Nach langer Durststrecke kann es losgehen: Ab Donnerstag, 1. Mai, können die Wakeboarder wieder ihre Runden auf der 836 Meter langen Anlage im Seepark Linzgau in Pfullendorf drehen. Fast ein Jahr lang war die Wasserskianlage nach dem plötzlichen Tod des Pächters außer Betrieb. Nachfolger Helgi Kolvidsson freut sich auf seine erste Saison. Ihm zur Seite steht ein Fachmann.

„Die Anlage war in einem desolaten Zustand.“
Jens Geißler, Wakeboarder

„Die Anlage war in einem desolaten Zustand“, sagt Jens Geißler, der als Selbstständiger gemeinsam mit Kolvidsson die Bahn betreiben wird. Geißler weiß, wovon er redet, denn schließlich ist der 47-Jährige seit 20 Jahren in der Wakeboard-Szene aktiv, zählt zu den Besten seines Fachs. „Ich habe schon Anlagen auf der ganzen Welt gebaut“, so Geißler, der aktuell in Rengetsweiler wohnt, in Pfullendorf aber eine Wohnung sucht, um noch kürzere Wege in den Seepark Linzgau zu haben.

Im Herbst 2024 gab es den ersten Kontakt mit Kolvidsson. Die beiden Männer verstanden sich auf Anhieb. „Ich bin froh, ihn mit seiner Erfahrung und seinem Know-how dabei zu haben“, sagt Kolvidsson über Geißler.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Anlage in Pfullendorf verlangte Geißlers Können ab, um sie vor ein paar Wochen vom TÜV abnehmen zu lassen. Mehrere kaputte Mastachsen mussten ersetzt, etliche Bauteile ausgetauscht werden, neue Umlaufseile angeschafft werden, um den Betrieb überhaupt aufnehmen zu dürfen.

Sicherung der Schanzen

Und auch die Schanzen und Hindernisse im Wasser wurden inzwischen mit tonnenschweren Steinen auf dem Grund gesichert. „Das war sehr viel Arbeit in den vergangenen Wochen“, sagt Geißler, der mit Kolvidsson auch das Betriebsgebäude modernisieren musste, weil unter anderem einige Stellen undicht waren und sich Schimmel gebildet hatte. Aktuell sind die beiden damit beschäftigt, den Boden neu zu verlegen. Zwei Container wurden schon mit Bauschutt befüllt.

Zeitliche Verzögerung

Der neue Pächter Helgi Kolvidsson startet indes optimistisch in die neue Saison, nachdem die Angelegenheit mit dem Nachlass mit der Witwe des verstorbenen Vorgängers – wenn auch mit zeitlicher Verzögerung – geregelt ist. Die Wasserskifahrer können demnach die Ausrüstung zum Wakeboarden ausleihen und ihre Fahrten buchen. Auch die Übungsanlage für Anfänger steht zur Verfügung. Auch personell kann Kolvidsson gut aufgestellt mit seinem Team anfangen, nachdem neben seinen Familienangehörigen auch einige Minijobber auf der Anlage aushelfen, von der Geißler sagt, sie sei eine der schönsten überhaupt.

Kassensystem funktioniert noch nicht

Geöffnet hat der Wakepark am Eröffnungswochenende ab 12 Uhr, ab 5. Mai dann ab 14 Uhr, an den Wochenenden bereits ab 12 Uhr. Morgens ist die Anlage für Schulen, Firmen und Betriebe geöffnet. „Für den Juni gibt es schon viele Reservierungen“, ergänzt Kolvidsson. Weil das Kassensystem noch nicht fertig ist, wird vorläufig um Barzahlung gebeten. Die Tageskarte kostet 45 Euro und ist ein paar Euro günstiger als zuvor. Kolvidsson hat außerdem vor, einen Wakeboard-Verein zu gründen, dem sich neue Mitglieder anschließen sollen.