Alle zwei Jahre organisiert die Panzerpionierkompanie 550 eine sogenannte „sicherheitspolitische Informationsveranstaltung“, wozu Familien, Freunde und Bekannte des „550-Stammpersonals“, ehemalige Soldatinnen und Soldaten sowie Bürger der Patenstadt Villingen-Schwenningen eingeladen werden. Und viele der geladenen Gäste ließen sich nicht zweimal bitten. Rund 1.000 Besucher hatten sich angemeldet und kamen am Samstag in die Stettener Albkaserne.

Das Panzerballett mit dem Brückenlegepanzer „Biber“ (hinten), dem Pionierpanzer „Dachs“ (Mitte) und dem Minenräumpanzer „Keiler“ (vorne) ...
Das Panzerballett mit dem Brückenlegepanzer „Biber“ (hinten), dem Pionierpanzer „Dachs“ (Mitte) und dem Minenräumpanzer „Keiler“ (vorne) begeistert die Besucher. | Bild: Gerd Feuerstein

Und was ihnen bei diesem kleinen Tag der offenen Tür geboten wurde, konnte sich sehen lassen. Die „550-er“, letzte selbstständige Panzerpionierkompanie des Heeres, hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, um ihren Besuchern und Gästen die ganze Vielfalt ihrer schweren Panzer, Fahrzeuge, Geräte, Maschinen und Ausrüstung sowie insbesondere auch den Alltag der rund 250 Soldatinnen und Soldaten näher zu bringen. Mitfahrgelegenheiten in verschiedenen Fahrzeugen sowie (ab 18 Jahren) die Möglichkeit, im Schießsimulator mit der Pistole P8 und dem Gewehr G36 an einem Vergleichsschießen teilzunehmen, taten ein Übriges.

Auch die Unterwasserdrohne, „SONOBOT 5“ zur Gewässererkundung gehört zur umfangreichen Ausstattung der Panzerpionierkompanie.
Auch die Unterwasserdrohne, „SONOBOT 5“ zur Gewässererkundung gehört zur umfangreichen Ausstattung der Panzerpionierkompanie. | Bild: Gerd Feuerstein

Als einer der Höhepunkte und Publikumsmagnet erwies sich die dynamische Waffenschau, das sogenannte Panzerballett, bei dem der Brückenlegepanzer „Biber“, der Pionierpanzer „Dachs“ und der Minenräumpanzer „Keiler“ mit Choreografie zur klassischen Musik ihre Schnelligkeit und Wendigkeit unter Beweis stellten. Die Zuschauer – allesamt mit Gehörschutz ausgestattet – zeigten sich tief beeindruckt, wozu die Pioniere mit diesen schweren Panzern in der Lage sind, wie beispielsweise Straßen und große Brücken zu bauen oder Minen, Kampfmittel, Trümmer und Barrikaden zu beseitigen.

Mitfahrgelegenheit im Transportpanzer Fuchs

Als „absolutes Highlight“ wurde die Mitfahrgelegenheit in einem Transportpanzer „Fuchs“ oder in dem geschützten Führungs- und Funktionsfahrzeug „Eagle“ von vielen Besuchern bezeichnet. Die Fahrt mit dem 320 PS-starken Fuchs durch den großen Standortübungsplatz am Rande des Truppenübungsplatzes, mit steilsten Auf- und Abfahrten, groben Geländewechseln oder durch ein tiefes Wasserloch zeigte, dass dieses „Multitalent der deutschen Landstreitkräfte“ voll geländefähig, und in einigen Varianten sogar schwimmfähig ist.

Auch in Miniatur waren unzählige Fahrzeuge und Kampfpanzer der Bundeswehr zu bestaunen
Auch in Miniatur waren unzählige Fahrzeuge und Kampfpanzer der Bundeswehr zu bestaunen | Bild: Gerd Feuerstein

Auch wer mit einem Nachtsichtgerät mal durch dunkle Räume laufen wollte, kam an diesem Tag genauso auf seine Kosten, wie diejenigen, die einen Blick in einen Teilabschnitt der Militärgeschichtlichen Sammlung werfen wollte, die in der ehemaligen Offiziersspeiseanstalt untergebracht ist, und im kommenden Jahr wieder komplett eröffnet werden soll. Mit großem Interesse verfolgten viele Besucher den abschließenden Appell, zu dem die Soldatinnen und Soldaten der Panzerpionierkompanie 550 antraten und der den offiziellen Teil der sicherheitspolitischen Veranstaltung markierte. Im Beisein des amtierenden Kommandeurs des deutschen Anteils der Deutsch-Französischen-Brigade, Oberstleutnant Kevin Freudenberger, dankte Kompaniechef Johannes Wendroth nicht nur den vielen Besuchern, sondern auch seinen Soldatinnen und Soldaten, die in Vorbereitung und Organisation der Veranstaltung „einen tollen Job gemacht“ hätten.

Irmgard Müller wird von Johannes Wendroth (links) und Martin Funk geehrt.
Irmgard Müller wird von Johannes Wendroth (links) und Martin Funk geehrt. | Bild: Gerd Feuerstein

Der Major nutzte die Gelegenheit, verdiente Kameradinnen und Kameraden mit diversen Anerkennungen und Ehrungen auszuzeichnen. Eine besondere Ehrung wurde Besucherin Irmgard Müller aus Villingen-Schwenningen zuteil, der vor großem Publikum von Wendroth und Kompaniefeldwebel Martin Funk der Titel „Ehrenpionier“ verliehen wurde. Müller habe sich im Rahmen der seit 24 Jahren bestehenden Patenschaft der Kompanie mit ihrer Heimatstadt „außerordentlich engagiert und die Kontakte zur Truppe intensiv gepflegt“, würdigte Wendroth.

Mehrere Soldatinnen und Soldaten wurden beim Appell mit diversen Ehrungen und Auszeichnungen gewürdigt.
Mehrere Soldatinnen und Soldaten wurden beim Appell mit diversen Ehrungen und Auszeichnungen gewürdigt. | Bild: Gerd Feuerstein

Nicht zuletzt kam auch das leibliche Wohl der Gäste an diesem Tag nicht zu kurz: „Erbseneintopf aus der Feldküche“ mittags sowie Steaks und Bratwürste vom Schwenkgrill abends.