Meßkirch – Im Zuge des Zunftballs der Meßkircher Katzen wurde das Nasenschleifen zelebriert – einer der Programmhöhepunkte. Das Ritual wurzelt in einem Brauch, der bereits in der Zimmerschen Chronik aus dem 16. Jahrhundert erwähnt ist. Nicole Hofmeister-Kraut wurde als politischer Promi vor die Nasenschleifer gebracht und ist zugleich ein Promi mit engsten Beziehungen zu Meßkirch. Ihr Urgroßvater und ihr Großvater sind Meßkircher Ehrenbürger, ihr Vater war 1982 Delinquent des Nasenschleifens. Sie habe ein närrisches Verbrechen begangen und sich gegen die Stadt versündigt.

Man warf ihr vor, Meßkirch, das Zentrum auf Erden, nur mithilfe ihres Chauffeurs gefunden zu haben. Im Hinblick auf ihre familiären Wurzeln sei dies unverzeihlich. Sie müsse sich um ihre politischen Aufgaben zu einem späteren Zeitpunkt kümmern, da es die Pflicht der Nasenschleifer sei, die Anklage vor Gericht zu bringen. Des Weiteren wurde ihr vorgeworfen, nur wegen der Wahlen in Meßkirch zu sein, um Stimmen einzuheimsen.

Diese Vorwürfe ließ Hofmeister-Kraut nicht auf sich sitzen. „Was Ihr mir vorwerft, werfe ich zurück. Eure Beschwerden sind an den Haaren herbeigezogen.“ Sie sei in allen Anklagepunkten völlig unschuldig. Da sie offensichtlich Opfer eines Justizirrtums geworden sei, forderte sie das Narrengericht auf, die Anklage fallen zu lassen. Der Vorwurf, sie habe nur mithilfe ihres Chauffeurs nach Meßkirch gefunden, sei definitiv inkorrekt, da sie eine Chauffeurin habe. Sie kritisierte die offensichtlich fehlende Frauenpower in Meßkirch. Beim Anklagepunkt, sie sei nur auf Stimmenfang, hielt sie wiederum dagegen. „Die Wahlen sind gelaufen“, sagte sie zu ihrer Verteidigung. Von früh bis spät arbeite sie in der Regierung, „diesen Punkt kann ich nicht auf mir sitzen lassen“.

Auch wenn ihre Verteidigung überzeugend klang, fand sie keine Gnade, da sie den Ernst der Fasnet nicht erkannt habe. Die Nasenschleifer packten sie und hielten sie an den rotierenden Stein, auf dass die Funken sprühten und sich ihre Nase schwarz färbte.