Noch ist der Spatenstich für das neue Pflegeheim, das die Bezeichnung „Haus der Senioren“ tragen soll, noch nicht getätigt, aber schon hat der Spitalfonds Pfullendorf beziehungsweise die Stadt für dieses Vorhaben einen Zuschussbescheid von 750 000 Euro, und zwar für die geplante solitäre Kurzzeitpflege in dem Gebäude, das in Nachbarschaft zum Krankenhaus gebaut werden soll. Rund elf Millionen Euro soll das neue Pflegeheim kosten, das bis Jahresende 2023 in Betrieb gehen muss, weil am 31. Dezember 2023 die Betriebserlaubnis für das spitälische Pflegeheim endgültig erlischt. Als Baubeginn wird das zweite Quartal 2022 angestrebt und im oberen Stock werden 15 Kurzzeitpflegeplätze eingerichtet.
„Menschen wollen ein selbstbestimmtes Leben führen“
Angesichts einer älter werdenden Gesellschaft ist es nach Angaben von Sozialminister Manne Lucha wichtiger denn je, neue Wege in der Versorgung unterstützungs- und pflegebedürftiger Menschen zu gehen. Auch die herausfordernde Situation der letzten Monate durch die Corona-Pandemie hat noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig häusliche Pflege ist und welchen enormen Einsatz Angehörige und auch professionell Pflegende dafür leisten. „Menschen mit Pflege- oder Unterstützungsbedarf wollen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in ihrer vertrauten Umgebung führen“, sagte Lucha bei der Bekanntgabe der geförderten Projekte. Rund 470 000 Menschen in Baden-Württemberg sind auf Pflege und Unterstützung angewiesen. Der überwiegende Teil von ihnen wird in der häuslichen Umgebung versorgt, häufig ausschließlich durch Angehörige. Deshalb liegt der Schwerpunkt des Förderprogramms der baden-württembergischen Landesregierung dieses Mal auf dem Ausbau der Kurzzeitpflegeplätze sowie von Angeboten der Nacht- und Tagespflege mit erweiterten Öffnungszeiten.
Überlegungen zu zusätzlichen Kurzzeitpflegeplätzen
Die Neubauten der Kurzzeitpflegeeinrichtungen im Ortenaukreis und im Landkreis Sigmaringen sind jeweils an eine oder mehrere andere Einrichtungen angeschlossen und zeichnen sich als eigenständige Einrichtungen unter anderem mit rehabilitativer Ausrichtung aus. Kurzfristig kann bei Bedarf mehr Unterstützung in Anspruch genommen werden, heißt es in der Pressemitteilung. Die Überlegung nach zusätzlichen Kurzzeitpflegeplätzen gab es auch im Gemeinderat Pfullendorf. Man habe überlegt, den leerstehenden zweiten Stock des benachbarten Krankenhauses zur Kurzzeitpflege zu nutzen, auch weil ein milliardenschweres Förderprogramm des Bundes solche Projekte unterstütze, hatte Bürgermeister Thomas Kugler erklärt, dass er deshalb im Austausch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten und Pflegeexperten Lothar Riebsamen war. Demnach fördere der Bund war die Einrichtung eigener Kurzzeitpflegeplätzen in Krankenhäusern, aber im Kreis Sigmaringen werde dies eher im Haupthaus in Sigmaringen umgesetzt.