Einmal abtauchen – das wünschten sich SÜDKURIER-Leser. Die Sommeraktion der Heimatzeitung SÜDKURIER machte dies in Kooperation mit dem Tauchzentrum Pfullendorf nun möglich. Und das direkt vor der Haustüre im Pfullendorfer Seepark. Walter Sonntag und sein Team waren sofort zu dieser Verlosungsaktion bereit. So kamen zwei Teilnehmende in den Genuss eines etwa einstündigen Schnuppertauchens.
Erwartungsfrohe Teilnehmer
Die 17-jährige Gymnasiastin Pia Hegner aus Wald ist grundsätzlich gerne im Wasser und Rettungsschwimmerin im Pfullendorfer Freibad. Sie taucht dort ganz gerne, jedoch ohne Tauchausrüstung. „Dass ich jetzt durch die Verlosung die Möglichkeit habe, Schnuppertauchen zu machen, ist schon toll“, freut sich Pia Hegner. Sie ist aber auch ein bisschen nervös.
Auch Marc Hammer aus Ebersbach-Musbach möchte an diesem Vormittag abtauchen. Der 32-Jährige ist Lkw-Fahrer. Der morgendliche Regenschauer hat die Luft reingewaschen, noch ist es ganz ruhig im Seepark. Es gibt kaum Schwimmer, auf dem benachbarten Volleyballfeld wird ein Turnier ausgetragen. Walter und Atilla Sonntag haben bereits die Tauchausrüstung bereitgelegt und geprüft. Jeder Schnuppertaucher und Tauchschüler im Tauchzentrum Pfullendorf erhält eine Eins-zu-Eins-Betreuung. Dies sei im Tauchzentrum grundsätzlich so. Die erfahrenen Tauchlehrer nehmen sich viel Zeit.
Vor dem Tauchgang steht eine erste Einweisung an

Anhand einer Schautafel erläutert Walter Sonntag die Unterwasserhandzeichen zur Kommunikation, wie der Druckausgleich funktioniert, die Tauchphysik und Atemtechnik. Beim Tauchen sei der Gleichgewichtssinn zunächst etwas irritiert, aber innerhalb von drei bis fünf Minuten könne man lernen, unter Wasser zu tarieren, sagt Sonntag.

Zwischen 30 und 50 Tauchschüler lernen pro Jahr im Tauchzentrum Pfullendorf das Tauchen. Jeder Tauchkurs beginnt mit dem Schnuppertauchen. „Schnuppertauchen ist eigentlich das wichtigste Tauchen. Die meisten Tauchschüler hatten bislang so gut wie keinen Kontakt zum Wasser.“ Die komplette Tauchausrüstung mit Nasstauchanzug, Pressluftflasche, Tarierweste, Atemregler, Flossen und Maske wiegt zwischen 15 und 20 Kilogramm. „Die Voraussetzung zum Tauchen lautet, man muss körperlich fit sein und eine Selbstauskunft abgeben, dass man gesund und fit ist“, so Walter Sonntag.
Tauchzentrum hat zehn Tauchlehrer
Marc Hammer bekommt Tauchlehrer Jörg Plamper, den dienstältesten Tauchlehrer des Tauchzentrums, zur Seite gestellt. Er ist einer der zehn Tauchlehrer im Tauchzentrum Pfullendorf. Das Verreiben von Spucke auf den Maskengläsern und das nochmalige Ausspülen mit Seewasser verhindert das Beschlagen von innen. Dann waten die Taucher immer tiefer ins Wasser. Noch einmal erfolgt ein Check der Ausrüstung. Nach dem Handzeichen „Okay“ lassen die Schnuppertaucher und Tauchlehrer die Luft aus der Tarierweste und tauchen langsam ab. Bald lassen nur noch die aufsteigenden Luftblasenringe ihre Position erahnen.
SÜDKURIER-Gewinner sind begeistert
Nach etwa zehn Minuten tauchen sie wieder auf. Die Gymnasiastin strahlt übers ganze Gesicht: „Ich habe es geliebt. Zuerst habe ich mich ein bisschen lost gefühlt, aber hatte mit Atilla einen super Tauchlehrer. Es war mein erster Tauchgang, aber ganz bestimmt nicht mein letzter.“ Sie ist so Feuer und Flamme, dass sie sofort den den nächsten Tauchgang anschließt. Auch Marc lobt seinen Tauchlehrer Jörg: „Es fühlte sich da unten an, wie nach Hause kommen. Man kann abschalten, kommt runter vom Trubel des Alltags. Das Geschleppe vor und nach dem Tauchgang ist nicht so schön, aber das gehört dazu.“
Neues Gefühl und anderes Medium
Während der SÜDKURIER-Sommeraktion kommen weitere interessierte Schnuppertaucher hinzu und auch Petra aus Bad Waldsee. Sie hat gerade ihren Tauchkurs im Tauchzentrum Seepark abgeschlossen. 2017 sei sie in Ägypten geschnorchelt. Diese Erfahrung habe sie so geflasht, dass sie mit 60 Jahren nun einen Tauchkurs besuchen wollte. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, habe sie sich gefragt. Das Tauchen sei ein ganz neues Gefühl und „anderes Medium“ gewesen. Man müsse sich beim Tauchen diesem Element Wasser hingeben, beschreibt sie. Im Wasser befinden sich zwei Plattformen, berichtet Tauchlehrer Atilla Sonntag. Eine Plattform auf fünf Meter Tiefe mit einem Stuhl darauf und eine Plattform in zehn Metern mit einem darauf montierten Fahrrad. Die aktuelle Wassertemperatur im Seepark liegt bei 22 Grad Celsius, fährt er fort. Beim Tauchen könne man Karpfen, Hechte, Krebse und manchmal auch Aale sehen. Am Vortag sei die Sicht im Wasser richtig gut gewesen.