Seit Monaten wurde im Städtle gerätselt, wer wohl in die Rolle des Petter Letzkopf schlüpfen könnte. Nach vielen Jahren im Gewand des Hofnarren kehrte Matthias Zembrod wieder in die Reihen des Katzenrates zurück und übernimmt fortan die Rolle des Ordensmeisters. Nachdem zuvor der Letzkopf aus dem Schloss befreit und auf dem Saumarkt das „Kätzle“ aus dem Sack gelassen wurde, schlüpfte mit dem neuen Letzkopf Patrick Hanser auch diese „Katze aus dem Sack“.
In der Zunftversammlung der Katzenzunft hielt der neue Letzkopf singend seine Antrittsrede. In der Zimmer‘schen Städtle-Fasnet sei er „de wichtigste Ma“. Übers Jahr sei er im Schloss eingesperrt und denke sich währenddessen so manchen Gag aus und „loschored“ an manchem Eck‘. Wenn er auf der Klarinette spiele, finden das selbst die Schlossgeister nett. Ursprünglich stammt er aus Stocken (Stockach). Wenn Peter Letzkopf Lust auf ein Spiegelei habe, plündere er die Hühnerschar von Pfarrer Stefan Schmid und auch den Katzendreck vom „Sahne“ Konditor Brecht müsse er probieren. Doch des bissle Katzahäufle lade zum Spekulieren ein, findet der Hofnarr.

Bei seiner Antrittsrede begleitete Andrea Ott Patrick Hanser auf dem Akkordeon und am Ende zückte Petter Letzkopf noch selbst die Klarinette. „Lieber Letzkopf, wunderbar deine erste Rede war, und es war besonders nett, ein Letzkopf‘ mit ner Klarinett“, dankte Zunftmeister Holger Schank.
Neue Kassenführer
Patrick Hanser, David Muffler und Frank Töfferl wurden in den Kreis des Katzenrates aufgenommen. „Das gibt eine Verjüngungskur für den Katzenrat“, kommentierte Zunftmitglied Gerhard Fritschi aus den Zuhörerreihen. Mit der Aufnahme von Patrick Hanser in den Katzenrat musste das Amt des Kassenprüfers neu besetzt werden. Susanne Bix wird künftig mit Klaus Weber die von Säckelmeister Jürgen Fecht perfekt geführte Kasse prüfen. In unterhaltsamer Reimform stellten sich die Katzenratkandidaten David Muffler von den Fledermäusen und Nasenschleifer Frank Töfferl den Zunftmitgliedern vor, bevor sie ihre Amtskette, Mäntel und Hüte in Empfang nahmen. Gewohnt trug der Katzenratchor singend das neue Fasnetsmotto vor. Jeder Katzenrat fügte zwei Zeilen hinzu, bis schließlich das neue Fasnetsmotto „Reg di it uf!“ verkündet wurde.
Delinquent beim Nasenschleifen
Vor die Nasenschleifer wird wieder einmal ein politischer Top-Promi gebracht und ist gleichzeitig ein Promi mit engsten Beziehungen zu Meßkirch. Ihr Urgroßvater und ihr Großvater sind Ehrenbürger von Meßkirch und ihr Vater war 1982 Delinquent des Nasenschleifens. Es ist die amtierende Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, Nicole Hofmeister-Kraut.

Auch gute Nachrichten verkündete der Zunftmeister Holger Schank. Die Anzahl der Mitglieder in der Katzenzunft steige stetig. Er berichtete: „Mir hond über zehn Prozent mehr Laufbändle vukauft als 2023. Und des Johr hommer‘s G‘fühl, die ganz Stadt will plötzlich Hänsele mache – mir kummed gar it hinterher mit Hänsehäs richte.“
Auch zum Großprojekt „Letzkopfscheuer“ im Sassenagegarten gebe es gute Nachrichten. Die Zunft habe eine Baugenehmigung, einen Pachtvertrag mit der Stadt und vor allem eine Zusage für Fördermittel von rund 250.000 Euro von der EU bekommen. Der Verein hadert noch mit den vielen bürokratischen Formularen. Holger Schank dankte Bürgermeister Arne Zwick für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Die Bundestagswahl mitten in der Fasnet findet in der närrisch geschmückten Stadthalle statt.
Bürgermeister bedankt sich
Bürgermeister Arne Zwick ging in seinem Grußwort auf die Silvester/Neujahrsnacht und den Gebäudebrand in der eng bebauten Altstadt ein. Er dankte der Zunft, dass sie in der Brandnacht das Zunfthaus zur Verfügung gestellt habe, und Einsatzkräfte und Betroffene dort eine Anlaufstelle mit Versorgung und WC gefunden haben.