Es sei „sportlich“ gewesen, im vergangenen Jahr noch eine Planung auf den Weg zu bringen, die noch eine Chance hat, vom ELR berücksichtigt zu werden, führte Leibertingens Bürgermeister Stephan Frickinger den Tagesordnungspunkt „Planung Ortsmitte Altheim“ ein. Trotz knappem Zeitplan war die Bewerbung offenbar erfolgreich: Immerhin 225 000 Euro sind für die Umgestaltung der Ortsmitte von Altheim aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) für das Projekt bewilligt. Planer Gerhard Lutz stellte den Entwurf zur Umgestaltung der Ortsmitte von Altheim in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag vor.

Planer Gerhard Lutz stellte den Entwurf zur Umgestaltung der Ortsmitte von Altheim in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag vor.
Planer Gerhard Lutz stellte den Entwurf zur Umgestaltung der Ortsmitte von Altheim in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag vor. | Bild: Heinrich Sturm

Spielplatz bekommt einen Sandkasten

Die Planung für das zu gestaltende Areal neben dem Bürgerhaus – nördlich begrenzt vom Dorfbach, südlich von der Gutenbühlstraße – sieht neben neuen Elementen vor, auch Vorhandendes zu ergänzen und aufzuwerten. Der Dorfbach bleibt von der Umgestaltung unberührt und der Baumbestand weitgehend erhalten. Hinzu sollen weitere Bäume und Sträucher kommen. Der bestehende Spielplatz bekommt laut Planung einen Sandkasten mit Hochwasserschutz und wird instandgesetzt. Man wolle den Bestand so ergänzen, dass der Spielplatz wieder „up to date“ sei, drückte sich Planer Gerhard Lutz aus.

Der bestehende Spielplatz bekommt laut Planung einen Sandkasten mit Hochwasserschutz und wird instandgesetzt, hinten das Bürgerhaus, wo ...
Der bestehende Spielplatz bekommt laut Planung einen Sandkasten mit Hochwasserschutz und wird instandgesetzt, hinten das Bürgerhaus, wo Sitzgelegenheiten sowie eine Beschattung geplant sind. | Bild: Heinrich Sturm

Baufälliger Schuppenanbau wird entfernt

Der auf dem Areal befindliche Schuppen ist in die Planung einbezogen. Sein baufälliger Anbau wird entfernt. Die weitere Funktion des Schuppens soll zunächst offen bleiben, er erhält aber Strom-, Wasser- und Kanalanschluss. „Da können Marktstände drin sein oder der Schuppen kann in ein Fest einbezogen werden“, meinte Lutz. Auch ein Ausbau zum Dorfladen oder zu einer Pilgerstation am Jakobsweg sei später denkbar, ergänzte er. In die gesamte Außengestaltung könnte der Schuppen eventuell auch mit einer Fassadenbeleuchtung eingebundenen werden, erklärte Lutz. Außerdem soll neben dem Schuppen um einen Baum herum ein „Versperplätzle“ für Wanderer entstehen. Am Ende wird ein gepflasterter Weg von der Brücke über das gesamte Areal hinter dem Schuppen zum Bürgerhaus führen.

Der auf dem Areal befindliche Schuppen ist in die Planung einbezogen. Sein baufälliger Anbau wird entfernt.
Der auf dem Areal befindliche Schuppen ist in die Planung einbezogen. Sein baufälliger Anbau wird entfernt. | Bild: Heinrich Sturm

Für die Fläche am Bürgerhaus plant Lutz Sitzgelegenheiten sowie eine Beschattung. Wenn das Geld reicht, könnte an der Stelle auch ein Tischtennisplatte stehen, meint der Ingenieur. Sechs zusätzliche Parkplätze für Besucher des Dorfgemeinschaftshauses wird es ebenfalls geben. Die bestehenden Parkmöglichkeiten bleiben erhalten und werden neu aufgeteilt, so dass ein Behindertenparkplatz entsteht.

Gutenbühlstraße wird verbreitert

Die Gutenbühlstraße wird kurz vor der Einmündung, wo es links in den Rößleweg abgeht, auf die bereits überall vorhandenen 4,75 Meter verbreitert. „Das bedeutet bei langsamer Fahrt eine sichere Begegnung zwischen Pkw und Lkw“, erläuterte Lutz. Außerdem wolle man an dieser Stelle durch eine „Verschwenkung“ eine Einmündungssituation schaffen, die den „Schuss“ aus der Gutenbühlstraße nehme, erklärte er.

Schuppen wird benötigt

In der anschließenden Diskussion im Rat ging es unter anderem um den Erhalt des Schuppens. Das sei nicht unbedingt ein hochwertiges Gebäude, meinte Gemeinderat Gudio Amann. Man müsse sich den Schuppen schon genau anschauen, um ein historisches Flair zu entdecken, äußerte sich Bürgermeister Frickinger. Der Schuppen würde von Feuerwehr und Vereinen als Lagerplatz benötigt und sei deshalb erhaltenswert, sonst müsse man an anderer Stelle Ersatz schaffen, meinte der Ortsvorsteher von Altheim Helmut Straub. Auch der Nutzen des geplante Weges durch das Areal wurde diskutiert. Man habe bewusst den Weg nach hinten gelegt, weil es an der Straße immer wieder Gefahrensituationen mit Fahrrädern und Kindern gebe, sagte der Bürgermeister. Wichtig sei es einen Gehweg abseits der Engstelle zu haben, das haben auch die Rückmeldungen der Altheimer Bürger ergeben, betonte Ortsvorsteher Straub.

Das könnte Sie auch interessieren

535 000 Euro eingeplant

Insgesamt rund 535 000 Euro sind aktuell für die Umgestaltung der Ortsmitte eingeplant. Die Gemeinde Leibertingen erwartet weitere Förderung auch aus dem ELR-Programm.

Baubeginn Anfang 2023

Während der Bauarbeiten in der Ortsmitte wird es zeitweilig auch zu einer vollständigen Sperrung der Gutenbühlstraße im Bereich der Bauarbeiten kommen. Für diesen Zeitraum ist geplant, den Verkehr über das nördlich von Altheim gelegene Sportgelände umzuleiten. „Man werde natürlich versuchen, die Baumaßnahme so kurz wir möglich zu halten“, versprach der Ingenieur. Es ist außerdem vorgesehen, die Baumaßnahmen in Altheim mit dem Bau des geplanten Nahwärmenetzes, der Verlegung der Glasfaserkabel sowie kommenden Arbeiten am Stromnetz zu koordinieren. Ein erstes Treffen der Beteiligten dazu hat laut Bürgermeister bereits stattgefunden. Die Neugestaltung der Ortsmitte soll im kommenden Herbst oder Winter ausgeschrieben werden. Baubeginn könnte Anfang des Jahres 2023 sein. Der Abriss des Anbaus am Schuppen könnte laut Ortsvorsteher Helmut Straub bereits in Kürze durch Altheimer Bürger in Eigenleistung geschehen.