Die jährliche Beringung der Jungstörche ist für Ute Reinhard, als ausgebildete Biologin wiederum mit viel Arbeit verbunden, wie sie sagt. Als Storchenbeauftragte des Regierungsbezirkes Tübingen ist sie neben den Landkreisen Sigmaringen und Ravensburg noch für Teile des Bodenseekreises und des Landkreises Biberach zuständig.
Altes Paar aus Frickingen und Möggingen
Ein altes Storchenpaar aus Frickingen und Möggingen hat, wie aus ihren Unterlagen ersichtlich ist, auf dem Strommast beim Gemeindesaal in Menningen seit 2011 seine jährliche Bleibe auf einem alten Horst gefunden. Das ist durch den gewaltigen Nestaufbau schon ersichtlich. Das Storchenpaar scheint sich in Menningen wohlzufühlen. In diesem Jahr sind dort drei Jungstörche auf die Welt gekommen. Am vergangenen Samstag wurde der Nachwuchs mit Sendern beringt. Sie werden eingesetzt um Zugrouten von Vögeln zu ermitteln, Aussagen über ihre Ortstreue und Angaben zum Lebensalter zu erhalten. Dadurch lassen sich ganze Lebensläufe nachzeichnen.
Mit der Feuerwehrleiter wurde die Storchenbeauftrage Ute Reinhard zum Nest hochgefahren, wo sich die Altstörche nach einem kurzen Kreisflug entfernten. Sie ließen sich in der Nachbarschaft auf einem Dach nieder, um das Geschehen aufmerksam zu verfolgen. Eng aneinander sitzen sind die drei Jungstörche im Nest. Mit einem Tuch deckt Ute Reinhard sie ab, sodass keine Unruhe aufkommt, wenn sie einen nach dem anderen beringt, wiegt und die Schnäbel reinigt.
Schnüre und Plastik wird entfernt
Auch das Nest wird überprüft. Schnüre und Plastikfolien werden entfernt, da sich die Störche damit strangulieren können. Danach fährt Gerhard Sauter von der Freiwilligen Feuerwehr Meßkirch die Leiter wieder zurück. Die Beringung wird sogleich schriftlich von der Storchenbeauftragten erfasst, wie auch das Gewicht der drei Jungstörche, wobei der Größte 3,55 Kilogramm und der Kleinste 2,95 Kilogramm wiegt. Im Anschluss wurden die Störche im Nest am Ortsausgang Richtung Igelswies überprüft. Auf dem Mast in der Gremlichstraße klappert ein Steißlinger-Storch zusammen mit seiner ein Jahr jüngeren Partnerin vom Affenberg in Salem.