Mit den Eindrücken des zurückliegenden Wochenendes sitze ich an meinem Computer und möchte meine Gedanken zur Fastenzeit aufschreiben. In mir sind noch die Texte des Weltgebetstag lebendig und die Informationen von den Frauen aus England, Wales und Nordirland zum Thema Zukunftsland: Hoffnung, die mich im Gottesdienst bewegten. Ebenso erlebte ich in unseren Seelsorgeeinheiten am Wochenende Eröffnungsgottesdienste mit Jugendlichen, die sich zur Firmvorbereitung auf den Weg gemacht haben.
Die Fülle der Themen von den Jugendlichen, die in den Fürbitten und dem was an Dank zum Ausdruck kam, lässt mich bei dem Ankommen, wo meine Gedanken sind, wenn ich an die Fastenzeit denke. Am vergangenen Freitag war ich mit der Tageslesung aus Jesaja 58,6 ff bei Hauskommunionen unterwegs. Ein Satz daraus: „Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche…“ klingt in mir nach.
Fastenzeit sinnvoll?
Aber wie ist das in diesem Jahr mit der Fastenzeit? Immer wieder stellte sich mir in den letzten Tagen die Frage: „Brauchen wir eine Fastenzeit?“, bei all dem was sich gerade in unserer Welt und dem, was uns alle und unseren Alltag schon über zwei Jahre prägt? Brauchen wir vielleicht nicht eher einen Gegenpol zu all den Nachrichten, die man eigentlich gar nicht mehr hören kann und will?
Je mehr ich darüber nachdachte, kam ich zu der Entscheidung, dass uns diese Zeit auf jeden Fall guttun wird. Ja vielleicht auch gerade deswegen, weil wir all das, was über die Zeitung, Nachrichten und die sozialen Medien bei uns landet, es immer noch notwendiger wird, sich Auszeiten zu gönnen, damit wir immer wieder zur Ruhe kommen können. Zum Wesentlichen kommen, was wirklich wichtig ist und zu dem, das uns hilft an unsere Quellen zu kommen, die uns Kraft geben, gut durch diese Zeit zu gehen.
Das Richtige entdecken
Die Vielfalt dessen, was uns dazu angeboten wird und wir eingeladen sind teilzunehmen ist groß und so heißt es für einem Jeden und Jede, dass wir lernen, gut zu unterscheiden, was uns dabei Hilfe ist. Sicher ist da guter Rat teuer, um sich nicht zu verzetteln und d a s Richtige für sich selbst zu entdecken, was einem in dieser Zeit guttut. Vielleicht braucht es diesen Gegenpol zu den vielen belastenden und schweren Themen, die diese Zeit gerade prägt.
Ich freue mich darüber, dass eine Gruppe aus den Seelsorgeeinheiten Meßkirch-Sauldorf, Oberer Linzgau und Wald zustande gekommen ist, die sich seit Sonntag mit dem Übungsweg „erd-verbunden“ (Anm. der Red.: Projekt vor dem Hintergrund der Initiative „fair.nah.logisch.“) auf einen geistlichen Weg eingelassen hat und sich nun wöchentlich treffen wird und sich mit all denen verbunden fühlen dürfen, die sich im ganzen Dekanat Sigmaringen-Meßkirch auf den Weg gemacht haben.
Blick aus das Wesentliche
Mein Wunsch für uns alle in dieser Woche, dass wir an einem jeden Tag den Blick auf das Wesentliche haben und aus der Quelle schöpfen können, die uns Kraft gibt für diesen einen Tag. Möge es uns gelingen!