Francesco Durante

Was tun in der Fastenzeit? Corona, Krieg, angespannte Liefersituation, steigende Preise, Hamsterkäufe. Nicht nur in Deutschland, weltweit explodieren die Preise für viele Güter auf eine erschreckende Weise. Was tun also in der Fastenzeit? Auch noch auf vieles mehr verzichten? Kann sich die Fastenzeit auf sowas reduzieren? Natürlich nicht!

Wir alle sind vorerst berufen, „Mitarbeiter Gottes zu sein“ (1 Kor 3,9), indem wir die gegenwärtige Zeit gut nutzen (vgl. Eph 5,16), um uns selbst zu säen, indem wir Gutes tun.

Gutes zu tun ist das Leitmotiv

Gutes zu tun ist also das Leitmotiv für die Fastenzeit. Das Thema ist auch in eine der Passagen, mit denen die Botschaft des Heiligen Vaters Franziskus für die Fastenzeit 2022 mit dem Titel „Lasst uns nicht müde werden“ alle erreichen will: „Die Fastenzeit ist eine günstige Gelegenheit der persönlichen und gemeinschaftlichen Erneuerung, die uns hinführt zum Osterereignis des Todes und der Auferstehung Jesu Christi.“ Es wird uns guttun, auf unserem Weg durch die Fastenzeit 2022 die mahnenden Worte des heiligen Paulus an die Galater zu bedenken: „Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun; denn wenn wir darin nicht nachlassen, werden wir ernten, sobald die Zeit dafür gekommen ist. Deshalb lasst uns, solange wir Zeit (kairós) haben, allen Menschen Gutes tun“ (Botschaft von Papst Franziskus zur Fastenzeit 2022).

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Verzichten ohne was „gutes zu tun“, zum Beispiel für die anderen, ist nicht das Ziel der Fastenzeit. Auch die vielen Helfer und Helferinnen die momentan sehr viel für die Menschen, die gerade Vieles zurücklassen, tun, sind für uns alle ein Zeichen der Hoffnung und der Liebe.

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Dieser Aufruf, Gutes zu säen, sollte nicht als Last angesehen werden, sondern als Gnade, die uns aktiv mit der der Schöpfer und mit seiner fruchtbaren Großmut verbinden möchte.

Wir können immer wieder von vorne beginnen

Deshalb tun wir, soweit wir die Möglichkeit haben, allen Gutes. Auch die Liturgie der Fastenzeit ist Zeichen der Hoffnung. Die zu Beginn der Fastenzeit erhaltene Asche, zum Beispiel, ist nicht nur der Rest von etwas Unbrauchbarem und verbrannter Abfall, sondern auch ein Versprechen für die Zukunft. Ein Versprechen für die Zukunft, denn: Der Bauer streut nach dem Verbrennen der trockenen Äste die Asche so auf den Boden, damit er nach dem Winter fruchtbarer werden kann. Angesichts aller Rückschläge oder Schwierigkeiten, die uns schwächen können, erinnert uns die Fastenzeit daran, dass wir mit der Hilfe der Barmherzigkeit Gottes immer wieder von vorne beginnen können, wir können immer wieder aufstehen und Jesus nachfolgen, und da wo wir sind und tun „Mitarbeiter Gottes zu sein“.