Der Musikverein (MV) Schwenningen hat mit zahlreichen Freunden der Blasmusikszene und vielen Gästen seinen 100. Geburtstag gefeiert. Die monatelangen Vorbereitungen hatten sich gelohnt: Schon am Samstagabend waren der Sternmarsch zur und der Massenchor vor der Heuberghalle von Erfolg gekrönt. Nachdem die Musiker vom benachbarten MV Meßstetten am Sonntagvormittag ein zünftiges Frühschoppenkonzert präsentierten und mit ihren Titeln viel Schwung in die Heuberghalle brachten, nahmen die Besucher noch das Mittagessen ein, ehe sich das Geschehen bei erfreulichem Wetter auf den Pausenhof der Schwenninger Schule verlagerte.

Frisch, fromm, fröhlich, frei: Die Mädels und Jungs des Turnvereins  Schwenningen – hier mit einer Büste von Turnvater Jahn – ziehen im ...
Frisch, fromm, fröhlich, frei: Die Mädels und Jungs des Turnvereins Schwenningen – hier mit einer Büste von Turnvater Jahn – ziehen im Turndress der 50er-Jahre mit dem Jubiläumsumzug zu Ehren des MV Schwenningen durch den Ort. | Bild: Wilfried Koch

Unter Leitung von Gerhart Nesselhauf spielten die Gastkapellen vom MV Hartheim, MV Harthausen/Scheer, MV Rast, MV Königsheim, MV Kolbingen, MV Renquishausen, MV Feldhausen-Harthausen und der Stadtkapellle Fridingen gemeinsam mit dem Jubelverein MV Schwenningen zur Unterhaltung der Besucher den „Bozener Bergsteigermarsch“, den „Böhmischen Traum“ und die deutsche Nationalhymne. Über 300 Musikanten bildeten einen wunderbaren Klangkörper, was die Freunde der Blasmusik sehr erfreute.

Umzug mit 19 Gruppen

Wenige Minuten später folgte der nächste Höhepunkt der runden Geburtstagsfeier, der Jubiläumsumzug. Über die Schul- und die Bergstraße bog der musikalische Lindwurm mit dem Ziel Heuberghalle in die Hauptstraße und schließlich in die Stettener Straße ein. Dort befand sich auch die Ansagetribühne, auf der neben den Vorsitzenden Adrian Stier und Adrian Deufel auch Bürgermeister Ewald Hoffmann und seine Amtsvorgängerin Roswitha Beck mit Ehemann das Spektakel genießen durften. Jede der neun Kapellen spielte in den 30 Minuten Marschmusik. Zur Freude der Zuschauer waren aber neben den Kapellen auch noch der Sportverein Schwenningen, der Kindergarten St. Raphael, die Grundschule, der Narrenverein im Hemdglonkerlook, der Tennisclub mit Bällebuaba und –Mädle, die Katholische Landjugendbewegung (KLJB), der Turnverein Schwenningen im Outfit der 50er Jahre, der Schwäbische Albverein und die Feuerwehr unterwegs. Den Schluss bildeten die Motorsportfreunde vom MSC Schwenningen, die mit originellen Vehikeln an die vergangenen hundert Jahre erinnerten.

Alle 19 Gruppen wurden – wie es sich gehört – von den Täfelebuaba oder Täfelemädle angeführt. Der farbenprächtige Jubiläumsumzug mit Blaskapellen sowie Schwenninger Vereinen und Gruppen wird den Zuschauern sicherlich noch lange in bester Erinnerung bleiben. „Es war einfach wunderschee“, strahlte nicht nur Vorsitzender Adrian Stier danach. In der Heuberghalle und davor war im Anschluss gemütliches Beisammensein. Für die Kinder gab es eine Hüpfburg.

Sängerin Patrizia Nell und Gerhard Nesselhauf, der Leiter des MV Stetten bei Haigerloch, präsentieren sich als Gesangsduo.
Sängerin Patrizia Nell und Gerhard Nesselhauf, der Leiter des MV Stetten bei Haigerloch, präsentieren sich als Gesangsduo. | Bild: Wilfried Koch

In der Halle waren im Anschluss die Musikvereine aus Stetten bei Haigerloch und aus Renquishausen für den guten Ton präsent. Die Stettener werden genauso wie der MV Schwenningen geleitet von Gerhard Nesselhauf, der sich gemeinsam mit Sängerin Patrizia Nell als Gesangsduo präsentierte. Dabei gab es neben den üblichen Polka- und Marschklängen aber auch Lieder wie „Westerland“ von den Ärzten oder „Die Hölle morgen früh ist mir egal“ von Helene Fischer zu hören. Die befreundeten Musikvereine erhielten vom Vorsitzenden-Duo Adrian (Stier und Deufel) Gastgeschenke überreicht und feierten mit Gesang und Klatschen super mit.

Im Foyer der Halle hatte der Verein eine wunderschöne Fotoausstellung präsentiert, bei der mehr als 200 Bilder aus früheren Festen und Ereignissen gezeigt wurden. Den Abschluss des gelungenen Jubiläums übernahm der vom Schwenninger Schlagwerker Achim Großmann geleitete MV Renquishausen mit schwungvollen Rhythmen. Dem MV Schwenningen gebührt für die perfekte Organisation und das schöne Programm großes Lob. Bei der Bewirtung konnte sich der Jubelverein voll auf die Unterstützung der Schwenninger Vereine verlassen.

Feuerwehrkommandant Marcus Siber und der Vorsitzende des Sportvereins, Werner Scheuble (rechts), überreichen den Vorsitzenden des ...
Feuerwehrkommandant Marcus Siber und der Vorsitzende des Sportvereins, Werner Scheuble (rechts), überreichen den Vorsitzenden des Musikvereins Schwenningen, Adrian Stier und Adrian Deufel, einen symbolischen Scheck. | Bild: Wilfried Koch