Neuhausen ob Eck Die Umspannstation aus Sipplingen ist seit 2009 das erste Gebäude, das ins Freilichtmuseum versetzt worden ist.

In seinem Grußwort beim Handwerkertag bezeichnete der Tuttlinger Landrat Stefan Bär die vermutlich aus den 1930ern stammende Umspannstation, die im Februar 2024 abgebaut und durch ein neueres Modell ersetzt wurde, als wichtigen Ankerpunkt zum Thema Energieversorgung im Freilichtmuseum. Sie stehe symbolisch für die in den 1920ern beginnende Elektrifizierung des ländlichen Raums, was damals eine bahnbrechende Veränderung für das Leben auf dem Land bedeutete, zumal die Menschen jahrhundertelang ohne Elektrizität lebten.

Die Umspannstation verdeutliche auch die Transformation des bäuerlichen Lebens hin zur frühen ländlichen Industrialisierung, die die wirtschaftliche Entwicklung der Region prägte. Gerade für den Kreis Tuttlingen markiere die Industrialisierung auf dem Land im 19. und 20. Jahrhundert den Ausgangspunkt für das heutige „Weltzentrum der Medizintechnik“. Ausschlaggebend für die Umsetzung des kleinen Bauwerks ins Freilichtmuseum war, dass die Netze BW diese historische Umspannstation in ihrem ursprünglichen Zustand für die Zukunft erhalten wollte.

Die Netze BW finanzierte die Abbau- und Transportkosten, half beim Wiederaufbau, stellte fachkundiges Personal und beteiligte sich mit ihrer Lehrlingswerkstatt Tuttlingen unterstützend. Entwickelt wurde auch ein virtueller Rundgang sowie ein Schaltpult, das den Besuchern die Elemente der Station genau erklärt. Ergänzend dazu setzte die Netze BW auf dem Museumsgelände einige Strommasten mit Kabel. Landrat Stefan Bär dankte dem Land Baden-Württemberg für die Übernahme von knapp 50.000 Euro der Gesamtkosten von rund 85.000 Euro.

Da die Umspannstation ein kleines Gebäude ist, findet die zugehörige Vermittlung innerhalb und außerhalb des Gebäudes statt, und zwar mit einem Aktivschild, einer Plasmakugel und mit einem virtuellen Rundgang.