Volles Haus herrschte am Freitagabend beim Bürgerball der Wasserspucker. Gleich zu Beginn des Programms bot sich dem Publikum ein prächtiges Bild, denn alle Akteure marschierten in Begleitung des Musikvereins in die Drei-Seen-Halle ein. Die glitzernden Karpfen, die strahlenden Gardemädchen, Seeteufel und Narrenräte verbreiteten im Nu gute Stimmung. Narrenpräsident Tobias Waibel musste die textsicheren Gäste nicht lange bitten, sich von ihren Plätzen zu erheben und den Narrenmarsch anzustimmen.
Gardetanz hat keine Nachwuchsprobleme
Gemäß dem Motto stellte die Bühnendeko eine mittelalterliche Burg dar. Die Moderatoren Martin Schlegel und Tobias Waibel sagten als König und Hofnarr die Programmpunkte an. „Die Hände sind zum Klatschen da“, informierte der Hofnarr die Zuschauer. Die hatten damit kein Problem und spendeten den närrischen Akteuren reichlich Applaus. Und wie man gleich beim ersten Auftritt sehen konnte, ist der Narrenverein keineswegs von Nachwuchssorgen geplagt, jedenfalls nicht, was die Kindergarde unter Leitung von Chiara Thum und Melina Leder betrifft. Die vielen kleinen Tänzerinnen passten kaum auf die Bühne, so viele waren es. Der etwas ältere Narrensamen bewies auf witzige Weise, dass man sich auf engstem Raum – nämlich in blauen Papiertonnen – mehrfach umkostümieren kann.

Was bei der Saalfasnet an Themen aufs Tapet gebracht wurde, war für „Reigschmeckte“ ohne Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten nicht so einfach zu verstehen. Bärbel Uebele, Annette Kern, Ulrike Runge, Evi Kern und Tanja Reiss vom Kirchenchor boten A-capella-Gesang vom Feinsten und verrieten, wer sich in den vergangenen Monaten die ein oder andere Narretei geleistet hat. Welch Glück, dass der SÜDKURIER neben dem Narrenelternpaar saß, denn so konnten Conny und Wolfgang ab und an einflüstern, wer gerade durch den Kakao gezogen wurde. Doch wie hatte der Narrenpräsident eingangs gesagt? „Wer sich in den Beiträgen erkennt, kann stolz sein.“
Schnitzel mit der Handkante zart schlagen

Arm an Originalen ist Illmensee offenbar nicht, wie sich beim Sketch „M+M Mittelaltermarkt“ zeigte. Wer sich da so alles am Morgen zwischen Heißtheke und Stehcafé trifft, hatte die jungen Seeteufel inspiriert. Als Dorfladen-Betreiber Claudia und Roland, alias Thomas Martin und Alexander Heigle, erlebt man da so einiges.

Auf dem G7-Gipfel trafen sich die Gastwirte aus der Gemeinde, inklusive dem Höchsten-Wirt, gespielt von Michael Reichle. Doch keiner hat so „scharfe Bedienungen“ zu bieten, wie der Hackl Schorsch. Dafür kann der Seehof-Wirt die Schnitzel mit der Handkante zart schlagen.
Ehrungen durch den Narrenring und den Verein

Markus Kast, Oberzunftmeister der Region Bodensee, verlieh namens des Alemannischen Narrenrings (ANR) den Hästrägerorden an Anita Großmann, Andy Münz, Tina Reichle und Martin Schlegel. Die Wasserspucker zeichneten verdiente Narren für elf, 22 und 33 Jahre Vereinszugehörigkeit aus. Seit 33 Jahren halten Erika Weckenmann, Maria Leder, Elisabeth Kern, Gabi Krug und Michael Reichle den Wasserspuckern die Treue. Zwei Sonderehrungen wurden ebenfalls vorgenommen. Hubert Berenbold und Michael Reichle sind von nun an Ehrennarren. Berenbold wurde 1983 ins Amt gewählt und war danach 38 Jahre als Schriftführer tätig. Reichle stand 20 Jahre lang als Narrenpräsident an der Spitze des Vereins.
Tanzmusik bis tief in die Nacht
Zum stimmungsvollen Ausklang legte DJ Dieter auf, und wer immer noch nicht müde war, konnte auf der Aftershow-Party mit der Schnämu bis in die Puppen weitertanzen.
Akteure beim Bürgerball
- Kindergarde: Gardetanz.
- Jugendgarde: Gardetanz.
- Narrengarde: Gardetanz.
- Jung-Wasserspucker: Eine Wonne aus der Tonne.
- Kirchenchor: Ein Likörchen für das Chörchen.
- Seeteufel: M+M Mittelaltermarkt.
- Wasserspucker: Die göttliche Erfahrung.
- Narrenräte: G7-Gipfel.
- Musik: DJ Dieter, Musikverein und Schnämu.
- Moderation: Tobias Waibel und Martin Schlegel.