Auch dieses Jahr hielt die Volksbank Meßkirch Raiffeisenbank ihre Hauptversammlung digital ab. „Wir hätten uns gerne wieder live getroffen, waren aber wegen Corona noch vorsichtig“, sagte Marktvorstand Markus Herz gegenüber dieser Zeitung. Statt Präsenzveranstaltung fand also eine digitale Versammlung statt.

Die Stärke der Volksbank Meßkirch seien die Kundennähe und die Regionalität, die sich gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten als stabil bewiesen hätten. Zudem stehe die Bank zu ihrer Verantwortung vor Ort, schilderte Herz im Gespräch mit dieser Zeitung.

Kreditnachfrage steigt weiter an

Die beiden Vorstandsmitglieder David Winterhalter und Markus Herz stellten den anwesenden Mitgliedern online das Ergebnis des Jahresabschlusses und den Lagebericht für das Jahr 2021 vor. Durch eine weiter anhaltende Nachfrage stiegen die Kredite von 311 auf 320 Millionen Euro an. Insgesamt betreute die Bank im Jahr 2021 ein Kundenvolumen von 873 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es mit 813 Millionen noch etwas weniger. Die Nachfrage nach gewerblichen und privaten Darlehen war also auch 2021 gegeben. Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2021 ist um 5,1 Prozent auf 465,7 Millionen Euro angestiegen. Trotz massiver Herausforderungen hat die Volksbank mit gutem Ergebnis abgeschlossen. Das führt dazu, dass sich die Stadt Meßkirch über Gewerbesteuereinnahmen von 539 000 Euro freuen darf, rund 98 000 Euro mehr, als noch 2021.

Die Volksbank in Meßkirch.
Die Volksbank in Meßkirch. | Bild: Julia Lutz

Mehr Bausparverträge und mehr Kredite für privaten Wohnungsbau

Trotz Corona sei die Bank auch im Kreditbereich zufrieden. 2021 betrug das Kreditvolumen 320 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von 3,1 Prozent (310 Millionen in 2020). Das Wachstum sei vor allem dem Immobilienbereich zu verdanken. Der Bauboom hielt auch 2021 an, die Bauzinsen blieben noch niedrig, auch wenn die allgemeinen Kosten für das Bauen durch Lieferengpässe bereits 2021 gestiegen sind. Die Kreditzusagen für privaten Wohnungsbau stiegen um 15 Prozent an, während die Kreditzusagen an Gewerbetreibende (ohne Landwirtschaft) um 11,7 Prozent zurückgingen.

Der Zinsüberschuss blieb unverändert bei 6,6 Millionen Euro. Der Verwaltungsaufwand sank um 3,8 Prozent auf 6,6 Millionen Euro. Der Verkauf von Lebensversicherungen ging um 27,3 Prozent auf 5,6 Millionen Euro zurück, während der Absatz von Bausparverträgen um 22,9 Prozent auf 13,7 Millionen stieg. Der Bausparvertrag ist dann als Sparvertrag rentabel, wenn die in der Sparphase gutgeschriebenen Zinsen nach Abzug der Kosten des Vertragsabschlusses attraktiv sind.

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Kunden investieren in Wertpapiere

Weiterhin wichtig war auch das Geschäft mit den Wertpapieren, das um 8,7 Prozent auf 129,1 Millionen Euro gewachsen ist. Der Trend, dass auch die Menschen in der Region das Thema Aktien und Fonds für sich entdecken, setzte sich auch im vergangenen Jahr fort. Das liegt unter anderem daran, dass klassische Spareinlagen keine Zinsen mehr erwirtschaften. Durch die Anhebung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) könnte sich das in der Zukunft wieder ändern.

Immer mehr setzen auf Online-Banking

Zum Jahresende 2021 gehörten der Bank 18 219 Kunden (Kontoinhaber) an, das sind 29 weniger als im vorherigen Geschäftsjahr 2020. Die Zahl der Konten ist von 13 550 auf 13 694 Konten gestiegen, das entspricht 1,1 Prozent in Summe. 9203 von 13694 Kontoinhabern nutzen das Konto inzwischen ausschließlich online, das entspricht 67 Prozent aller Kunden. Die Digitalisierung im Bankenwesen hat in den beiden Corona-Jahren einen kräftigen Schub erfahren, wie man anhand dieser Zahlen ablesen kann. Das veränderte Kundenverhalten (weniger Besuche in den Filialen, steigende Zahl an Online-Konten) hatte zur Folge, dass die Volksbank Meßkirch die Zahl ihrer Filialen im Jahr 2020 reduzierte und verstärkt auf SB-Filialen setzt. Die Zahl der Genossenschaftsmitglieder sank von 8249 im Jahr 2020 auf 8030 im Jahr 2021. Unmittelbar nach der Hauptversammlung traten die Volksbank Meßkirch und die Volksbank Pfullendorf gemeinsam mit Fusionsplänen an die Öffentlichkeit. Diese Fusion soll 2023 stattfinden, vorausgesetzt die Genossenschaftsmitglieder und Aufsichtsbehörden stimmen zu. Davon unberührt ist aber das Geschäftsjahr 2021.