie freue sich außerdem „nach Corona“ zum ersten Mal wieder auftreten zu dürfen, sagte sie.
Besonderes turnerisches Können
In der „Leistungsriege“ treffen sich die Turnerinnen und Turner aller Altersklassen, die den Sport intensiver betreiben wollen. Die Riege demonstrierten ihr besonderes turnerisches Können zum Ende der Vorführungen. Es glänzte insbesondere Siggi Horn mit einem Oberarmstand am Stufenbarren.

Die Turnerinnen und Turner des TV Leibertingen fahren laut Silke Biselli-Jäger nicht auf Wettkämpfe. „Wichtig ist uns der Spaß an der Bewegung“, erklärt die Vereinsvorsitzende. Die Kinder und Jugendlichen seien vor der Aufführung sehr aufgeregt gewesen. Für viele war es das erste Mal“, erklärt sie außerdem. Biselli-Jäger bildet seit Juni gemeinsam mit Christian Dietz den Vorsitz des TV Leibertingen.
Lob und Tadel vom Nikolaus

Am Ende traten für Kinder, Jugendliche und Erwachende Nikolaus und Knecht Ruprecht auf. Allen bescheinigte der Nikolaus höchste turnerische Leistungen, tadelte aber „Geschwätzigkeit und Unaufmerksamkeit“ während des Trainings, die ihm zu Ohren gekommen sei. So musste Knecht Ruprecht einige Male mit der Rute drohen, sie aber glücklicherweise nicht zum Einsatz bringen.