Drei Storchenküken auf dem Schornstein in Mühlhofen haben nun ihre Ringe am Fuß. Damit können sie in Zukunft eindeutig zugeordnet werden. Anhand eines Codes kann nachvollzogen werden, woher sie kommen. Die Beringungsaktion in 30 Metern Höhe war auch dieses Jahr wieder spektakulär.

Beringung Jungstörche Mühlhofen Video: Jäckle, Reiner

„Es ist der höchste Horst, den wir betreuen“, erklärt die Storchenbeauftragte Sylvia Altheimer vom Affenberg, die die Jungtiere beringt hat.

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„Es ist immer spannend, denn wir wissen nicht genau, wie viele Küken im Horst sind“, sagt sie.

Der Storchenhorst auf dem Mühlhofener Schornstein im April. Damals waren noch fünf frisch geschlüpfte Küken zu beobachten.
Der Storchenhorst auf dem Mühlhofener Schornstein im April. Damals waren noch fünf frisch geschlüpfte Küken zu beobachten. | Bild: Jäckle, Reiner

Für die Beringung musste extra ein Kran geordert werden, damit Sylvia Altheimer überhaupt in diese Höhe kommt.

An diesem Kran wurde ein Korb angehängt, in dem Sylvia Altheimer zum Storchennest auf dem Schornstein gebracht wurde.
An diesem Kran wurde ein Korb angehängt, in dem Sylvia Altheimer zum Storchennest auf dem Schornstein gebracht wurde. | Bild: Jäckle, Reiner

„Wir sind der Firma Herter aus Salem sehr dankbar, denn sie stellen und jedes Jahr den Kran für diese Aktion kostenlos zur Verfügung“, betont Affenberg-Direktor Roland Hilgartner.

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Eine Drohnenaufnahme von vor einigen Wochen hatte fünf Küken gezeigt. Als die Spezialistin jetzt am Horst angekommen war, waren es nur noch drei.

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Ein kleines Küken lag bereits vor einigen Wochen auf einem Dach weit unter dem Schornstein und ein weiteres Jungtier war noch leblos im Horst. „Ich habe damit gerechnet, denn vier oder fünf Jungtiere zu versorgen, ist für die Eltern fast unmöglich“, so die Storchenbeauftragte.

Die Jungstörche stellen sich bei der vermeintlichen Bedrohung tot, so ist es problemlos, die Tiere zu beringen.
Die Jungstörche stellen sich bei der vermeintlichen Bedrohung tot, so ist es problemlos, die Tiere zu beringen. | Bild: Jäckle, Reiner

Die drei verbliebenen Jungtiere seien dagegen topfit. Die Beringung sei deshalb so problemlos, weil sie sich tot stellen. Die Elterntiere fliegen weg und die Jungtiere bleiben in der Regel liegen, erklärt Sylvia Altheimer.

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Nachdem sie die Ringe angebracht hat, kontrolliert sie das Gefieder und die Flügel und putzt zum Abschluss noch den Schnabel, der bei manch einem Jungtier verklebt ist.

Hier kontrolliert Sylvia Altheimer den Flügel und das Gefieder eines Jungstorches.
Hier kontrolliert Sylvia Altheimer den Flügel und das Gefieder eines Jungstorches. | Bild: Jäckle, Reiner

Zum Abschied gibt es noch eine ganz kurze Streicheleinheit und ein herzliches Wort. Dann schwebt der Korb am Kran auch schon wieder zu Boden.

Familie Storch auf dem Schornstein in Mühlhofen nach der Beringung. Die beiden Elterntiere sind wieder vereint mit ihren drei Jungstörchen.
Familie Storch auf dem Schornstein in Mühlhofen nach der Beringung. Die beiden Elterntiere sind wieder vereint mit ihren drei Jungstörchen. | Bild: Jäckle, Reiner

Nur kurze Zeit später fliegt bereits das erste Elterntier wieder zum Horst und schaut nach dem Rechten. Die drei Jungtiere bewegen sich schon wieder und stehen sogar auf. Als der zweite erwachsene Storch kommt, gibt es auch gleich wieder Futter.