Stetten a.k.M. – Die Hoffnung stirbt zuletzt. Doch ob die Auflösung der Stettener Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins noch zu verhindern ist, scheint nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Ortsgruppe unwahrscheinlich. Denn mit der notwendigen vier fünftel Mehrheit beauftragten die Anwesenden den amtierenden Vorstand, die formale Auflösung der Ortsgruppe in die Wege zu leiten.
Was blieb ihnen im Beisein von Bürgermeister Maik Lehn denn auch anders übrig, als diesen „schmerzlichen Beschluss“ zu fassen, an dem offenbar kein Weg mehr vorbeizuführen scheint: „Es darf doch nicht sein, dass in einem der schönsten Wandergebiete Deutschlands sich unsere Ortsgruppe aus dem Oberen Donautal verabschiedet“. Mit diesem Appell hatte sich die Ortsgruppe in den vergangenen Wochen schriftlich an alle Mitglieder und an die Öffentlichkeit gewandt, um Kandidaten für die vakanten Posten von Vorstand und Kassierer zu finden. Allein getan hatte sich bis zur anberaumten außerordentlichen Mitgliederversammlung am Samstag nichts: „Ganz im Gegenteil“, stellte der amtierende Vorsitzende Werner Bock beim Blick in die Runde fest: „Es sind leider nicht so viele da, wie ich gehofft habe“.
Kurz ließ Bock die Hauptversammlung vom vergangenen Dezember Revue passieren, die den meisten noch in bester Erinnerung war, und bei der es nicht gelang, einen neuen Vorstand zu wählen. Werner Bock und auch Schriftführer Reinhard Stolz machten noch einmal deutlich, was die Ortsgruppe in den vergangenen Jahren „und eigentlich schon Jahrzehnten“ alles unternommen hatte, um neue Mitglieder an sich zu binden und Nachwuchs für die Arbeit im Vorstand zu finden. Allein von Erfolg waren die unzähligen Aktivitäten nicht gekrönt. So blieb dem Vorsitzenden keine andere Wahl, als erneut in die Runde zu fragen, ob es Bewerberinnen oder Bewerber für das Amt des Vorsitzenden gäbe – doch vergeblich.
Da halfen auch die Appelle und Versuche von Gauobmann Claus Bayer nicht, jemanden für den Posten des Vorsitzenden zu finden: „Es fällt mir schwer, an jemand in eurem Alter zu appellieren, Verantwortung zu übernehmen“, zeigte er Verständnis. Er könne „jedem Einzelnen ansehen, wie schwer ihm die Entscheidung über die Auflösung“ falle, sagte Bayer. Selbst seine Idee, den Verein vielleicht vorläufig „nur ruhen zu lassen“ ging ins Leere: „Ich sehe nicht die geringste Chance, dass sich an der Situation etwas ändert“, stellte Reinhard Stolz fest.
Doch genau wie er wollten auch die anderen Teilnehmer die Hoffnung noch nicht ganz begraben. Denn wie Werner Bock deutlich machte, sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. Erst bei einer erneut einzuberufenden Sitzung könne der endgültige Beschluss zur Auflösung gefasst werden. Und bis dahin könne ja vielleicht noch ein Silberstreif am Horizont auftauchen, zuckte er mit den Schultern. Er ließ wissen, dass in der bevorstehenden Versammlung auch über die Verwendung des Vereinsvermögens und Immobilien wie das Schweizer Häuschen entschieden werde: „Das wird in dieser Runde festgelegt, und alle dürfen mitreden“.