In früheren Jahren waren es die großen Fasnetsveranstaltungen, die in der Kernstadt die Narren zum Ball riefen. Die Zahl dieser Veranstaltungen hat deutlich abgenommen. Konstant geblieben ist die Narretei beim Schwäbischen Albverein.
Zwar musste der traditionelle „Älblerball“ im vergangenen Jahr wegen des Todes des Vorsitzenden Hartmut Dinter ausfallen, doch nun ging es wieder zur Sache. Und das an neuem Ort, aber mit bekannten Akteuren. Das langjährige Stammlokal „Deutscher Kaiser“ steht in der bisherigen Form nicht mehr zur Verfügung. Neuer Schauplatz für das närrische Geschehen ist das Hotel „Krone“.
Berthold Ruther eröffnete wie seit vielen Jahren die Polonaise. Es ging zwar etwas enger zu als gewohnt, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Musikus Reinhold Hospach freute sich mächtig, dass es dieses Jahr wieder einen Älblerball gab. „Ich bin immer sehr gerne gekommen“, sagte er. Das sahen wohl auch die Gäste so: Die „Krone“ war rappelvoll.
Programm zeitlich deutlich straffer
Die neue Albvereins-Vorsitzende Sigrun Dinter hatte auch diesmal dafür gesorgt, dass Humor nicht zu kurz kam. Das zeitlich deutlich gestraffte Programm machte einmal mehr deutlich, dass die Albvereinsmitglieder wissen, was Fasnet ist. Mit Sketchen aus zehn Jahren bot die muntere Truppe ein „Best of“, das diesen Namen wirklich verdiente: Vom Stuhlgang, der mehr mit dem Darm als mit Möbeln zu tun hatte bis hin zur Geschichte eines Damenhutes: Die Damen vom Albverein waren echt gut drauf. Von ungewöhnlichen Wetten auf dem Marktplatz in Pfullendorf konnte man ebenso erfahren wie von einem Zollbeamten, der sich mit mehr oder weniger reizvoller Damenunterwäsche auseinandersetzen musste.
Den Vogel schossen aber Sigrun Dinter und Marianne Nipp ab, die sich zum Schluss zwar ohne Worte, aber mit unnachahmlicher Mimik in einem Zugabteil trafen, um sich dort mit mehr oder weniger praktischen Schminkutensilien zu beschäftigen. Das war echt „Spitze“, wie das Publikum im bewährten Hans-Rosenthal-Stil deutlich machte. Und dass es im kommenden Jahr wieder einen Älblerball geben muss, das stellte niemand infrage. So wird wenigstens diese Tradition bestehen bleiben.