Es ist mehr als ein Hobby, es ist eine Faszination: Mehr als 20 Menschen sind am vergangenen Samstag beim Eistauchen im Seepark Linzgau in Pfullendorf gewesen, um unter einer geschlossenen Eisdecke die beeindruckende winterliche und erstarrte Unterwasserwelt zu erforschen.
Eine langfristige Planung war für Tauchlehrer Walter Sonntag gar nicht möglich. Er musste auf das Wetter hoffen und darauf, „dass die Eisschicht auch tragfähig genug ist“, sagt Sonntag, der einige Jahre warten musste, bis er auf dem zugefrorenen Eis des Badesees wieder einmal das Eistauchen veranstalten konnte. Die vergangenen Jahre sei es zu warm und daher der Badesee im Seepark Linzgau nicht ausreichend gefroren gewesen.
Drei Einstiegsstellen
Dieses Jahr klappte es wieder, dieses Jahr sorgte Sonntag mit Axt und Säge wieder für drei Einstiegsstellen. Sieben bis acht Zentimeter dick war die Eisschicht am vergangenen Samstag – dick genug für das Eistauchen. Die teilnehmenden Eistaucher kamen indes von überall her – aus Heidelberg, aus Vorarlberg, aus der Schweiz. Alle kamen sie mit der Absicht, unter dem Eis abzutauchen.
Sicherheit geht vor
Bevor die Eistaucher ins kalte Wasser steigen, lassen sie sich von Walter Sonntag noch einmal alles in Ruhe erklären. Sonntags Botschaft ist eindeutig. „Die Sicherheit der Taucher steht an allererster Stelle.“ Sonntag erlaubt das Eistauchen nur doppelt abgesichert an einem Seil und immer nur zu zweit. „Es steigen ein erfahrener und ein unerfahrener Taucher ins Wasser“, so Sonntag, der selbst einen Trockentaucheranzug trägt und die Reihenfolge der Taucher bestimmt, die alle wissen, worauf sie sich einlassen. Laien dürfen zuschauen. Sie müssen sich erst fachlich fortbilden, um selbst das Eistauchen erleben zu können.
Zehn Meter in die Tiefe
Das erste Pärchen, das ins Wasser steigt, ist nicht lange zu sehen. Die beiden Männer tauchen ab in etwa zehn Meter Tiefe und 25 Meter in die Weite. Das Blubbern des Wassers deutet darauf hin, wo sich die beiden Taucher gerade befinden. Knapp zehn Minuten dauert der Tauchgang, dann sind die nächsten Taucher an der Reihe. Walter Sonntag kennt die Faszination und beschreibt sie wie folgt. „Der Blick nach oben zur Eisdecke ist etwas ganz Besonderes.“