Auch für die regelmäßig in Meßkirch stattfindende Regio-Messe ist die Corona-Zwangspause vorbei. Am vergangenen Wochenende öffnete die laut Darstellung der Organisatoren „größte Leistungs- und Wirtschaftsschau im Landkreis Sigmaringen“ wieder ihre Türen. Rund 60 Aussteller

in und um die Stadthalle Meßkirch ihr umfangreiches Waren- und Dienstleistungsangebot. Dabei war die Messe, die seit 1999 alle zwei Jahre stattfindet, wie immer thematisch breit aufgestellt. Die Aussteller kamen aus den Bereichen Haus und Energie, Sport und Gesundheit sowie Mobilität, Freizeit und Reisen. Die Initiatoren der Messe sind die Gewerbevereine von Meßkirch und der Nachbargemeinde Leibertingen (GHV Meßkirch sowie HGVL Leibertingen).
Keine Abschlüsse, aber sehr wertvolle Kundenkontakte
Um die Messe nach der Corona-Pandemie wieder „anzukurbeln“ habe man sich entschieden, in diesem Jahr, keinen Eintritt zu nehmen, sagte Michael Lösch, der als Projektleiter die Regio-Messe organisiert, dem SÜDKURIER. Lösch war bereits am Samstag sehr zufrieden mit den Besucherzahlen. Auf der Regio-Messe würden zwar kaum Verträge abgeschlossen oder Waren verkauft, aber viele wichtige Kundenkontakte geknüpft, hieß es von vielen Ausstellern. Viele Besucher wollten ausführlich beraten werden, wie an den Messeständen zu beobachten war. „Das Handwerk ist da, aber nicht mehr so stark vertreten wie früher“, meinte Michael Lösch. Das liege daran, dass die Handwerksbetriebe alle voll ausgelastet seien, erklärte er weiter.

Handwerk stellt sich vor
Die Zimmerei Holzbau Riester GmbH aus Leibertingen hatte sich offenbar trotz voller Auftragsbücher Zeit für die Regio-Messe genommen. „Wir können am Stand keine Angebote machen, wir nehmen aber die Kontaktdaten auf und machen dann einen Vorort-Termin aus“, erklärte Geschäftsführer Simon Riester. Ebenfalls als klassischer Handwerkbetrieb stellte sich der Heizungs- und Sanitärbetrieb Nabenhauer aus Meßkirch vor. Da sich aktuell die Rechtslage bei den Heizungsanlagen ständig ändere, müsse man sehen, wie man auf dem Laufenden bleibe, sagte Seniorchefin Elisabeth Nabenhauer. Ihr Sohn habe seinen Vortrag zum Thema „Wärmepumpe für Neubau und Modernisierung“ deshalb noch einmal kurzfristig umschreiben müssen.

Das Thema Energie und Heiztechnik bewegt die Besucher
Die Regio-Messe bot neben der Ausstellung und einem Kinderprogramm auch ein umfangreiches Vortragsprogramm. Viele der Vorträge hatten als Zielgruppe Hausbesitzer oder solche, die es werden wollen, im Visier. Das Thema Energie, Haus- und Heiztechnik sei im Moment äußerst „hip“, das sei an den Besucherzahlen bei den Vorträgen zu spüren, erläuterte Lösch.
Besucherzahlen bleiben unter den Erwartungen
Dieter Dahlke vertrat den Fertighausproduzenten Fensterle am Messestand. Die vergangenen Jahre sei bei ihnen mehr los gewesen, meinte er. Für die Zurückhaltung der Besucher machte er die aktuelle Zinssituation verantwortlich. „Die Leute sind verunsichert und warten ab, ob eventuell was vom Staat passiert“, sagte Dahlke. Die Häuslebauer verzichteten aktuell auf die Garage, brächten mehr Eigenleistung ein oder versuchten an günstigen Baugrund zu kommen, um Kosten zu sparen, erklärte der Gebietsverkaufsleiter.
Werbung für den Campus Galli und das erste Steinhaus
Auch die Tourismus-Information der Stadt war vertreten. Man wolle unter anderem die Meßkircher mal wieder daran erinnern, den Campus Galli zu besuchen, erklärte Mitarbeiterin Nathalie Wurz. Die touristische Attraktion ist ab sofort wieder geöffnet. Dieses Jahr bestehe der Campus Galli zehn Jahre. „Außerdem bauen wir das erste Steinhaus“, erklärte Wurz. Mit ihr am Stand war Julia Holzhauer, Leiterin des Personalamts der Stadtverwaltung von Meßkirch. Sie präsentiere die Stadt Meßkirch und den Campus Galli als Arbeitgeber, erklärte sie.
Riesentraktor ist der Besuchermagnet
Für die Aussteller im Außenbereich hätte das Wetter etwas besser sein können. Die Hüpfburg konnte am Samstag wegen des Sturmes nicht aufgebaut werden. Im Außenbereich stellte unter anderem Herbert Müller aus, der in Sauldorf-Bietingen Landmaschinen verkauft und repariert. „Die Leute interessieren sich bei uns hauptsächlich für Rasenmäher“, erklärte Inhaber Herbert Müller. Trotzdem hatte das Unternehmen als Besuchermagnet einen Riesentraktor mitgebracht, für den sich besonders die ganz jungen Besucher interessierten. Auf der Messe würde man nicht verkaufen, aber die Leute sollen wissen, das wir da sind, erklärte Seniorchef Müller.

Das sagt der Organisator
Man habe noch nicht wieder ganz die Größe wie vor Corona erreicht, meinte Messeorganisator Michael Lösch in Bezug auf die Ausstellerzahlen mit rund 60 Ständen. Aber das zu erreichen, sei Ziel für die nächste Regiomesse in Meßkirch in zwei Jahren. Das nächste Mal werde es voraussichtlich auch wieder Eintritt verlangt, berichtete Michael Lösch.