Eine dramatische Rettungsaktion forderte die Einsatzkräfte der Feuerwehr am Heiligen Abend. Gegen 17.30 Uhr erhielt Kommandant Dieter Müller vom Besitzer zweier Foxterrier einen Anruf, dass die beiden Tiere am frühen Vormittag in eine Drainageleitung gegangen und seitdem verschwunden seien. Er mache sich große Sorgen, vor allem, weil er nur noch einen Hund höre und vermutete, dass das ältere Tier nicht mehr lebe. Allerdings höre er immer wieder ein Fiepen, Atmen und ab und an auch leichtes Bellen, schilderte der aufgewühlte Hundebesitzer dem Feuerwehrmann die Situation. Müller eilte an die Einsatzstelle beim Andelsbach und schaute sich die Lage vor Ort an. 

„Kleinalarm wird ausgelöst“

Intensiv arbeiteten die Feuerwehrleute am Heiligen Abend an der Rettung zweier Hunde, die in einem Drainagerohr eingeschlossen waren.
Intensiv arbeiteten die Feuerwehrleute am Heiligen Abend an der Rettung zweier Hunde, die in einem Drainagerohr eingeschlossen waren. | Bild: Feuerwehr Pfullendorf

„Es war klar, dass wir so nicht rankommen und ein größeres Aufgebot brauchten“, berichtet der Kommandant über das weitere Vorgehen. Müller löste einen Kleinalarm aus, das heißt, er alarmierte den zuständige Löschbezirk Nord, zu dem die Feuerwehren Otterswang, Zell und Mottschieß gehören sowie eine Gruppe der Stadtwehr. Dann rief er bei der Firma Nufer in Aach-Linz an, und fragte bei dem Unternehmen wegen eines Minibaggers nach, der ganz schnell bereitgestellt und vor Ort gebracht wurde. Im Anschluss forderte er die Tierrettung Südbaden aus Radolfzell an, die die Hunde später an der Einsatzstelle versorgen sollten.

Kommandant fordert Bagger an

Endlich war es geschafft und das Rohr freigelegt.
Endlich war es geschafft und das Rohr freigelegt. | Bild: Feuerwehr Pfullendorf

„Unklar war, wie tief sie in der Leitung eingedrungen waren“, berichtet Dieter Müller, dass man sich entschloss, das erste Loch zehn Meter vom Anfang der Drainage zu baggern. Diese Aktion brachte kein Ergebnis, aber die Einsatzkräfte hörten Atemgeräusche. Ein weiteres Loch wurde aufgebaggert, um zu sehen, wo sich die Hunde befinden. Allerdings sahen die Feuerwehrleute im Lichte ihrer Lampen nur etwa zehn bis 15 Meter weit in die Drainage hinein und so wurde entschieden, ein drittes Loch aufzubaggern, und zwar an der Stelle, wo die Dunkelheit im Rohr begann.

Rohr wird vorsichtig geöffnet

Im Schweinwerferlicht startete der Minibagger ganz vorsichtig. Drei Löcher wurden aufgebaggert, bis die Hunde im Drainagerohr entdeckt ...
Im Schweinwerferlicht startete der Minibagger ganz vorsichtig. Drei Löcher wurden aufgebaggert, bis die Hunde im Drainagerohr entdeckt wurden und befreit werden konnten. | Bild: Feuerwehr Pfullendorf

„Als wir das Rohr wieder gefunden hatten, legten wir es frei, und öffneten es vorsichtig, damit wir die Hunde beim Aufbrechen des Rohres nicht verletzen“, schildert Müller die entscheidenden Minuten. Jetzt waren wieder deutlich Atemgeräusche zu hören und endlich sahen die Einsatzkräfte auch einen Hund. „Durch Rufen und Locken des Besitzers krochen beide Hunde aus dem Rohr“, berichtet der Feuerwehrmann über das Happy-End, denn die Erleichterung und Freude nach 2,5 Stunden Einsatz war bei allen Beteiligten unbeschreiblich.

Hunde sind gerettet

Endlich geschafft und der Hund befreit.
Endlich geschafft und der Hund befreit. | Bild: Feuerwehr Pfullendorf

Die Tierrettung Radolfzell übernahm dann die Versorgung der beiden Hunde, die unterkühlt waren und im Tierrettungswagen aufgewärmt und weiter untersucht wurden. „Danach wurden beide Hunde dem Besitzer übergeben“, ergänzt Müller dass für seine Wehrleute der Einsatz am Heiligen Abend um 20.30 Uhr beendet war, nachdem man die Gerätschaften wieder einsatzbereit gemacht hatte.