Die Frauen haben sich für den Frauenrabatz mächtig herausgeputzt, um zum Pferderennen ins Herz-Jesu-Heim zu kommen. Unter die fröhlichen „Damen von Welt“ mischten sich allerhand Jockeys, Stallburschen, Pferdestall-Besitzer und auch freilaufende Pferde, die allesamt Vergnügen bei Unterhaltung, Musik und Tanz hatten. Das Moderatorinnen-Duo Carola Renn und Ulrike Blender führte wie gewohnt humorvoll durch den Abend.

Zunächst durften sich die Besucherinnen des Pferdewettrennens unter der Anleitung von Carola Renn warm machen, damit ihre Körper sich geschmeidig in die Richtung recken konnten, von wo die Pferde angaloppiert kamen. Durch die jubelnde Menge führten die KFD-Jockeys nacheinander ihre Pferde in die Arena.

Dann ging es los: Über mehrere Runden jagten die Wettkämpferinnen über die Bühne, bis Charly mit ihrem Pferd Wirbelwind aus dem Rennstall Churchmen als Erste das Ziel erreichte. Glück hatten all jene Besucherinnen, die auf Wirbelwind gesetzt hatten. Ihnen wurde kostenlos ein Glas Sekt serviert.
Gefühl von Sonne, Strand und Faulheit
Karibisches Flair verströmten die als Baccardi-Cola verkleideten Tänzerinnen unter der Leitung von Inge Fischer. Mit ihren farbenprächtigen roten Kostümen zauberten sie das Gefühl von Sonne, Strand und faulem Genießen herbei. Die Tanzgruppe der Kolpingfrauen unter der Leitung von Benedikta Stärk bewegte sich hingegen ganz in galaktischen Sphären.
Gesundheitscheck in Simmeringa
Gisela Schneider aus Dietershofen erzählte, wie sie sich frisch gebadet mit ihrem „Grüß-Gott-Däschle“ auf den Weg nach „Simmeringa“ zum Gesundheitscheck machte. Doch das, was der Arzt mit ihr anstellte, war ihr ziemlich unheimlich. Beim Abhorchen mit dem Stethoskop befürchtete sie gar: „Der will bestimmt ausloschore, was i denk.“
Junggesellenabschied über 50 ist kein Spaß
Dass ein Junggesellenabschied im Alter von über 50 nicht mehr den größten Unterhaltungswert hat, davon handelte der Rap von Carola Renn und Ulrike Blender. Das Hauptthema sei nur noch ihr „Aua“ und die Größe der Prostata.

Ebenso mit dem Alter haderte der Senior mit Rollator (Romana Specker), dem die grauen, buschigen Haare aus Nase und Ohren wucherten und der sich im Alltag stets eingestehen muss: „Und scho isch mir wieder klar, dass i früher scho mal jünger war.“ Das Trinken sei ja sinnvoll, doch nicht überall gebe es eine „Freundliche Toilette“ und des sei „bled“, da das Malheur dann in die Hose geht. „Und wenn es dann nabäbbt a de Schenkel, wär i froh über a Windel wie mein Enkel“, jammert der Senior. „Und Mädels“, rief er dem Publikum zu, „wenn euch die gleiche Mode zum dritten Mal trifft, dann wisst ihr, dass es so weit ischt.“

Lob auf den Wäschlappe
Die frisch geschiedene Narrenmutter Nicole Hahnke lobte den „Wäschlappe“, der früher überall beliebt war, aber heute den Einwegprodukten weichen muss. Elisabeth Nabenhauer als Clown gab mit dem Lied „Es ist nicht leicht, ein Clown zu sein“ einen Blick hinter die Maske frei, wo vielleicht eine melancholische Seele lebt.

Viel Schwung brachten die Musikerinnen aus Sigmaringen „Die Konfettis“ mit Schlagern in den Saal: Die Evergreens wie „Schuld war nur der Bossa Nova“ von 1963 oder „Lollipop“ und „Que séra“, beide von 1958, sind auch heute noch Partykracher, wie im Herz-Jesu-Heim zu erleben war.
Ein starker Weihrauch-Duft ging den Schlegel-Mädle voraus, die als „Die Heiligen Drei Könige“ in den Saal kamen. Zu einer rockigen Variante des Lieds „Stern über Bethlehem“ reisten sie auf die Bühne und beschwerten sich darüber, dass die dunkle Haut des Melchior nicht mehr politisch korrekt ist – und bekamen dafür viel Applaus. Sie hofften sehr, dass den Stuttgartern nicht plötzlich einfällt, dem Melchior auf dem Dreikönigsbild des Meisters von Meßkirch eine weiße Hautfarbe zu verpassen. Sie wollten das Original wieder nach Meßkirch zurückhaben.
Erkennen die Enkel ihre Omas?
Der SÜDKURIER habe von Begründungen berichtet, weshalb der Melchior für Dreikönig nicht schwarz geschminkt werden sollte: Die Kinder wollten, dass die Großmutter sie auf dem Bild erkenne. Nun wollten die Heiligen Drei Könige auf der Bühne unbedingt für die Zeitung fotografiert werden, damit sie feststellen können, ob die Enkel darauf die Großmutter erkennen.
Nach dem Programm hielt Alleinunterhalter Rainer Hipp die närrischen Frauen mit Tanzmusik noch lange in Schwung und bei guter Laune.
Akteurinnen des Abends
- Tanzgruppe Inge Fischer als Baccardi-Colas mit Tanz „After Eight“
- Gisela Schneider erzählt vom Gesundheits-Check
- Rap mit Carola Renn und Ulrike Blender
- Elisabeth Nabenhauer als Clown
- Romana Specker als Senior
- Kolping-Tänzerinnen unter der Leitung von Benedikta Stärk
- Nicole Hahnke mit einer Laudatio auf den Waschlappen
- Musikgruppe „Die Konfettis“ mit Schlagern
- Schlegel-Mädle als „Die Heiligen Drei Könige“