Es ist nochmal gut gegangen: Der Chor „Chips & Flips“ hat einen neuen Chorleiter aus den eigenen Reihen gefunden: Berthold Schreiber ist der Nachfolger von Josef Blender. Er hatte vor 36 Jahren den Chor gegründet.

Intensive Suche

Josef Blender hatte bereits im Herbst 2024 dem Vorstand rechtzeitig mitgeteilt, dass er als Chorleiter aufhören werde. „Von diesem Zeitpunkt an haben wir intensiv nach einem Nachfolger gesucht, haben unter anderem Flyer in Musikschulen in der Region verteilt“, sagt Claudia Bendel, die sich mit Gisela Matheis den Vorstandsposten teilt, beim Gespräch mit dem SÜDKURIER im Dorfgemeinschaftshaus in Großstadelhofen, wo sich 45 aktive Sängerinnen und Sänger zur wöchentlichen Probe treffen, um ihre Lieder einzustudieren. Die Zeit schritt voran, weil klar war, dass Blenders letzter Auftritt als Chorleiter am 25. Juli das Benefizkonzert in der evangelischen Kirche in Pfullendorf war. Doch bei diesem Konzert wurde bereits der Name seines Nachfolgers bekannt gegeben: Berthold Schreiber.

Das Vorstandsteam freut sich über die Nachfolgeregelung: Claudia Bendel (von links), Barbara Trunz, Bernhard Oberdörffer, Berthold ...
Das Vorstandsteam freut sich über die Nachfolgeregelung: Claudia Bendel (von links), Barbara Trunz, Bernhard Oberdörffer, Berthold Schreiber, Katja Freistetter, Martina Lucas, Nadia Anthes und Gisela Matheis | Bild: Dirk Thannheimer
„Ich wollte einfach nur singen und Spaß mit der Gemeinschaft haben.“
Berthold Schreiber, Chorleiter

Der 67-Jährige war zuletzt Musikschullehrer am Staufer-Gymnasium Pfullendorf und trat nach seiner Pension vor etwa einem Dreivierteljahr als Tenorsänger in den Chor ein. Daran, später den Chor zu dirigieren, hatte er anfangs nie gedacht. „Ich wollte einfach nur singen und Spaß mit der Gemeinschaft haben“, sagt Schreiber, der am Staufer-Gymnasium immer noch sporadisch Musikunterricht gibt und die Big Band unterstützt. Doch irgendwann sei der Zeitpunkt gekommen, dass er sich mit dem Gedanken beschäftigte, doch seinen Hut in den Ring zu werfen – zumal die Aussichten nach Blenders Nachfolger nicht günstig. „Ich kenne die Chorlandschaft und weiß, wie schwierig es ist, Chorleiter zu bekommen.“

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Und so nahm Schreiber Kontakt zu Blender auf, um ihn als ersten Ansprechpartner über seine Pläne in Kenntnis zu setzen. Blender war froh über diese interne Lösung, froh darüber, dass der Chor weiter bestehen würde. Dann ging alles ganz schnell. Schreiber vereinbarte ein Termin mit dem Vorstandsteam, das nicht lange zögerte, obwohl sich zufälligerweise zum gleichen Zeitpunkt ein weiterer Bewerber für den vakanten Posten vorstellte. Aber Schreiber, der sein Handwerk versteht, „war unser Wunschkandidat“, ergänzt Gisela Matheis. „Das war eine glückliche Fügung“, so Pressewartin Martina Lucas. Damit Schreiber nicht noch einen Rückzieher machte, wurde fix der Vertrag unterschrieben.

Popsongs, Schlager und Gospels

Somit steht fest: Der Chor „Chips & Flips“ existiert weiter, „gerne auch mit neuen Sängern, die zu uns kommen können“, so Schreiber über seine erste Zielsetzung. Der neue Dirigent passt auch deshalb zum Format des Chors, weil er das Liedgut kennt und bereit ist, die von Blender begonnene Erfolgsgeschichte fortzuführen. Zum Repertoire des Chors, dessen Sänger aus einem Umkreis von etwa 30 Kilometern kommen, gehören moderne Popsongs, Schlager, Gospels – gesungen in deutsch oder englisch. An der DNA des Chors wird auch Schreiber nichts ändern. Er wird nur seine eigenen Ideen einbringen und hoffen, dass er die große Fußstapfen von Josef Blender füllen kann. Schreiber kann nun die Sommerpause nutzen, um sich auf seinen erste Probe am 16. September als neuer Chorleiter vorzubereiten. Und es wird sicher wieder Konzerte geben.