Bermatingen „Es war wieder richtig super. Die Kinder hatten wahnsinnig viel Spaß“, resümiert Tamara Jauch, Leiterin der Ferienspiele Bärenhausen. Dass sich die Jugendfeuerwehr beteiligte, zahlte sich doppelt aus: Zum einen vermittelten die Kameraden viel Wissen zum Feuerwehrwesen, die jungen Teilnehmer durften sich auch praktisch einbringen. Zum anderen sorgten sie an den drei überaus heißen Tagen für Abkühlung: Die Jugendwehr hatte einen alten Schlauch organisiert, Löcher rein gespitzt, sodass sich die Mädchen und Jungen mit lauter kleinen Springbrunnen Erleichterung verschaffen konnten. Am dritten Tag bauten sie mit Teichfolie eine Wasserrutsche. „So ist kein Kind überhitzt“, sagte Tamara Jauch. Bis auf kleine Schürfwunden und einen Tritt in einen Dorn sind alle 58 Einwohner ansonsten heil geblieben.

Die jungen Leiter wussten sich von den alten Hasen bestens aufgenommen und eingewiesen und waren überrascht von der überzeugenden Organisation in der und für die Spielstadt. Alle haben das Essen der Zollerstuben genossen, „es gab kaum Reste“: Spaghetti Bolognese, Maultaschen mit Kartoffelsalat, Schnitzel mit Kartoffelbrei und Salat. Es gab auch vegetarische Varianten. Für innere Abkühlung sorgte die Eisspende eines Geldinstituts und die spontane Spende des örtlichen Supermarkts: „Das war richtig lieb“, freut sich die Leiterin Tamara Jauch.

Erfolgreich verliefen auch die Projekte der Gruppe Konkret XL. Sie hatte für den Garten Eden eine sechseckige Bank rund um den Apfelbaum aufgebaut. Von Airbus in Immenstaad wurden sie zu einer Führung im Reinraum eingeladen und durften die Satelliten bestaunen. In Bermatingen stellten sie mit Gymnastikbällen die Planeten dar, schätzten Entfernungen und Größen zueinander und bauten Raketen, die sie mit Wasser- und Luftdruck steigen ließen. Mit denselben Stimmen gewannen Serena und Mathilda die Wahl zur Bürgermeisterin. Bürgermeisterstellvertreterin Angelika Bernhardt-Welte zeigte ihnen das Rathaus.

Dass die Kinder am dritten Tag der Aktion fertig waren, war den vielen Erlebnismöglichkeiten und der Hitze geschuldet. Sie hatten aber enormen Spaß: Leiterin Pia Schrempp war einst selbst Einwohnerin in Bärenhausen. Heute, mit 18¦Jahren, leitete sie erstmals ein Projekt, das zeigte, mit welchen Schnürungen man unterschiedliche Batikeffekte erzielen kann. „Ich wollte, dass die Kinder den gleichen Spaß wie ich damals hatte, und dass sie in den Ferien aktiv sind. Ich hatte das genossen, was Schönes gemeinsam mit Freunden machen zu können.“

Hoch war die Nachfrage auch im Laden, wo Ronja Wenzel und Nils Bühler auch Sandwiches toasteten und Bärenwaffeln buken. Gar nicht so einfach war es, bei der Feuerwehr den Tennisball auf dem Pylon zu treffen. „Den Sichtwinkel muss man beachten“, sagte der neunjährige Alex. Joel liebte es, Steine anzumalen, und hat auf den Job schon mehrmals angeheuert. „Das ist cool. Zuhause muss man erst Steine finden und Farben kaufen. Das ist Zeit- und Geldverschwendung“, befand er. Jetzt freuen sich die Kinder aufs nächste Bärenhausen im Jahr 2026.