Training ab September möglich
Die hoffnungsstimmende Botschaft des Abends kam per E-Mail vom Bürgermeister. Rathauschef Arne Zwick teilte der Vollversammlung der Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) mit, dass Schwimmausbildung und -training nach dem Ende der Sanierungsarbeiten im städtischen Hallenbad im September wieder beginnen kann. Seit der Schließung der kommunalen Schwimmanlage Ende 2017 hat die DLRG-Ortsgruppe mit wachsenden Problemen zu kämpfen. Damit verbunden ist auch der Personalmangel bei der Schwimmaufsicht am Krauchenwieser See. Es fehlt die erforderliche Zahl an ausgebildeten Rettungsschwimmern. Wie Jürgen Keller, der Sigmaringer DLRG-Vorsitzende, in seinem Grußwort mitteilte, haben die Kreisstadt-Rettungsschwimmer ähnliche Personalprobleme. Deswegen könne es keine Zusammenarbeit bei der Krauchenwieser Wasserwacht zusammen mit der DLRG-Ortsgruppe Meßkirch/Krauchenwies geben. Eine Lösung zeichnet sich aus DLRG-Sicht noch nicht ab.
Weitere Schulungsangebote nötig
Die beiden erwähnten Problembereiche scheinen, auf den ersten Blick, wenig miteinander zu tun haben. Wie bei der Jahreshauptversammlung in der Heudorfer „Krone“ deutlich wurde, gibt es jedoch einen direkten Zusammenhang. Darauf wies besonders eindringlich der DLRG-Bezirksvorsitzende Jürgen Engst hin. „Die Kinder lernen bei uns schwimmen, sind einige Jahre dabei und verlassen uns dann“, schilderte Engst. Deshalb gelte es, die weitreichenden Schulungsangebote der DLRG gerade für Jugendliche mehr ins Bewusstsein zu rücken. Denn die jungen Erwachsenen, die ab 18 als ausgebildete Rettungsschwimmer beispielsweise am Krauchenwieser See Dienst tun können, stammen zum allergrößten Teil aus den Kinderschwimmkursen der Lebensretter. Darüber hinaus leidet der Bezirk „Federsee“ der DLRG mit seinen zwölf Ortsgruppen unter deutlichem Mitgliederschwund. Engst: „Im vergangenen Jahr standen den 170 Neueintritten bezirksweit 240 Austritte gegenüber.“
Ortsgruppe hat 300 Mitglieder
Die Ortsgruppe Meßkirch/Krauchenwies verfügt, wie der Ortsvorsitzende Karl-Anton Blocherer in seinem Rechenschaftsbericht erwähnte, gegenwärtig über 300 Mitglieder. Auch in diesem Bereich mache sich die vorübergehend notwendige Schließung des Hallenbads bemerkbar. Zwar arbeiten die Meßkircher im Bereich der Schwimmkurse intensiv mit der DLRG Stetten a.k.M. im Bundeswehr-Hallenbad zusammen. Aber so Blocherer: „Für viele Eltern ist der Weg auf die Alb, um ihre Kinder zum Schwimmkurs zu bringen, zu weit.“ Auch die Gruppe aus der Klosterschule Wald habe sich wegen des weiteren Anfahrtswegs für das Übungsschwimmen in Pfullendorf entschieden. Ín Einzelfällen werde, so Blocherer, das Hallenbad in Mühlheim/Donau benutzt. Aber: „Das ist ja fast genauso weit weg wie Stetten.“ Gegenwärtig betreut die DLRG Meßkirch/Krauchenwies einen Schwimmkurs im Lehrschwimmbecken der Geschwister-Scholl-Schule in Sigmaringen mit rund zwölf Kindern und zusammen mit dem DLRG Stetten eine Rettungsschwimmer-Nachwuchsgruppe.
Wahlen und Ehrungen
- Für zehnjährige Mitgliedschaft konnten Sophie Brode, Andreas Putzi, Filiz Akkus, Elisa Schilling, Brigitte Schmon und Karin Spöri Urkunden in Empfang nehmen.
- Neuer technischer Leiter ist anstelle von Patrick Hotz die bisherige Kassierin Gabi Mutzenhardt-Bastian. Ihre Nachfolgerin ist Stephanie Bastian. Sie war bisher Jugendleiterin. Neue Jugendleiterin ist Rebecca Frenzel.
- Wegen des bundesweit immer größer werdenden Anteils von Nichtschwimmern unterstützen die Rettungsschwimmer vor Ort eine Online-Petition der DLRG-Gruppe auf Bad Nenndorf. Für Sigmaringen erklärte Jürgen Keller, dass die DLRG für den Bau eines Hallenbades eintrete: „Die vorhandenen Hallenbäder im Kreis sind entweder wie in Meßkirch derzeit geschlossen oder so ausgebucht, dass zusätzliche Schwimmkurse nicht angeboten werden können.“ (hps)