Die Situation bei Kinderbetreuungs-Plätzen in Sauldorf ist angespannt. Eine langfristige Lösung ist erst in drei bis fünf Jahren zu erwarten. Bis die Planung und Standortbestimmung abgeschlossen und ein Kindergarten-Neubau bezogen werden kann, werden laut Aussage der Verwaltung in Sauldorf drei bis fünf Jahre vergehen. Bis dahin muss eine schnelle Lösung für den Bedarf an Kindergartenplätzen in der Gemeinde geschaffen werden. Die Verwaltung hat dem Gemeinderat deshalb vorgeschlagen ein leerstehendes Gewerbegebäude in Krumbach zu erwerben und als provisorischen Kindergarten herzurichten. „Wir müssen schnell eine Lösung für die Kinder finden, die praktisch schon vor der Tür stehen“, begründete Bürgermeister Wolfgang Sigrist den Vorstoß aus dem Rathaus. Er schätzt, dass der Kauf und Umbau des Gebäudes die Gemeinde 500 000 Euro kosten wird.

Die Gemeinde Sauldorf wird dieses Gebäude im Ortsteil Krumbach erwerben und als provisorischen Kindergarten herrichten.
Die Gemeinde Sauldorf wird dieses Gebäude im Ortsteil Krumbach erwerben und als provisorischen Kindergarten herrichten. | Bild: Sturm, Heinrich

Gemeinderat für Vorschlag

Die Verwaltung verspricht sich von der Zwischenlösung, dass sie für die Planung einer langfristigen Lösung die Entwicklung der Kinderzahlen in Sauldorf zunächst beobachten kann. Außerdem besteht kein Planungs- und Finanzierungsdruck für den Neubau. Dazu ist die Lösung auch noch günstiger und länger nutzbar, als den Kindergarten vorübergehend in Containern unterzubringen. Der Gemeinderat nahm den Vorschlag der Verwaltung für das Kindergarten-Provisorium in Krumbach einstimmig an.

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„Der Kindergarten platzt aus allen Nähten“, stellte Bürgermeister Sigrist die Situation bei der Kinderbetreuung in Sauldorf im Gemeinderat dar. Auch wenn die Verwaltung in den kommenden Jahren keine steigende Geburtenrate in der Gemeinde erwarte, sei durch den Zuzug in die drei geplanten Neubaugebiete mit einem höheren Bedarf an Kinderbetreuungs-Plätzen zu rechnen, hieß es außerdem in der Beschlussvorlage zur „Kindergartenbedarfsplanung“. Die Situation in Sauldorfs einzigem Kindergarten „St. Sebastian“ sei schon länger angespannt. Insbesondere die Kinderkrippen-Plätze seien voll belegt. Die Wartezeit für Neuzugänge betrage dort im Moment bis zu zehn Monate. Acht Anträge auf Aufnahme für den Herbst in den regulären Kindergarten habe man gar ablehnen müssen, hieß es weiter in dem Papier.

Mehrere Lösungen möglich

Verschiedene Szenarien zur langfristigen Lösung der Kinderbetreuungs-Frage schlägt die Verwaltung dem Rat aktuell vor: Zum einen könnte in Sauldorf der bestehende Kindergarten erweitert werden oder ein Großkindergarten neu gebaut werden. Die andere Variante ist einen zweiten Kindergarten-Standort aufzubauen. Dieser könnte in einem der Sauldorfer Ortsteile entstehen, eventuell sogar in einem der geplanten Neubaugebiete, weil dort der Bedarf erwartungsgemäß besonders hoch sein wird.