Nur noch wenige Tage ziehen ins Land, bis die Böcke in Stetten wieder die Macht ergreifen und die Heuberggemeinde in der fünften Jahreszeit zur Bockstadt werden lassen. Nach fast drei Jahren Abstinenz mit virtuellen Zunftbällen und „Fasnet to go“ könnte die Freude auf die bevorstehende Ortsfasnet bei der großen Bockherde kaum größer sein.

Endlich wieder närrisches Treiben ohne Einschränkungen

So hat Schäfer Michael Czesanne alle Hände voll zu tun, die wilde Horde bis zum „Schmotziga“ noch einigermaßen in Zaum zu halten. Denn bei den großen Landschaftstreffen der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) in Möhringen, Tettnang und in Sigmaringen sind Bockherde, Zunftkapelle, Narrenräte und Marktweiber schon so richtig in Fahrt gekommen: „Es war einfach klasse, endlich wieder gemeinsam mit so vielen Narren zu feiern und Fasnet nach alter Herren Sitte zu zelebrieren“, fasst Zunftmeister Oliver Beil das närrische Treiben zusammen. Und seither scharrt die große Herde noch mehr mit ihren Hufen. Längst steht der Narrenfahrplan fest und im Ort zeugen die aufgehängten Fasnetsbändel, dass die fünfte Jahreszeit kurz bevorsteht.

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Um 6 Uhr morgens geht es los

Mit Pauken und Trompeten und lautem Geschrei soll dem närrischen Volk am „Schmotziga“ bereits morgens um 6 Uhr aus den Federn geholfen werden. Nach einem zünftigen Narrenfrühstück formieren die Zunftkapelle und Bockherde, um mit vereinten Kräften die Garnison zu erstürmen. Gegen 9.30 Uhr dürfen auch Schüler und Lehrer jubeln, wenn sie von den Böcken vom Joch der Schule befreit werden. Und auch in den Kindergärten werden die Böcke samt Glasbläsern und Felsadappern ihr närrisches Treiben aufziehen, und sich mit einem Teil ihrer Schar auch am Sturm des Landratsamtes in Sigmaringen beteiligen. Unterdessen kann sich das närrische Volk im beheizten Festzelt im Schlosshof den weltlichen Genüssen hingeben und sich die traditionellen Fasnetsküchle der Marktfrauen schmecken lassen.

Landauf landab wird in der VSAN der traditionelle „Scheiffele-Marsch“ der Stettener Bockzunft geträllert. Im Bild geben ...
Landauf landab wird in der VSAN der traditionelle „Scheiffele-Marsch“ der Stettener Bockzunft geträllert. Im Bild geben Rainer Schwochow (links) von der Zunftkapelle und Hudl-Ann Roland Klaß den Ohrwurm zum Besten. | Bild: Gerd Feuerstein

Uwe Stolz wird Stetten zur Bockstadt erklären

Um 14 Uhr versammelt sich die Bockherde zum Sturm auf das Rathaus, während die Jahrgänger den Narrenbaum einholen und diesen vor großer Kulisse in den Himmel stemmen. Spätestens dann wird Narrenbürgermeister Uwe Stolz Stetten zur Bockstadt erklären und der Trubel wird nicht nur im Schlosshof sondern in den Lokalen und beim Bürgertreff 60 Plus fortgesetzt. Große und kleine „Mäschgerle“ kommen dann um 19 Uhr zum Hemdglonkerumzug zusammen, nach dem die kleinen Teilnehmer mit Wurst und Wecken belohnt werden. Abgerundet wird der wichtigste Tag der örtlichen Fasnet durch den traditionellen Feuerwehrball, bei dem die Coverband „Midnight Special“ die Alemannenhalle rocken wird.

Zunftball am Samstagabend

Unter dem Motto „Fasnet, Respekt wer`s selber macht!“ steigt am Samstag, 18. Februar um 20 Uhr in der Alemannenhalle der Zunftball. Dabei wartet ein bunt närrisches Programm auf die Besucher, denen danach die „Bayern-Rocker“ mächtig einheizen werden. Der Fasnets-Sunntig wir um 10.30 Uhr mit einer Narren-Messe in der St. Mauritiuskirche eingeläutet. Um 14 Uhr steigt ein bunter Umzug durch die Bockstadt. Unter der Leitung von Narrenbürgermeister Uwe Stolz kommt anschließend der Narrensamen in der Alemannenhalle auf seine Kosten, bevor das bunte Treiben in eine Bockparty übergeht, bei der die Formation „Schwaissblech“ für Unterhaltung sorgt.

Bockherde bei der Meßkircher Katzenzunft

Am Rosenmontag nimmt die Bockherde am traditionellen Umzug der Meßkircher Katzenzunft teil, bevor am Dienstagabend die diesjährige Fasnet mit dem traditionellen Verbrennen im Schlosshof tränenreich verabschiedet wird, und die Ortsgewalt an die Zivile Obrigkeit zurückgegeben wird. Doch soweit ist es noch lange nicht. Erst mal darf man sich auf „eine normale Ortsfasnet“ freuen und den traditionellen Scheiffele-Marsch zigfach aus voller Brust zum Besten geben: „Bock Määähhh!!!“