Dass die Gemeinde Buchheim mit seinen etwas über 700 Einwohnern noch eine eigene Grundschule hat, verdankt sie dem Engagement ihres ehemaligen Bürgermeisters Hans-Peter Fritz. Der sorgte zu Beginn des 1980er Jahre für Fördermittel des Landes, um in Buchheim wieder eine Grundschule eröffnen zu können. Sie besteht bis heute, hat 31 Schüler, zwei Lehrkräfte in Vollzeit und seit Beginn des neuen Schuljahres Anfang September auch wieder eine Rektorin.
Neue Schulleiterin kommt aus der Region
Anja Lauinger-Röhrich stammt aus der Region, verbrachte genauer gesagt einen Teil ihrer Kindheit in Worndorf. Sie hat den Posten als Schulleiterin nicht nur übernommen, weil sie Lust auf die Aufgabe hatte, sondern auch weil sie näher bei ihren Eltern sein wollte. Diese wohnen in Stockach, wo Anja Lauinger-Röhrich inzwischen auch selbst mit ihrer Familie wohnt. Nun sei der Weg zu ihren Eltern nicht weit und auch der Weg zur Schule, meint sie.
Das sind die Pläne von Lauinger-Röhrich
Die neue Schulleiterin will die Grundschule Buchheim natürlich nicht komplett umkrempeln, aber an der einen oder anderen Stelle könnte man auch noch etwas ausbauen. Ihre Kolleginnen hätten bereits ein gutes Konzept für die Schule entwickelt, stellt Lauinger-Röhrich fest. Sie wolle schauen, wie man den „jahrgangsübergreifenden“ Unterricht, wie er an der Buchheimer Grundschule praktiziert wird, hier und da noch verbessern könne, sagt die 47-jährige Pädagogin. In diesen Prozess will sie natürlich ihre Kolleginnen mit einbeziehen. Beim jahrgangsübergreifenden Unterricht werden Erstklässler und Zweitklässler sowie die Schüler der dritten und vierten Klasse jeweils gemeinsam unterrichtet.
Pandemie-Lücken sollen geschlossen werden
Dass die Schule in Buchheim in der Pandemie zeitweise geschlossen war, hat natürlich auch Spuren bei den Schülern hinterlassen. Deshalb möchte die neue Rektorin wissen, welche Lücken eventuell bei den Schülern durch den Unterrichtsausfall entstanden sind. „Wir müssen schauen, wo jedes Kind steht und welche Hilfe wir leisten müssen, wenn es nötig sein sollte“, sagt die Schulleiterin.
Digitalisierung schreitet voran
Lauinger-Röhrich ist es außerdem wichtig, dass die Schüler lernen, mit den „neuen Medien“ zu arbeiten. Ihre Kolleginnen hätten glücklicherweise das Thema Digitalisierung schon sehr weit auf den Weg gebracht, stellte sie fest. Die Schule hat iPads angeschafft, Beamer installiert und der dazugehörige Medienentwicklungsplan sei ebenfalls fast fertiggestellt, berichtet Lauinger-Röhrich. Von diesem Medienentwicklungsplan hänge es ab, wie viel Fördermittel die Schule für die Digitalisierung erhält. Bundesregierung und Bundestag stellen dafür im Rahmen des „Digitalpakt Schule“ fünf Milliarden Euro zur Verfügung.
Ansprechpartnerin für alles
Lauinger-Röhrich bringt bereits Erfahrung als Schulleiterin mit nach Buchheim: Sie leitete die Grundschule in Burladingen-Ringingen. Sie unterrichtet in Buchheim nun Deutsch und Kunst. Die Rektorin freut sich, an einer kleinen Schule zu arbeiten. „Schulleiterin an einer so kleinen Schule zu sein, bedeutet erst mal Ansprechpartnerin für alles zu sein“, betont sie. Dabei stünden für sie natürlich die Schüler an erster Stelle. Genauso wichtig sei aber auch die Kommunikation mit Kollegen, Eltern, Gemeinde, Schulamt sowie mit den Vereinen am Ort, zu denen sie gerade den Kontakt sucht.
Der Empfang in der kleinen Gemeinde war freundlich
Sie sei von allen hier sehr freundlich und offen aufgenommen worden auch von der Bürgermeisterin Claudette Kölzow, die im gleichen Gebäude nur einen Stock höher über der Schule sitzt. „Da ist der kurze Weg natürlich von Vorteil“, erzählt Buchheims neue Schulleiterin.

Erfahrungen im Online-Unterricht gesammelt
Natürlich wäre es sehr schlimm, wenn die Grundschule in Buchheim wegen Corona ein drittes Mal schließen müsste, meint Lauinger-Röhrich. Die Schule sei aber offenbar gut vorbereitet, falls es zu einem weiteren Lockdown kommen würde. Dritte und vierte Klasse hätten inzwischen Erfahrung mit dem Online-Unterricht und die erste und zweite Klasse mit dem Homeschooling.
Kooperation mit Kindergarten
Lauinger-Röhrich ist auch in Sorge, dass ihr die Pandemie einen Strich durch ihre nächsten Vorhaben machen könnte: „Ich würde sehr gerne sehr eng mit dem Kindergarten in Buchheim kooperieren.“ Sie könne sich vorstellen, dass man beispielsweise Sankt Martin oder Weihnachtsfeiern und Gottesdienste gemeinsam gestaltet und feiert. Das könne sie aber nur machen, wenn Corona dies zulasse.