Deutlich steigen wird in den kommenden Jahren der Preis fürs Trinkwasser, der in den Gemeinden Meßkirch, Leibertingen, Inzigkofen, Neuhausen ob Eck, Buchheim, Emmingen-Liptingen und Sigmaringen zu zahlen sein wird. Dies gilt jeweils für die Teile der Kommunen, die am Netz des Verbandes Heuberg-Wasserversorgung rechts der Donau hängen. Nur der Ortsteil Gutenstein der Stadt Sigmaringen wird beispielsweise versorgt. In Buchheim, Leibertingen und Neuhausen ob Eck aber wird jeweils die gesamte Gemeinde versorgt.

In einer zurückliegenden Sitzung des Meßkircher Stadtrats hatte Bürgermeister Arne Zwick erklärt, dass es, auf das gesamte Stadtgebiet gesehen, weiter einen einheitlichen Preis für Trinkwasser geben werde. Die Ortsteile Heudorf, Rohrdorf und Langenhart werden vom genannten Verband versorgt, während in der Stadt die Kommune fürs Trinkwasser sorgt. Die Tälegemeinden aber hängen am Netz des Versorgungsverbandes Wald. Armin Reitze, der bisher als nebenberuflicher Geschäftsführer die Heuberg-Wasserversorgung rechts der Donau verantwortete, geht davon aus, dass der Preis fürs Trinkwasser im Jahr 2027 bei 2,21 Euro je Kubikmeter liegen könnte. Im Jahr 2021 musste im Schnitt 1,14 Euro je Kubikmeter bezahlt werden, wie dem Wirtschaftsplan des Verbandes zu entnehmen ist.

Für das laufende Jahr wird mit 1,61  Euro je Kubikmeter kalkuliert. Die deutliche Steigerung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die zum Teil aus den 60er und 70er Jahren stammenden Anlagen dringend saniert, beziehungsweise neu gebaut werden müssen. Teilweise sei das Ende von deren Lebensdauer erreicht, sagte Reitze, der einstige Bürgermeister der Gemeinde Leibertingen. Er führte die Geschäfte des inzwischen 125 Jahre alten Wasserverbandes nebenher. Dies sei jetzt nicht mehr möglich, wie Meßkirchs Bürgermeister Arne Zwick vor der Verbandsversammlung im Meßkircher Rathaus sagte. Zwick ist Vorsitzender des Verbandes. Seit dem 1. März gibt es mit Mario Droxner einen hauptamtlichen Geschäftsführer geben. Daneben soll die Zahl der Stellen auf gut zehn verdoppelt werden. Obendrein wird in Meßkirch ein neues Betriebsgebäude für den Verband gebaut. Bisher findet sich die Zentrale im Wasserwerk in Langenbrunn im Donautal.

Mit Blick auf die anstehenden Investitionen sprach Buchheims Bürgermeisterin Claudette Kölzow während der Verbandsversammlung von einer „ganz heftigen Nummer.“ Buchheim sei eine sehr kleine Gemeinde, und deshalb könne eine Finanzierung nur gestemmt werden, wenn es eine Förderung aus öffentlichen Kassen gebe. Doch dafür sieht Reitze schwarz, denn Anträge, etwa den Bau eines Hochbehälters zu bezuschussen, seien in der Vergangenheit wiederholt gescheitert.

Mario Droxner, neuer Geschäftsführer des Zweckverbands Heuberg-Wasserversorgung rechts der Donau.
Mario Droxner, neuer Geschäftsführer des Zweckverbands Heuberg-Wasserversorgung rechts der Donau. | Bild: Dieterle-Jöchle, Manfred

Jetzt müsse aber gebaut werden, um die Sicherheit des Versorgungsnetzes weiter gewährleisten zu können. Meßkirchs Bürgermeister sprach von 10 bis 12 Millionen Euro, die insgesamt in naher Zukunft investiert werden müssten. In diesem Zusammenhang sagte er: „Wir müssen anfangen zu handeln.“ Während die Chancen auf Zuschüsse für das Netz gegen Null gehen würden, sieht Zwick für den Bau des neuen Betriebsgebäudes gute Vorzeichen. Die Mittel dafür kämen aus einem anderen Topf, nämlich aus dem Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum.

Gudio Amann, der die Gemeinde Leibertingen in der Verbandsversammlung vertritt, wollte wissen, warum das neue Betriebsgebäude nicht in Langenbrunn im Donautal gebaut werden könne. Arne Zwick begründete dies damit, dass das dortige Wasserwerk am Rande des Versorgungsgebiets liege. Ein neuer Standort in Meßkirch könne zahlreiche Fahrten sparen helfen. Zum anderen sei die Substanz der Gebäude des Wasserwerks zu schlecht, um über eine Sanierung nachzudenken. Im dortigen Wasserwerk findet sich noch die einst genutzte Anlage zur Dampferzeugung. „Die könnte 1:1 ins Freilichtmuseum versetzt werden“, sagte Armin Reitze während der Versammlung der Heuberg-Wasserversorgung rechts der Donau im Meßkircher Rathaus.